Skip to content

Ukraine: Der lokale Stellvertreterkrieg und der eigentliche weltweite WirtschaftskriegLesezeit: 11 Minuten

Soldaten - Bildquelle: Pixabay / Defence-Imagery; Pixabay Lisence

Soldaten – Bildquelle: Pixabay / Defence-Imagery; Pixabay Lisence

Zu Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine hatte ich im Artikel Ordo ab Chao: Wie der Ukraine-Konflikt dem Establishment nutzt geschrieben:

Ein Krieg in der Ukraine und die bloße Drohung, dass sich dieser Krieg über die Region hinaus ausbreiten könnte, könnte eine Reihe von Dingen bewirken, die die Plandemie nicht bewirkt hat. Er bietet eine fortlaufende Deckung/Absicherung für den stagflationären Zusammenbruch, der im Westen in vollem Gange ist, für die Lieferkettenprobleme, die weltweit anhalten, sowie für die Destabilisierung der europäischen Wirtschaft. Insbesondere ist die EU stark auf russisches Erdgas angewiesen, um zu heizen und ihre Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Russische Ölexporte füllen auch weltweite Nachfragelücken, und diese Exporte werden durch Sanktionen oder durch die bewusste Kürzung der Lieferungen an bestimmte Länder durch den Kreml spärlicher fließen.

Meine damaligen Annahmen haben sich leider bewahrheitet und wir können erkennen, dass in der Ukraine auf Geheiß der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) ein Stellvertreterkrieg geführt wird, um genau jene Destabilisierung des Gesamtsystems zu erreichen.

Aber was ist eigentlich genau ein Stellvertreterkrieg? Es bedeutet, dass russische Truppen gegen ukrainische Soldaten kämpfen, die mit westlichen „Beratern“ und höchstwahrscheinlich US-amerikanischen und europäischen Spezialkräften vermischt sind, ganz zu schweigen von US-Geheimdienstmitarbeitern, die alle dem US-Verteidigungsministerium zur Verfügung stehenden Technologien zur Informationsbeschaffung nutzen. Mit anderen Worten: Russische Soldaten werden von westlichen Kräften getötet.

Um den Ernst der Lage zu verstehen, müssen wir zunächst die historische Bedeutung untersuchen.

Am ehesten könnte man die Ukraine mit Vietnam vergleichen, als die kommunistischen Elemente im Lande ständig Hilfe, Waffen und sogar einige Truppen aus China erhielten, zusammen mit finanzieller und technologischer Hilfe aus der Sowjetunion. Vietnam war im Wesentlichen eine „sichere“ Arena oder ein Käfigkampf zwischen dem Westen und dem Kommunismus; ein Ort, an dem die paradigmatischen Akteure es ohne das Risiko eines größeren nuklearen Austauschs ausfechten konnten. Die IGE konnten sich entspannt zurücklehnen und die Show beobachten, während die US-Amerikaner ihr Leben für einen Konflikt opferten, der nicht zu existieren brauchte.

In der Ukraine ist es ähnlich, aber diesmal steht viel mehr auf dem Spiel. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum die Hochleistungspresse und das Weiße Haus die Tatsache, dass es sich bei der Ukraine überhaupt um einen Stellvertreterkrieg handelt, in Abrede stellen und die komplexe Beteiligung westlicher Militärs konsequent herunterspielen. Tatsache ist, dass die Ukraine bereits vollständig gefallen wäre, wenn Russland nicht „nur“ mit der Ukraine konfrontiert wäre, sondern mit einer Stellvertreterstreitmacht aus US-amerikanischen und europäischen Unterstützungselementen, die Informationen, Waffen und wahrscheinlich auch direkte kinetische Unterstützung liefern.

Die ukrainischen „Miliz“-Programme, die kurz nach Kriegsbeginn „ins Leben gerufen wurden“, während die russischen Truppen schnell durch den Donbass marschierten, waren nur ein gezielt geschaffener Nebenschauplatz. Die Medien taten so, als ob Bürger, die nicht mehr als ein paar Wochen Training hinter sich haben, einen Unterschied im Krieg machen würden; das war Unsinn. Meiner Ansicht nach sollte die Darstellung des Aufstands als Deckmantel für gut ausgebildete westliche Kräfte dienen, die bereits vor Ort sind/waren und über fortschrittliche Panzer- und Luftabwehrtechnik verfügen. Diese Annahme beruht darauf, dass die Ukrainer nicht einmal grundlegende [Verteidigungs-]Maßnahmen ergriffen haben als die Russen einmarschierten. Die Fähigkeit der Ukraine, die Russen überhaupt abzuwehren, hing und hängt von US-amerikanischen Raketensystemen wie der Javelin ab, die ständig in das ukrainische Militär eingespeist werden.

Auch die Methoden, die die ukrainischen Streitkräfte zu Beginn des Krieges einsetzten, um russische Panzerkolonnen in einen Hinterhalt zu locken, waren ziemlich fortschrittlich und bekannt. Es erhärtete sich daher bereits damals der Verdacht, dass in der Ukraine externe Militär-„Berater“ (höchstwahrscheinlich US-Berater) vor Ort waren. Die fortgeschrittenen Hinterhaltstaktiken im Guerillastil und die Ergebnisse ähneln der Ausbildung, die häufig bei den Green Berets oder den britischen SAS durchgeführt wird. Das Vereinigte Königreich hatte im Januar Panzerabwehrwaffen zusammen mit einer kleinen Gruppe von „Ausbildern“ in die Ukraine geschickt.

Bereits kurz nach Beginn der Kampfhandlungen wurde bekannt, dass die militärische Beteiligung der USA und der EU viel tiefer und umfassender war, als viele erwartet hatten.

Der französische Journalist und leitende internationale Korrespondent von Le Figaro, Georges Malbrunot, kehrte aus der Ukraine zurück und enthüllte, dass die US-Amerikaner den Krieg vor Ort „direkt leiten“. Er fügte hinzu, dass er und die Freiwilligen, die er begleitete, von den Beamten „fast verhaftet“ wurden und dass sie gezwungen wurden, einen Vertrag „bis zum Ende des Krieges“ zu unterzeichnen, der ihnen das Recht verwehrte, die Öffentlichkeit über die Umstände zu informieren, deren Zeuge sie waren.

Unter Berufung auf eine französische Geheimdienstquelle twitterte Malbrunot außerdem, dass britische SAS-Einheiten „seit Beginn des Krieges in der Ukraine präsent waren, ebenso wie die amerikanischen Deltas (have been present in Ukraine since the beginning of the war, as were the American Deltas)“.

Die fortschrittlichen Taktiken, mit denen die „ukrainischen“ Streitkräfte den russischen Vormarsch aufhalten wollten, machten dies offensichtlich, aber die Berichte aus erster Hand bestätigen diese ersten Annahmen. Die New York Times und andere Medien haben seltene Eingeständnisse über die Verwicklung der USA in den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den Ukrainern veröffentlicht, die direkt zum Tod mehrerer russischer Generäle sowie zur Zerstörung wichtiger Objekte wie Truppentransportflugzeuge und des russischen Flaggschiffs Moskwa geführt haben.

In der Zwischenzeit haben Beamte des Pentagon und Joe Biden unablässig bestritten, dass die Ukraine ein „Stellvertreterkrieg“ ist. Wenn das kein Stellvertreterkrieg ist, dann weiß ich nicht, was es ist. Ohne die Beteiligung der USA, des Vereinigten Königreichs und der EU gäbe es KEINEN KRIEG. Er wäre bereits vorbei und die Ukraine hätte schon vor Wochen kapituliert.

Man kann sich darüber streiten, ob das gut oder schlecht ist. Wie ich bereits in mehreren Artikeln erwähnt habe, halte ich die Gemengelage für sehr gefährlich, denn das ganze Ereignis scheint von der viel wichtigeren Bedrohung durch den weltweiten wirtschaftlichen Niedergang und die Inflationskrise abzulenken. Man darf nicht vergessen, dass es sich hier in der Tat um einen Stellvertreterkrieg handelt und dass die bloße Anwesenheit US-amerikanischer und europäischer Militärs in der Ukraine von Russland als Begründung für die Ausweitung seiner Operationen weit über die Donbass-Region hinaus genutzt werden könnte.

Nicht nur das, sondern es rechtfertigt auch weitergehende Taktiken, die sich direkt gegen die USA und Europa richten. Ein Stellvertreterkrieg ermöglicht es Russland beispielsweise, die EU vollständig von den Erdöl- und Erdgasressourcen abzuschneiden, von denen Europa rund 40% seines Energiebedarfs deckt. Er rechtfertigt russische Wirtschaftsstrategien, darunter Bündnisse mit China, um den US-Dollar als Weltreservewährung zu verdrängen. Und ich rechne weiterhin mit Cyberwarfare-Angriffen als Folge der Situation in der Ukraine noch in diesem Jahr. Zumindest werden solche Angriffe Russland und China angelastet werden, unabhängig davon, ob sie tatsächlich dafür verantwortlich sind oder nicht.

Bedeutet die Präsenz US-amerikanischer und europäischer Truppen in der Ukraine, dass ein globaler Atomkrieg unmittelbar bevorsteht? Das ist unwahrscheinlich. So wie Vietnam nicht zu einem Atomkrieg zwischen Russland, China und den USA geführt hat, obwohl die nordvietnamesische Armee ständig von sowjetischen und chinesischen Streitkräften versorgt und ausgebildet wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Ukraine-Krieg einen globalen Atomkrieg auslöst, minimal. Die gegenseitige Zerstörung dient nicht den Interessen der IGE, zumindest nicht, wenn sie hoffen, den Ausgang auch nur im Geringsten vorhersagen zu können.

Dennoch würde es mich nicht überraschen, wenn es in diesem Jahrzehnt irgendwo auf der Welt im Rahmen eines regionalen Konflikts mindestens einen Atompilz gäbe. Auch ein Weltkrieg muss nicht nuklear werden, um katastrophal zu sein.

Leider haben viele Menschen aufgrund von Hollywood-Filmen eine falsche Vorstellung davon, wie der Dritte Weltkrieg tatsächlich aussehen könnte. In den Unterhaltungsmedien wird der Dritte Weltkrieg immer so dargestellt, als würde er blitzschnell stattfinden, in einem Augenblick, in dem Raketen abgefeuert werden und eine gebrochene Zivilisation von Überlebenden zurückbleibt, um die Scherben aufzusammeln. Was sie nie zeigen, ist ein langer, zermürbender Krieg der finanziellen Zermürbung, der Unterbrechung der Versorgungskette, der Cyberangriffe und der langwierigen regionalen Schlachten, in denen Menschen sterben, ohne einen anderen Zweck zu verfolgen, als so zu tun, als seien diese territorialen Streitigkeiten irgendwie „deren Verantwortung“.

Was man in der Ukraine sehen kann, sind die Anfänge eines Krieges, der mit keinem anderen vergleichbar ist; eines Krieges, in dem die Waffen in erster Linie indirekt und finanziell und nicht kinetisch sind. Aufgrund der globalen Handelsverflechtung sind viele westliche Nationen in dieser Art von Konflikten völlig wehrlos. Wir sind nicht in der Lage, uns zu wehren, weil unsere Wirtschaftssysteme auf einem Modell beruhen, das verlangt, dass wir die heimische Produktion aufgeben und uns auf die Ressourcen und die Industrie anderer Länder verlassen.

Dies gilt vor allem für unsere Beziehungen zu China, das den Hauptteil aller Exporte in den Westen kontrolliert. China hat sich eng mit Russland verbündet. Daran wird sich nichts ändern, denn das Land weiß, dass der Westen nichts dagegen tun kann; dazu ist der wirtschaftliche Einfluss viel zu groß. Außerdem sind die Ereignisse in der Ukraine wahrscheinlich ein Vorläufer für Chinas eigene Invasion in Taiwan.

Wenn dies der Plan ist, müsste China auf optimale Wetterbedingungen nach der Monsunzeit, etwa im September, warten. Dies würde mit Raketenbeschuss und Angriffen auf die Infrastruktur beginnen, gefolgt von einem amphibischen Angriff irgendwann Anfang Oktober.

Der Stellvertreterkrieg in der Ukraine ist ein Schlüsselmoment in der Geschichte (zusammen mit der möglichen Invasion Taiwans), denn er bietet den globalen Machtinteressen, die von einem Großen Neustart träumen, die Möglichkeit, die von ihnen vor Jahren verursachte weltweite Wirtschaftskrise auf die „Gezeiten des Schicksals“ abzuwälzen. Sie können sagen, dass der Zusammenbruch nur aufgrund der Hybris souveräner Nationen und „bedeutungsloser Grenzen“ geschehen ist. Wenn die USA und Europa direkt in die Tötung russischer Truppen verwickelt sind und dies weithin aufgedeckt wird, dann wird die russische Seite der Geschichte klarer und die westliche Seite verworrener. Die direkte russische Vergeltung wird logisch und rational und nicht die verrückte Reaktion einer Nation, die von einem Verrückten geführt wird, sein wie die Hochleistungspresse behauptet.

Beide Seiten des Kabuki-Theaters müssen das Gefühl haben, dass sie berechtigt sind, einen Kleinkrieg zu einem Weltkrieg eskalieren zu lassen. So hat das schon immer funktioniert. Wenn die Bevölkerung der Arbeiterklasse ein wenig zu unruhig wird und eine Rebellion gegen das Establishment droht, beginnen die Eliten einen Krieg. Das ist wie ein Uhrwerk. Diese Taktik schwächt die allgemeine Bevölkerung, schwächt die Zahl der Männer im kampffähigen Alter, die andernfalls eine Bedrohung für die herrschende Klasse darstellen könnten, und erzeugt genug Angst und Panik, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, mehr von ihren Freiheiten einzutauschen.

Der Joker ist jetzt die Bevölkerung der USA und Europas, und in gewissem Maße auch die russische Bevölkerung, und wie sie darauf reagiert. Ganz nach dem Spruch „Es ist Krieg und keiner geht hin.“ Dies ist eine mögliche Realität, denn es liegt in der Hand der Öffentlichkeit, wie weit die Ukraine-Frage geht. Sind die meisten US-Amerikaner und Europäer bereit, ihre Söhne und in einigen Fällen auch ihre Töchter in den Kampf und in den Tod für den Donbass zu schicken? Sind russische Bürger bereit, jenseits der Grenzen der Ukraine zu kämpfen und zu sterben?

In letzter Zeit wird viel geredet, aber ist dies wirklich der Ort, an dem sie zu sterben bereit sind? Ich glaube nicht. Und warum? Weil die meisten Menschen tief im Inneren wissen, dass dieser Krieg eine Farce ist, ein Spiel auf dem globalen Schachbrett von Eliten mit ruchlosen Ambitionen. Sie wissen, dass die Gründe für diesen Krieg auf beiden Seiten nicht echt sind. Sie setzen ein tugendhaftes Zeichen zugunsten der Ukraine, aber sie werden niemals bereit sein, ihr eigenes Leben für ukrainischen Boden zu riskieren. Auch sind sie nicht bereit, das Leben eines Familienmitglieds für die Ukraine zu riskieren.

Ich vermute, dass die IGE das inzwischen wissen, denn sie versuchen nicht mehr, die US-Amerikaner davon zu überzeugen, dass ein offenes militärisches Engagement notwendig ist. Sie werden auf die wirtschaftliche Seite des Konflikts umschwenken, in der Hoffnung, dass ein finanzielles Desaster den Verstand der Öffentlichkeit vernebelt und sie morgen eher bereit ist, einen größeren Krieg zu unterstützen.

Quellen:
Stop The Denial: Ukraine Is A Proxy War That Will Lead To Wider World War
Ordo ab Chao: Wie der Ukraine-Konflikt dem Establishment nutzt
Ukraine Learns The Value Of An Armed Citizenry, But Far Too Late
Elite US-UK forces in Ukraine since beginning of conflict with Russia, says French daily
U.S. intel helped Ukraine sink Russian flagship Moskva, officials say
Window closed on Chinese invasion of Taiwan during US election: Easton

Beitrag teilen:

Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
www.konjunktion.info unterstützen:

Das könnte Ihnen auch gefallen …

2 Antworten

    Sie müssen angemeldet sein, um die Kommentare lesen zu können.
  1. 20. Mai 2022

    […] Zu Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine hatte ich im Artikel Ordo ab Chao: Wie der Ukraine-Konflikt dem Establishment nutzt geschrieben: Ein Krieg in der Ukraine und die bloße Drohung, dass sich dieser Krieg über die Region hinaus ausbreiten könnte, könnte eine — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2022/05/ukraine-der-lokale-stellvertreterkrieg-und-der-eigentliche-weltweite-wi… […]

Skip to content