Die heutigen Benzinpreise haben uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, was uns in der nächsten Zeit (und danach wohl auch dauerhaft) an der Zapfsäule erwartet:
Jetzt kann man verargumentieren, dass der Ölpreis aufgrund der Situation im Nahen Osten und der Kriegsdrohung der Westmächte gegen den Iran bei gleichzeitiger Sperrung der Straße von Hormus durch die Perser verantwortlich ist.
Sehen wir uns dazu einmal die Entwicklung des Ölpreises in den letzten 3 Monaten an:
Chart des Ölpreises und die Anzeige an der Zapfsäule würden bei dieser Betrachtung korrelieren. Da aber bekanntlicherweise Öl in US-Dollar abgerechnet wird, müssen wir auch den 3-Monatschart des Euro/US-Dollar-Kurses berücksichtigen:
Legen wir nun beide Charts übereinander, ergibt sich folgendes Bild:
Deutlich zu erkennen (schraffierter Bereich) ist der gleichzeitige (!) Anstieg des Ölpreises und des Kurses Euro zu US-Dollar seit Mitte Februar. Bei steigendem Eurokurs gegenüber dem Dollar müsste das Euro-zu-Dollar-Plus zumindestens einen Teil der Preissteigerung bei Öl auffangen, was jedoch nicht der Fall ist.
Ergo muss es eine andere Begründung für den Preisanstieg bei Benzin geben – und damit sind wir beim Titel des Artikels angekommen: „Enteignung“ der Massen durch Inflation“.
Wikipedia definiert Inflation als
einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus.[1] Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geldmenge zu „Gütermenge“ – pro Gütereinheit existieren nun mehr Geldeinheiten. Als Folge muss für die Güter nun mehr Geld gezahlt werden, das heißt sie werden teurer. Daher versteht man unter Inflation allgemein auch eine Geldentwertung.
Wichtig sind die beiden letzten Sätze des Wikieintrages:
Als Folge muss für die Güter nun mehr Geld gezahlt werden, das heißt sie werden teurer.Daher versteht man unter Inflation allgemein auch eine Geldentwertung.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten wir im vergangenen Jahr eine moderate Preissteigerung beim durch das Statistische Bundesamt definierten Produktwarenkorbs:
Dass der statistisch ermittelte Wert nicht dem von den Bürgern wahrgenommenen Wert entspricht, muss nicht näher erläutert werden. Schlagwörter wie Wägungsschema oder gefühlte Inflation sollten ausreichen.
Aber zurück zur Geldentwertung und Inflation: Massive Eingriffe in die Euro-Geldmenge haben wir in den letzten Monaten zur Genüge gesehen und werden auch am kommenden Mittwoch wieder Zeuge eines monetären Flutung sein:
Gleichzeitig werden weitere Milliarden in Form von ESM, Griechenlandhilfe oder IWF-Krediten dem Markt und letztendlich den Banken zur Verfügung gestellt. „Ökonomen“ halten dem entgegen, dass diese Gelder bislang nicht inflationswirksam seien, da sie nicht in den Geldkreislauf gelangt seien, sondern von den Banken gehalten würden. Aber genau hier „wackelt der Schwanz mit dem Hund“ – was wenn die Banken aufgrund eines eigentlich mehr als überflüssigen Bankrotts der PIIGS-Staaten und der Fälligkeit der Credit Default Swaps (CDS, engl. für Kreditausfall-Swap) diese Gelder auf den Markt werfen? Und wenn wir zusätzlich noch die Finanzbombe Target 2 berücksichtigen? Dann wird die – bislang versteckt wirksam gewordene (siehe Ölpreis aufgrund der Abrechnung in US-Dollar und Wechselkurs Euro zu US-Dollar) – Geldmengenausweitung de facto nichts anderes sein, als eine „Entschuldung“ der Staaten auf Kosten ihrer Bürger und damit eine Enteignung durch die Hintertür.
Passend hierzu sei nur noch kurz auf die Meldung des Spiegels verwiesen: 8,5 Billionen Euro Besitz – Deutsche könnten Schulden der Euro-Zone tilgen. Ein Schelm wer dabei böses denkt…