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Finanzsystem: Potenzialräume und der Debitismus – Warum Europa „fallen“ mussLesezeit: 6 Minuten

Finanzsystem - Bildquelle: Pixabay / NikolayFrolochkin; CC0 Creative Commons

Finanzsystem – Bildquelle: Pixabay / NikolayFrolochkin; CC0 Creative Commons

Schön des öfteren habe ich über die Theorie des Debitismus geschrieben.

Die Debitismus-Theorie wurde von Paul C. Martin entwickelt und ist eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie, die versucht, die Grundlagen unseres Geld- und Wirtschaftssystems zu erklären. Sie unterscheidet sich stark von klassischen und neoklassischen Ansätzen der Wirtschaftstheorie und bietet eine eher kritische Perspektive auf das moderne Geldsystem. Die zentralen Punkte Martins Theorie besagen:

1. Ursprünge und Kernidee

  • Debitismus leitet sich vom lateinischen Wort debitum (Schuld) ab und stellt die These auf, dass das gesamte Wirtschaftssystem auf Schulden basiert.
  • Laut Martin ist Geld untrennbar mit Schulden verbunden. Ohne Schulden gäbe es kein Geld und keine Wirtschaft in der heutigen Form.
  • Geld entsteht nicht durch Tauschhandel (wie in klassischen Theorien), sondern aus der Notwendigkeit, Schulden zu begleichen.

2. Die Rolle der Schuld

  • Im Debitismus steht die Idee, dass Menschen immer dazu gezwungen sind, zukünftige Zahlungen zu leisten.
  • Dieser Zwang entsteht, weil in einem monetären System jeder Teilnehmer in irgendeiner Weise in Schuldbeziehungen steht, sei es durch Steuern, Kredite oder andere Verpflichtungen.
  • Der Staat und die Banken schaffen durch die Vergabe von Krediten neues Geld, was bedeutet, dass Schulden die Grundlage für die Geldmenge sind.

3. Wachstum als Notwendigkeit

  • Da Schulden in der Regel verzinst werden, muss immer mehr Geld geschaffen werden, um die Zinszahlungen zu leisten.
  • Dies führt zu einem Wachstumszwang im Wirtschaftssystem: Die Wirtschaft muss stetig wachsen, um die bestehenden Schulden bedienen zu können.
  • Bleibt das Wachstum aus, drohen Zahlungsausfälle und Krisen, da die Schulden dann nicht mehr tragbar sind.

4. Historischer Kontext

  • Paul C. Martin verband seine Theorie auch mit einer historischen Perspektive: Er argumentierte, dass Schuldverhältnisse seit der Antike eine zentrale Rolle im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben spielen.
  • Frühe Gesellschaften hätten den Debitismus auf Grundlage von Tributsystemen entwickelt, bei denen Machthaber oder Staaten Abgaben von der Bevölkerung forderten.

5. Kritik am modernen Wirtschaftssystem

  • Martin sah das moderne Wirtschaftssystem als fundamental instabil, weil es auf einem immer weiter wachsenden Schuldenberg basiert.
  • Finanzkrisen und ökonomische Instabilitäten sind aus seiner Sicht systemimmanent und unvermeidbar.
  • Insbesondere kritisierte er die Rolle von Staaten und Zentralbanken, die seiner Ansicht nach nur die Symptome des Systems verwalten, anstatt die zugrunde liegenden Probleme zu lösen.

6. Unterschied zu anderen Theorien

  • Anders als klassische Theorien (z. B. Adam Smiths Idee des freien Marktes oder die Neoklassik) sieht der Debitismus das wirtschaftliche Handeln nicht primär durch Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern durch die Verpflichtung, Schulden zu bedienen.
  • Auch von der Marxistischen Theorie, die den Fokus auf Klassenkampf und Kapitalakkumulation legt, grenzt sich Debitismus ab, da er sich auf die strukturelle Rolle der Schuld konzentriert.

Letztlich kann man kurz zusammenfassend sagen, dass die Debitismus-Theorie eine tiefgehende, aber auch pessimistische Sicht auf unser Wirtschaftssystem bietet. Sie stellt die Idee in den Mittelpunkt, dass das derzeitige Geldsystem zwangsläufig Schulden und Wachstum benötigt, was zu Krisen und langfristiger Instabilität führt.

Mit Hilfe dieser kurzen Einführung kann man verstehen, dass es in unserem Wirtschaftssystem Grenzen des Wachstums durch Kreditschöpfung gibt bzw. immer geben muss, und dass Geldwirtschaften wie die aktuell herrschende wiederkehrende Zyklen durchlaufen muss:

Die gegenwärtige wirtschaftliche Konfiguration zeigt die Grenzen des Wachstumsmodells durch Kreditexpansion auf. Wir befinden uns in der Endphase eines wirtschaftlichen Zyklus, in dem die führenden Mächte – und dabei sind nicht Staaten gemeint, sondern die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) -, um verbleibende Wachstumspotenziale konkurrieren. Staaten werden durch die IGE nur als Werkzeug eingesetzt und missbraucht, um eben jene Potenziale „für sich zu heben“. Dabei gilt, dass ein geopolitischer Raum nur dann expandieren kann, wenn er einen anderen absorbiert oder dessen Ressourcen extrahiert. Ein Umstand, dessen sich die IGE vollkommen bewusst sind.

In der bisherigen Geschichte waren es die europäischen Mächte, die in solchen Situationen in die Welt zogen, um neue Potenziale zu erobern und es sind jetzt zum zweiten Mal die Europäer, die dabei ausgeplündert werden.

Ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung, insbesondere in Europa, kann nach der Debitismus-Theorie erst nach einer umfassenden Neuordnung bestehender Schuld- und Eigentumsstrukturen erfolgen. Die gegenwärtigen Systemträger (aka IGE) werden verständlicherweise versuchen, diesen Transformationsprozess so zu gestalten, dass ihre eigenen Interessen minimale Verluste erleiden, während alle anderen sprichwörtlich dafür BEZAHLEN werden.

Das BEZAHLEN kann dabei mit VERLIEREN gleichgesetzt werden und dies sollen die einfachen Bürger übernehmen.

Wenn dann Ukrainer und Russen gegenseitig ihre Geldsysteme und Vermögensgegenstände zerstören, dann ist dies aus Sicht „des Westens“ – also seiner tatsächlich tragenden Strukturen und bestimmenden Elemente (IGE) – nicht etwas Negatives, sondern durchaus konstruktiv. Denn das eigentliche Ergebnis, dass die IGE anstreben, ist die dortigen Potenziale nach Beendigung der Kampfhandlungen lastenfrei zu übernehmen. Doch dies trifft nicht nur alleine auf die Ukraine zu, sondern ist auch für Europa angedacht – dessen Zerstörung bzw. Lastenbereinigung ist ebenfalls ein Mittel zur Bewahrung der tatsächlich westlichen „Werte“ und deren Überleitung als Startkapital in den nächsten Zyklus.

Die logische Folge daraus, ist, dass der Westen im Auftrag der IGE, weiterhin alles tun wird, was notwendig ist, um den Konflikt in Osteuropa auf ganz Europa auszuweiten. Es ist dabei völlig unerheblich, welche Schäden dabei in Europa entstehen. In der Logik der IGE würde dies sogar bedeuten: je größer, desto besser.

Bei all dem ist es allerdings enorm wichtig, dass diese „Potenzialgenerierung“ auch in Russland (und später in den USA) ebenso großse Schäden wie in Europa anrichtet: Denn wenn dereinst die Friedensverträge geschlossen werden, sollen ja nicht die USA oder Russland die Potenzialräume übernehmen und die großen Profiteure des kommenden Zyklus werden. Denn die IGE haben schon in den 1970ern damit begonnen ihre Basis aus den USA gen China zu verlagern – deswegen sehe ich China als neue USA an.

Diejenigen, die dabei nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren haben, sind die Ukrainer, Araber, Europäer, danach auch die Russen und die US-Amerikaner. Die Ukrainer und die Europäer sind aber durch konzertierte Propagandakampagnen zu 80-90% auch gegen ihre Eigeninteressen steuerbar – gut erkennbar anhand der Impfquoten. Propaganda macht mit Europäern das, was Glasperlen und Feuerwasser mit den Eingeborenen des nordamerikanischen Kontinents gemacht haben. Mit dem Unterschied, dass wir heute die Indianer sind.

Die IGE hatten für Europa (und zum Teil auch für die USA) ein bestimmtes Konzept für die Neugestaltung aller Schuld- und Eigentumsverhältnisse vorgesehen: den Green New Deal. Es lief praktisch darauf hinaus, die bestehenden Vermögen in Europa für obsolet zu erklären und auf einem niedrigen Level neu anzufangen. Ein Kaltabriss, mit dem Versuch eines gesteuerten Niedergangs (und folgendem „klimagerechten Neustart“ mit komplett neuen Fabriken, Wohnraum, Transportsystemen etc.) anstatt eines chaotischen Prozesses. Dieses Projekt ist scheinbar gescheitert. Daher streben die IGE jetzt einen heißen Abriss an, und Russland soll nun erst der Abrissunternehmer sein, und danach dafür zur Rechenschaft gezogen werden, bevor die Karawane zum nächsten Potenzialraum weiterzieht.

Quellen:
Wikipedia – Debitismus
Paul C. Martins Buch – Der Kapitalismus – ein System, das funktioniert
Nachruf – Paul C. Martin

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5 Antworten

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  1. 26. November 2024

    […] Schön des öfteren habe ich über die Theorie des Debitismus geschrieben. Die Debitismus-Theorie wurde von Paul C. Martin entwickelt und ist eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie, die versucht, die Grundlagen unseres Geld- und Wirtschaftssystems zu erklären. Sie unterscheidet sich stark von klassischen und neoklassischen Ansätzen der Wirtschaftstheorie und bietet eine eher kritische Perspektive auf das moderne Geldsystem. — Weiterlesen http://www.konjunktion.info/2024/11/finanzsystem-potenzialraeume-und-der-debitismus-warum-europa-fallen-mus… […]

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