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Das U-Boot Jörg AsmussenLesezeit: 4 Minuten

Jörg Asmussen

Jörg Asmussen – Bildquelle: Wikipedia / Martin Jost

Als mittelmäßig und nicht für hohe Aufgaben geeignet wurde einst Jörg Asmussen von seinem Vorgesetzten Heiner Flassbeck 1998 eingestuft. Genau jener Jörg Asmussen, der inzwischen in fast allen wichtigen Entscheidungsgremien sitzt, wenn es um das Thema Euro, Banken und Schulden-/Transferunion geht.

Wenn man den Werdegang dieses “feinen” Herren genauer betrachtet, so kann man nur zu dem Schluss gelangen, dass Asmussen unterhalb der politischen Oberfläche gegen jedwede Interessen Deutschlands in diesen Gremien unterwegs ist – analog einem U-Boot, das versteckt seinen wirklichen Aufgaben nachkommt und unentdeckt Schaden anrichtet.

Asmussen studierte nach seinem Abitur Volkswirtschaft in Gießen und Bonn, bevor er in Mailand seinen MBA abschloss.

Als Refernent für internationale Finanz- und Währungspolitik unter Theo Waigel steckte Asmussen frühzeitig seine Claims und politische Stoßrichtung ab. Während es ansonsten üblich war, dass bei einem ReGIERungswechsel Referenten ausgewechselt wurden, schaffte es Asmussen auch unter Lafontaine und Eichel Karriere zu machen und war dort zuletzt Leiter für Nationale und Internationale Finanzmarkt- und Währungspolitik.

Nach 2005 begann Asmussen an einer Vielzahl an Entscheidungen mitzuarbeiten, die man heute getrost als Gründe für die heutige Situation an den europäischen Finanzmärkten bezeichnen kann:

  • 2005 erreichte er den Abbau überflüssiger Regulierungen und den Ausbau des Verbriefungsmarktes, die dann auch im Koaltionsvertrag zwischen CDUCSU und SPD festgehalten wurden. Damit begann in Deutschland die Deregulierung im Finanzsektor, die Ausuferung des Geschäfts mit Derivaten und letztendlich konnten dadurch z.B. Landesbanken in das hochriskante Geschäft mit US(t)A(si)-Subprime-Krediten einsteigen.
  • Diese Hypothekendarlehen und der Ausbau des Handels mit Assed Backed Securities (ABS) wurden von Asmussen auch in seiner Funktion als IKB-Aufsichtsratsmitglied, als auch als Mitbegründer der True Sale International GmbH (TSI), gefördert. Man erinnere sich an dieser Stelle, dass die IKB genau aufgrund des Geschäfts mit solchen Subprime-Krediten durch den deutschen Steuerzahler mit Milliarden vor dem Zusammenbruch gerettet werden musste. ABS gelten heute als Auslöser der Finanzkrise ab 2007.
  • Witzigerweise sass Asmussen als Vertreter des Bundesfinanzministeriums auch auf der anderen Seite. Als Mitglied des Verwaltungsrats der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) war Asmussen zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig für die Kontrolle der Banken im Bezug auf den ABS-Markt zuständig. Interessenkonflikt? Fehlanzeige! Schließlich kann man Asmusen hier nicht vorwerfen, dass er mit seinem eigenen Unternehmen TSI genau dieses von ihm kontrollierte Geschäft betrieb.
  • Ab 1. Juli 2008 als Staatssekretär konnte er sich später auch unter dem neuen Finanzminister Wolfgang Schäuble halten und wurde Verantwortlicher für die deutsche Politik in der Griechenland-Krise. Dort vertrat er die EZB-Politik (Hilfskredite, Schuldenschnitte usw.), die in der Regel gegen den deutschen Steuerzahler gerichtet war/ist.
  • Asmussen sitzt zusätzlich im Lenkungsausschuss des Bankenrettungsfonds SoFFin, im Wirtschaftsfonds Deutschlands, der über Staatsbürgschaften für Unternehmen entscheidet, und in der Expertengruppe Neue Finanzmarktarchitektur, die neue Regeln für den Finanzmarkt definieren soll.
  • Seit 23. Oktober 2011 betreut Asmussen im EZB-Direktorium das Ressort Internationales.

Wir sehen dieser Jörg Asmussen ist ein Tausendsassa und völlig losgelöst in seinem Tun von realwirtschaftlichen Zusammenhängen. In keiner seiner Positionen hat Asmussen auch nur einmal mit wirklicher wertschöpfender Arbeit (im Sinne des BIP) zu tun gehabt. Als reiner Theoretiker und vor allem Erfüllungsgehilfe der Hochfinanz hat er im Laufe seiner Karriere jede bislang störende Regulierung aus dem Weg geräumt, um somit der Finanzwirtschaft ein Casinogebahren zu ermöglichen, dessen Kosten und Risiken auf den Steuerzahler abgewälzt werden können.

Dieser Jörg Asmussen fordert nun in seinem neuesten “Geniestreich”, dass Deutschland seinen Sitz im Verbrecherclub IWF abgibt und nur noch in Zusammenarbeit mit Frankreich dort auftritt. Dass damit die Rolle des deutschen Bundestages einmal mehr beschnitten wird, scheint den Euro-Befürworter und Hochfinanz-Vasallen nicht weiter zu stören. Ganz Im Gegenteil. So sonderte Asmussen dazu ab:

Der gemeinsame Sitz vor Frankreich und Deutschland wäre eine gute Idee. Dieser Sitz sollte aber auch offen für andere sein, und wäre der Ausgangspunkt dafür, dass Europa einen gemeinsamen Sitz im IWF haben könnte.

Also genau die Politik, die sein Oberclown Schäuble bereits vor gut zwei Jahren beim Bankentag in Frankfurt proklamierte, dass Deutschland als eigenständiger Staat verschwinden wird. Wir sehen damit einen weiteren Schritt zur Auflösung Deutschlands, Abgabe aller Hohheitsrechte an den EU-Moloch in Brüssel und das Aufgehen in einem europäischen Superstaat. Zwar weist Schäuble solche Überlegungen derzeit noch zurück, doch dürfte klar sein, dass Asmussen nur seitens des BMF zur Sondierung der Lage vorgeschickt worden sein dürfte.

Asmussen als U-Boot (in) der deutschen Politik stellt neben all den anderen Politclowns eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Deutschland dar. Der einzige Unterschied zu Merkel, Schäuble, Trittin und Co. ist nur, dass er es im Verborgenen betreibt und damit unauffällig und unkontrollierbar für die deutsche Bevölkerung Deutschlands Ausverkauf massivst vorantreibt. Und das Asmussen nicht für, sondern gegen deutsche Bürger-Interessen arbeitet, sollte angesichts der Vita des “feinen” Herren jedem ersichtlich sein.

Quellen:
Wikipedia – Jörg Asmussen
Die neue Finanz-Architektur Europas: Deutschland verschwindet von der Karte

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Eine Antwort

  1. 16. Juli 2015

    […] Anfang des Jahrtausends vorgenommene Deregulierung des Finanzsektors in Deutschland durch das U-Boot Jörg Asmussen muss eines klar sein: Nicht der Wille der Bürger zählt, sondern der Wille, die Gier, das […]

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