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Ukraine-Krise und die Gasversorgung: Wenn es kalt wird in DeutschlandLesezeit: 2 Minuten

Bislang haben die Deutschen nur marginal die Auswirkungen der Ukraine-Krise bzw. der von den USA aufgedrückten Sanktionen gespürt.

Doch angesichts einbrechender Exportzahlen nach Russland dürfte sich das alsbald ändern, wenn die ersten Entlassungen aufgrund Produktions- und Exporteinbruch über die Tickermeldungen laufen. Doch bis dahin können noch einige Wochen, vielleicht auch drei bis fünf Monate vergehen.

Pipelinesegemente - Bildquelle: Wikipedia / Harald Hoyer

Pipelinesegemente – Bildquelle: Wikipedia / Harald Hoyer

Das wahrscheinlichere “Spüren” könnte die Deutschen durchaus viel schneller ereilen als es sich die meisten vorstellen können. Denn Russland hat mit dem (vorläufigen) Ende des Pipeline-Projekts South Stream das erste mal die “Energiefrage” und damit die Versorgung Deutschlands bzw. Europas auf das Spielfeld gebracht.

Zwar besitzt Deutschland Gasreserven, aber diese reichen nur für ca. drei Monate, dann ist “Schicht im Schacht”. Natürlich wird Russland nicht von heute auf morgen die Gasversorgung unterbrechen oder Verträge aufkündigen, doch zeichnet sich mit Putins Entscheidung noch stärker ab, dass Moskau nicht mehr Europa als Hauptabnehmer seiner Gas- und Ölreserven erachtet, sondern Asien. Das Aus für South Stream ist nichts anderes als der Ausdruck dieser Umorientierung nach Osten. Nimmt man die bewussten illegalen Weiterleitungen russischen Gases durch die EU in die Ukraine, die daraus resultierende Gasminderlieferungen an verschiedene EU-Staaten, die schwachsinningen Sanktionen und die weiteren unverhohlenen Drohungen gegenüber Moskau dazu, erscheint es nur logisch, dass Russland die Geduld verliert und die “Energiekarte” ausspielt, was wiederum zu steigenen Preisen auf dem Spot-Markt führen wird.

Die Befürworter der umweltzerstörenden Fracking-Technik wird die Meldung über das Ende von South Stream freuen. Hat man doch damit einen Beweggrund mehr, Fracking als die Lösung in der Energiefrage aufzubauen. Dass dabei weder die Interessen der Bürger, noch Umweltschutzgedanken berücksichtigt werden, dürfte den Investoren egal sein: Sie haben ja jetzt ein zusätzliches Argument pro Fracking.

Man darf gespannt sein, wie sich in den nächsten Tagen und Wochen der Gaspreis entwickeln wird bzw. ob die Versorgung in gewohnter Form aufrecht erhalten werden kann. Nach Meinung unserer Politdarsteller wohl eher nicht, da ja Russland in ihren Augen “eh schon immer ein unzuverlässiger Kantonist war” – auch wenn Moskau bislang alle seine Verträge pflichtgemäß erfüllt hat.

Quellen:
Russland-Sanktionen drücken deutsche Exporte
Aus für Pipeline-Projekt South Stream – Ein Entschluss Putins? Oder Gazproms
Gasstreit Ukraine-Russland – Gasversorgung in Deutschland im kommenden Winter gesichert?
Nach Gaslieferungen an Ukraine – Russland bestraft die Slowakei

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7 Antworten

    Sie müssen angemeldet sein, um die Kommentare lesen zu können.
  1. 3. Dezember 2014

    […] Doch angesichts einbrechender Exportzahlen nach Russland dürfte sich das alsbald ändern, wenn die ersten Entlassungen aufgrund Produktions- und Exporteinbruch über die Tickermeldungen laufen. Doch bis dahin können noch einige Wochen, vielleicht auch drei bis fünf Monate vergehen. Zum Rest des Beitrags […]

  2. 3. Dezember 2014

    […] via Ukraine-Krise und die Gasversorgung: Wenn es kalt wird in Deutschland | http://www.konjunktion.info. […]

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