Sapere aude – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – Immanuel Kant
Die US-Finanzministerin und ehemalige Fed-Vorsitzende Janet Yellen hat vor kurzem davor gewarnt, dass den USA eine „wirtschaftliche Katastrophe (economic catastrophe)“ droht, wenn Washington „bis zur letzten Minute (until the last minute)“ mit der Anhebung der US-Schuldenobergrenze wartet. Eine Zahlungsunfähigkeit der Nation wäre „katastrophal (disastrous)“, so Yellen.
Bei einem Treffen mit kalifornischen Wirtschaftsvertretern am Dienstag warnte Yellen, dass ein Zahlungsausfall zu Arbeitsplatzverlusten führen und die Kosten der Haushalte für Hypotheken und Kreditkarten in die Höhe treiben würde. Die Finanzministerin bestand darauf, dass es eine „grundlegende Verantwortung (basic responsibility)“ des Kongresses sei, die Obergrenze für die Kreditaufnahme von 31,4 Billionen US-Dollar zu erhöhen oder diese auszusetzen.
Ein Zahlungsausfall würde zu einer wirtschaftlichen und finanziellen Katastrophe führen. Ein Zahlungsausfall würde die Kosten für die Kreditaufnahme auf ewig in die Höhe treiben. Zukünftige Investitionen würden erheblich teurer werden.
—
(A default on our debt would produce an economic and financial catastrophe. A default would raise the cost of borrowing into perpetuity. Future investments would become substantially more costly.)
Doch damit endete Yellen in ihrer Angst- und Panikmache nicht, sondern behauptete weiterhin, dass sich die Kreditmärkte für US-Unternehmen verschlechtern würden und die Regierung wahrscheinlich nicht in der Lage wäre, Zahlungen an Militärfamilien und Senioren, die auf die Sozialversicherung angewiesen sind, zu leisten:
Der Kongress muss über die Anhebung oder Aussetzung des Schuldenlimits abstimmen. Er sollte dies ohne Bedingungen tun. Und er sollte nicht bis zur letzten Minute warten.
—
(Congress must vote to raise or suspend the debt limit. It should do so without conditions. And it should not wait until the last minute.)
Einmal mehr muss die de facto bankrotte USA die Schuldenobergrenze nach oben setzen, um liquide zu bleiben. Letztlich zeigt diese dauerhafte Verschiebung nur, dass die USA mit ihrem US-Dollar als Weltreservewährung (noch) nicht den gleichen Weg gehen müssen, wie beispielsweise Staaten wie Argentinien.
Dass sich Yellen nur vorgeschobene Sorgen macht, dürfte angesichts der Historie der USA in diesem Kontext klar sein. Weder Demokraten, noch Republikaner werden auf Dauer eine Erhöhung verhindern. Schon aus Eigeninteresse, denn Yellen und die anderen politischen Parasiten im System, die das Recht für sich beanspruchen, über alle anderen zu herrschen, wollen weiterhin bezahlt werden. Nicht ein einziges Politikergehalt ist in Gefahr.
Im Januar informierte das US-Finanzministerium den Kongress über den Beginn „außerordentlicher Maßnahmen (extraordinary measures)“, die es der US-Regierung ermöglichen würden, ihre Verpflichtungen bis Anfang Juni weiter zu erfüllen, als die USA ihre Schuldengrenze von 31,4 Billionen US-Dollar erreichten. Yellen forderte daraufhin die Gesetzgeber auf, „unverzüglich zu handeln (act promptly)“, um die Verschuldungsgrenze zu erhöhen und so einen Zahlungsausfall zu vermeiden.
Angst als Mittel zum Machterhalt ist nichts Neues. Wir müssen uns von dieser „Illusion der Macht“ befreien, um endlich souverän und selbstbestimmt zu werden. Denn keine herrschende Klasse würde bedeuten, dass es keine Herren und keine Sklaven gibt.
Es ist an der Zeit, unseren Verstand zu befreien.
Dimidium facti, qui coepit, habet: Sapere aude / incipe – Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an! – 1. Buch der Episteln
Quellen:
Wikipedia – Sapere aude
Yellen Warns Of An “Economic Catastrophe”
US warns of ‘economic catastrophe’