Während man täglich Stimmen zu der vom Westen gesteuerten Gewalt in Syrien hört und liest bzw. diese auch im vergangenem Jahr beim „Demokratisierungsversuch Lybien“ vernahm, so war bereits im Jahr 2011 wenig bis nichts zur Situation in Bahrain seitens der „Demokratiefreunde“ aus Washington, Paris, London oder Berlin zu hören.
Die gleiche Zurückhaltung sehen wir auch jetzt, da in Bahrain Demonstranten den Formel 1-Zirkus dazu nutzen, um auf die undemokratischen Verhältnisse, die Unterdrückung der schiitischen Bevölkerungsmehrheit und auf die Vorteilsnahmen der sunnitischen Regierungseliten hinzuweisen.
Wir sehen, dass seitens der westlichen Regierungen sehr wohl eine Unterscheidung im Nahen Osten gemacht wird, wenn es um den Wunsch der Bevölkerung nach neuen Strukturen, Demokratie und/oder Absetzung der bisherigen Machthaber geht.
Sicherlich spielt es dabei keine Rolle, dass in Bahrain (das übrigens in der Strasse von Hormuz Luftlinie ca. 250km südwestlich der Küste des Irans liegt) das Hauptquartier der 5. US-Flotte beheimatet ist und Bahrain seit Oktober 2001 den Status eines Major Non-NATO Allys (Hauptallierter, der nicht in der NATO eingebunden ist) besitzt.
Einmal mehr wird die fadenscheinige Begründung für das damalige Eingreifen in Lybien und die Haltung zu Syrien als reines Lügengebäude entlarvt, wenn gleichzeitig die Berichterstattung und politische Meinungsbildung zur Gewalt gegen die eigene Bevölkerung, zur Unterdrückung einer Demokratiebewegung und zu den Forderungen nach freien Wahlen in einem militärisch für die USA so wichtigen Land wie Bahrain, sowohl medial als auch politisch nicht stattfinden.
Dass sowohl die „Oppositionen“ in Lybien, wie auch jetzt in Syrien, vom Westen gesteuerte Stellvertreter (Link 1 und Link 2) darstellen, dürfte jeden halbswegs – abseits der Mainstreammedien informierten – Menschen bewußt sein. Jedoch spiel(t)en sowohl Lybien als auch aktuelle Syrien eine andere Rolle im Versuch den Nahen und Mittleren Osten unter westliche Kontrolle zu bringen. War Gaddhafi mit seinen Versuchen Öl in Euro anstatt US-Dollar abzurechnen, einen Gold-Dinar als „afrikanisches“ Zahlungsmittel einzuführen und die lybische Zentralbank unabhängig vom Weltbank-, IWF-, BIZ-, FED-system zu stellen, zu weit gegangen, so ist Assad mit seiner Haltung zum Iran bzw. Israel eine der letzte „Hürden“ für einen Krieg gegen den vorletzten Staat aus der Achse des Bösen (Iran).
Gleichzeitig ist aber Bahrain bei einem zu erwartenden Krieg gegen den Iran strategisch von extremster Bedeutung – und dadurch erklärt sich auch die Haltung der politischen „Eliten“ in den westlichen „Demokratien“. Ganz nach Bush’s: