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Planspiel: Das „Spars-Pandemie-Szenario 2025-2028“ der Johns Hopkins UniversityLesezeit: 6 Minuten

Im Oktober 2017 veröffentlichte die Johns Hopkins University ein „Strategiepapier“ mit dem Titel The SPARS Pandemic 2025 – 2028 – A Futuristic Scenario for Public Health Risk Communicators (Die SPARS-Pandemie 2025 – 2028 – Ein futuristisches Szenario für Risikokommunikatoren im Gesundheitswesen). Also genau jene Universität, die eine zentrale Rolle bei der Pandemieübung Event 201 und bei der „Kommunikation der weltweiten Fallzahlen mittels ihres Dashboards“ spielt.

Spars 2025-2028_ pandemic-scenario

(Download PDF)

Das „Spars-Szenario“ beschreibt den hypothetischen Verlauf einer Pandemie, die im Jahr 2025 in den USA ausbricht und sich rasch über die gesamte Welt ausbreitet:

Zweck des Szenarios

Die folgende Narrativ umfasst ein futuristisches Szenario, das die Kommunikationsdilemmata von medizinischen Gegenmaßnahmen (MCMs) betreffen, die in nicht allzu ferner Zukunft auftreten könnten. Das Szenario soll die Entscheider dazu anregen, sich sowohl einzeln als auch in der Diskussion mit anderen die dynamischen und oft konfliktreichen Umstände vorzustellen, unter denen die Kommunikation rund um die Entwicklung, Verteilung und Anwendung von Notfallmaßnahmen stattfindet. Während der Beschäftigung mit einer rigoros simulierten gesundheitlichen Notfallsituation haben die Leser des Szenarios die Möglichkeit, Reaktionen mental zu „proben“ und die Auswirkungen ihres Handelns abzuwägen. Gleichzeitig haben die Leser die Möglichkeit zu überlegen, welche möglichen Maßnahmen in der heutigen Zeit vergleichbare Kommunikationsdilemmata oder
Dilemmas oder Klassen von Dilemmas in der Zukunft verhindern könnten.

Scenario Purpose - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Scenario Purpose – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Dieses Szenario wird anhand erdachter Zeitungsartikel, hypothetischer Twitter-Einträge und anderen Meldungen aufgebaut. Beschrieben wird unter anderem ein neues soziales Netzwerk namens „ZapQ“, über das sich vermehrt „Spars-Kritiker“ vernetzen und welches interessanterweise deutliche Parallelen zu Telegram aufweist:

Sie bildeten ZapQ und andere Online-Diskussionsgruppen, die es ihnen ermöglichten, alle Nachrichten von Gruppenmitgliedern über Smartphones und Internet-Zugangstechnologie (IAT) sofort zu empfangen, sobald sie gepostet wurden.

ZapQ - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

ZapQ – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Interessanterweise finden wir einmal mehr hier den Buchstaben Q, was aus meiner Sicht immer mehr verdeutlicht, dass die ganze QAnon-Bewegung von Anfang an eine geheimdienstliche PsyOp war, um die erwartete Gegenwehr zu kanalisieren und somit einen echten Widerstand unter Kontrolle halten zu können.

Über weite Strecken erinnert das Papier stark an Event 201, mit dem Fokus auf die mögliche Reaktion der Öffentlichkeit und der Vernetzung mittels sozialer Medien am Beispiel von ZapQ. Ähnlich wie bei der aktuellen Covid-19-P(l)andemie besitzt das beschriebene „Spars-Virus“ keine hohe Letalität, was dazu führt, dass die Behörden vor der „großen Herausforderung“ stehen, die „Moral aka Angst und Panik der Öffentlichkeit“ hoch zu halten.

Interessant ist zudem wie im Papier über die „Verabreichung“ eines – wie sich im Verlaufe des Papiers herausstellt – wirkungslosen, ja sogar gefährlichen antiviralen Medikaments diskutiert wird, dessen „Verabreichungsrechtfertigung“ auf tönernen Füßen steht, und wie man mit den sogenannten „Kollateralschäden“ in den Medien umgeht. Genau wie aktuell wird auch in diesem Szenario in rasender Geschwindigkeit eine Impfung entwickelt und mehrere Kapitel befassen sich mit der Frage, was der beste Umgang mit Impfgegnern sein sollte.

Kommunikationsdilemma

Aufrechterhaltung des Vertrauens in staatliche Prozesse zur Sicherstellung der rechtzeitigen Entwicklung von sicheren und wirksamen Impfstoffen

  1. Wie könnten die Bundesgesundheitsbehörden verhindern, dass die Menschen einen beschleunigten SPARS-Impfstoff-Entwicklungs- und Testprozess als irgendwie „übereilt“ und inhärent fehlerhaft ansehen, auch wenn dieser Prozess immer noch die gleichen Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards erfüllt wie jeder andere Impfstoff?
  2. Wie könnten die Bundesgesundheitsbehörden auf Kritiker reagieren, die sagen, dass der Haftungsausschluss für SPARS-Impfstoffhersteller die individuelle Freiheit und das Wohlbefinden gefährdet?
  3. Sobald der Impfstoff auf breiter Basis verfügbar ist (siehe das Kapitel, „Head of the Line Privileges“), wie könnten Public Health Gesundheitskommunikatoren das Prinzip der „Best Practices“ umsetzen, um Menschen in die Lage zu versetzen ihre eigene informierte Entscheidung darüber zu treffen, ob sie den neuen SPARS-Impfstoff einnehmen sollen?
  4. Was sind die potentiellen Konsequenzen, wenn Gesundheitsbeamte die Öffentlichkeit bzgl. der potenziellen Risiken eines neuen Impfstoffs beruhigen [werden], obwohl die Langzeitfolgen noch nicht bekannt sind?
Food for Thought - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Food for Thought – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt PDF

Doch damit noch nicht genug. Am 5. März 2020 „erhielt“ das Papier ein Update, dessen einleitenden Worte wie folgt lauten:

Eine effektive Kommunikation über medizinische Gegenmaßnahmen – einschließlich Medikamente, Geräte und biologische Präparate – ist in Notfallsituationen oft entscheidend. Eine solche Kommunikation geschieht jedoch nicht einfach so. Sie muss geplant und vorbereitet werden. Ein Mechanismus zur Entwicklung von Kommunikationsstrategien ist die Verwendung von prospektiven Szenarien, die den Lesern die Möglichkeit geben, Reaktionen zu proben und gleichzeitig die Auswirkungen ihrer Handlungen abzuwägen. Dieser Artikel beschreibt die Entwicklung eines solchen Szenarios: Die SPARS-Pandemie 2025-2028. Zu den Schritten in diesem Prozess gehörten die Festlegung eines Zeitrahmens, die Identifizierung wahrscheinlicher kritischer Unsicherheiten und dann die Verwendung dieses Rahmens, um eine Handlung zu konstruieren, die sowohl die Reaktions- als auch die Erholungsphase eines fiktiven Notfallereignisses abdeckt. Die aus der Entwicklung des Szenarios gezogenen Lehren und wie das Szenario zur Verbesserung der Kommunikation genutzt werden kann, werden ebenfalls diskutiert.

(Effective communication about medical countermeasures—including drugs, devices, and biologics—is often critical in emergency situations. Such communication, how-ever, does not just happen. It must be planned and prepared for. One mechanism to develop communication strategies is through the use of prospective scenarios, which allow readers the opportunity to rehearse responses while also weighing the implica-tions of their actions. This article describes the development of such a scenario: The SPARS Pandemic 2025–2028. Steps in this process included deciding on a time frame, identifying likely critical uncertainties, and then using this framework to construct a storyline covering both the response and recovery phases of a fictional emergency event. Lessons learned from the scenario development and how the scenario can be used to improve communication are also discussed.)

The SPARS Pandemic 2025-2028 A Futuristic Scenario to Facilitate

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Der Großteil des Papiers ist zu seiner ursprünglichen Fassung identisch, jedoch ist folgende Passage nur im Update enthalten. Eine Passage, die aufhorchen lassen sollte:

Die Erstellung des oben beschriebenen Szenarios war ein monatelanger Prozess, der viele iterative Schritte umfasste.

(Creating the scenario described above was a months-long process that involved many iterative steps.)

Besagt dies nicht letztlich, dass man seit langem an einer „Kommunikationsstrategie“ gearbeitet hat, um den „Fall einer Pandemie“ medial zu begleiten bzw. Antworten auf alle erdenklichen „Fallstricke“ zu haben, wenn der Tag X kommt?

Einmal mehr sehen wir, dass im Kontext der P(l)andemie nichts dem Zufall überlassen wurde und dass eine weit ausgeklügeltere, jahrelang erarbeitete Strategie zum Tragen kommt, die den „Umbau des Systems“ ermöglichen soll. Im Sinne einer kleinen, fetten Kaste – zu Ungunsten der Menschen.

Quellen:
The SPARS Pandemic 2025 – 2028 PDF
The SPARS Pandemic 2025-2028: A Futuristic Scenario to Facilitate Medical Countermeasure Communication Update
The SPARS Pandemic 2025–2028: A Futuristic Scenario to Facilitate Medical Countermeasure Communication Update PDF

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10 Antworten

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  1. 25. Januar 2021

    […] Planspiel: Das “Spars-Pandemie-Szenario 2025-2028” der Johns Hopkins University *siehe dazu auch hier -> https://dudeweblog.wordpress.com/2020/12/19/die-wichtigsten-meldungen-vom-19-dezember-2020/ (d) […]

  2. 26. Januar 2021

    […] Im Oktober 2017 veröffentlichte die Johns Hopkins University ein “Strategiepapier” mit dem Titel The SPARS Pandemic 2025 – 2028 – A Futuristic Scenario for Public Health Risk Communicators (Die SPARS-Pandemie 2025 – 2028 – Ein futuristisches Szenario für Risikokommunikatoren im Gesundheitswesen). Also genau jene Universität, die eine zentrale Rolle bei… — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2021/01/planspiel-das-spars-pandemie-szenario-2025-2028-der-johns-hopkins-unive… […]

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