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BIZ-Quartalsbericht: Zusammenbruch nahezu unvermeidlichLesezeit: 4 Minuten

Logo BIZ

Logo BIZ – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.bis.org

Die wenigsten Menschen werden etwas mit der Abkürzung BIZ anfangen können. BIZ steht für Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Sie wird gerne als Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet. Gegründet am 17. Mai 1930 um die deutschen Reparationszahlungen des 1. Weltkriegs neu zu regeln, sind ihre heutigen Hauptaufgaben

  • die Reserveverwaltung der Zentralbanken,
  • die Verwaltung der internationalen Währungsreservern,
  • die Funktion eines Treuhänders im internationalen Zahlungsverkehr,
  • die Koordination und Bewältigung von Problemen der Geld- und Währungspolitik und
  • die Funktion als Bankenaufsicht, wie auch die Erstellung von Arbeitspapieren (z.B. Basel I bis III).

Die BIZ wird von ihren Kritikern

als eine Organisation [bezeichnet], durch die eine wohlhabende Elite die Welt kontrolliert […und] die Macht haben kann, Milliarden von Dollar sehr leicht zu verschieben.

Unter anderem sitzen im BIZ-Vorstand solch illustre Gestalten wie

  • Jens Weidmann, Frankfurt am Main; IWF, aktuell Präsident Deutsche Bundesbank, Young Leader des Elitenetzwerkes American Council on Germany,
  • Ben Bernanke, Washington, DC; Präsident der privaten US-Notenbank Federal Reserve Board
  • Mario Draghi, Frankfurt am Main; Weltbank, Vizepräsident Goldman Sachs International, aktuell Präsident der EZB, Mitglied der privaten Lobbyorganisation der Finanzwirtschaft Group of Thirty und
  • Mark Carney, Ottawa; ehemals Goldman Sachs, aktuell: Präsident der Bank of England, Mitglied der privaten Lobbyorganisation der Finanzwirtschaft Group of Thirty.

Ein ehemaliger Chefvolkswirt dieses eher in der Öffentlichkeit unbekannten Banksterclubs hat sich nun zu Wort gemeldet und vor einer neuen Finanzkrise gewarnt: William White.

Der heute als Berater für die OECD tätige White sieht das weltweite Finanzsystem in einer dramatischen Schieflage, die selbst das Szenario vor dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers 2007 in den Schaden stellt:

Die Verschuldung in den G20, ist heute um 30 Prozent höher als 2007, vor dem Beginn der Finanzkrise. Es ist kaum vorstellbar, dass all diese Schulden bedient und zurückgezahlt werden.
Das ganze System kann unter dieser praktisch untragbaren Schuldenlast zusammenbrechen.
Mir macht Sorgen, das gerade aus vielen Ecken des weltweiten Finanzsystems Warnsignale kommen. Die nächste Krise dürfte eine besonders schwere werden.

White stützt seine Aussagen auf den vor kurzem veröffentlichten BIZ-Vierteljahresbericht, der unter anderem die zügellosen Druckorgien der Notenbanken und die niedrigen Zinsen als Hauptgefahr ausgemacht hatte und die heutige Situation als Abziehbild von 2007 sieht:

Das Phänomen erinnert an die Situation vor der Finanzkrise.

BIZ Basel

BIZ Basel – Bildquelle: Wikipedia / Basler24

Unter anderem erwähnt der BIZ-Bericht das hohe Volumen an ausstehenden Credit Default Swaps (kurz CDS, Finanzinstrument aus gebündelten Krediten) von 25 Billionen Blatt Klopapier US-Dollar zum Jahresende 2012. 2008 lag dieser Wert um 60% niedriger. Sollten nur 2,5 Billionen dieser 25 Billionen uneinbringlich werden, da die Schuldner ausfallen bzw. ihre Kredite nicht mehr bedienen können, dann würde bereits der Ausfall dieser 10% das Finanzsystem in den Abgrund reissen.

Ein weiteres großes Problem stellt die Schuldentragfähigkeit der Industrielander, dar, die nach dem Jahresbericht 2012/2013 der BIZ nicht mehr gegeben ist. Die Konsequenz daraus müsste eigentlich ein rasch eingeläuteter Schuldenabbau sein, doch eher das Gegenteil ist der Fall wie die steigenden Schuldenstände z.B. der Euro-Staaten zeigen.

Zwar findet man auch Widerspruch zur Einschätzung der BIZ bzw. von White, die

Die Wahrscheinlichkeit einer katastrophale Krise in Europa […] heute [als] viel geringer als im Mai 2008, im August 2010 oder Mitte 2012
(Jean-Claude Trichet, ehemaliger Präsident der EZB)

einschätzen, aber auch andere Ökonomen schlagen in die gleiche Kerbe wie White:

Dass die Fed zunächst unvermindert weiter Anleihen aufkauft, zeigt, wie instabil das Finanzsystem immer noch ist.
Wir leben weiterhin mit der Gefahr, dass systemrelevante Banken und Schattenbanken mit Hilfe des ultra-billigen Geldes riskante Geschäfte machen, für die letztlich der Steuerzahler gerade stehen muss.
Wenn sich an dieser Situation nichts ändert, kann die Krise immer wieder ausbrechen.
(Dennis Snower, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft)

Letztendlich dürften die Einschätzungen Whites näher an der Realität liegen als die eines Trichets. Unser debitistisches Schuldgeldsystem benötigt für sein weiteres bestehen Nachschuldner in großer Anzahl, die jedoch nicht mehr vorhanden sind. Die Schuldenlast wird unter sich selbst zusammenbrechen. Das System steht kurz vor seinem natürlichen Ende und alle jetzt folgenden Maßnahmen sind nur kurzfristige Rettungsversuche. Denn selbst die Flutung der Märkte mit billigen Geld, ist nur eine weitere Ausweitung der Schulden (sprich Aufkauf von Staatsanleihen = Steigerung der Staatsschulden), die nur begrenzt einsetzbar ist.

Quellen:
Wikipedia – Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
BIZ-Vierteljahresbericht – Markets precipitate tightening
Finanzkrise – Das ganze System kann zusammenbrechen
Mächtigste Bank der Welt warnt: Crash ist nahezu unabwendbar
BIZ: Die mächtigste Bank der Welt kündigt den Crash an

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8 Antworten

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  1. 26. September 2013

    […] Quelle des Artikels: konjunktion.info […]

  2. 19. Dezember 2013

    […] BIZ-Quartalsbericht: Zusammenbruch nahezu unvermeidlich […]

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