So geht gut recherchierter Journalismus heute

Am gestrigen Sonntag, den 26. August 2012, behandelte die Sendung Spiegel TV unter anderem das Thema Chemtrails.

Wie nicht anders zu erwarten, war die Reportage weder ausgewogen dargestellt, noch gut recherchiert.

Man mag ja über die Unterstützer der Chemtrail-Theorie denken was man will, man kann sie auch gern als VTler bezeichnen, jedoch sollte man sich als eines der – zumindest nach eigenem Empfinden – wichtigsten Nachrichtenmagazine Deutschlands schon etwas genauer mit dem Thema auseinander setzen und nicht nur ein Bashing der Menschen vornehmen, die die Streifen am Himmel kritischer betrachten.

Im Grundtenor des Berichts schwang immer – nicht nur unterschwellig – der Hinweis auf Verschwörungstheoretiker, die geistig nicht auf der Höhe sind, mit. Gut, dem geneigtem Journalisten des Spiegels mag, ob der Obrigkeitshörigkeit entgangen sein, dass viele der ehemals als VT bezeichneten Themen ihre Berechtigung haben (z.B. Golf von Tonkin-Zwischenfall, Operation Northwoods). Deswegen sei ihm hier einmal eine Studie des Bundesministerium für Bildung und Forschung ans Herz gelegt, die sich mit dem Thema Climate Engineering beschäftigt und die auch Möglichkeit des Versprühens von Kleinstteilchen in die Atmosphäre behandelt: Gezielte Eingriff in das Klima ? Eine Bestandsaufnahme der Debatte zu Climate Engineering

ChemtrailsChemtrails

Bildquelle: www.sauberer-himmel.de/bilder/

Eigentlich wäre diese Studie einfach zu finden – natürlich nur wenn man sie überhaupt finden will. Aber da sehe ich so meine Zweifel bei den Redakteuren des Spiegels.

Genauso wird die Tatsache unterschlagen, dass es sehr wohl Wissenschaftler gibt, die sich mit dem Thema Geo-Engineering beschäftigen und dementsprechende Konferenzen abhalten. Auch hier für unsere recherche-faulen Spiegler ein Link zur Agenda des letzjährigen Experten-Treffens Joint IPCC WGI/WGII/WGIII Expert Meeting on Geoengineering.

Auch hier gilt wie oben: Wäre eigentlich leicht zu finden, wenn man will. Ein besonderer Hinweis sei noch gestattet: Einer der Teilnehmer David Keith, gilt als Befürworter des Versprühens von Aerosolen in die Atmosphäre, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.

Zusätzlich sei dem querlesenden Reuters-Agenturmitteilungsverteiler namens Redakteur noch ein weiterer Hinweis an die Hand gegeben: Die von den Geo-Engineerern bevorzugte Methode des Versprühens von Aluminium, Barium und Strontium lässt sich leicht durch die stark überhöhten Werte von Luft- und Bodenproben nachvollziehen. Die Analyse von diesen Proben wird jedoch nicht vorgenommen, da – und jetzt kommt’s – die genannten Elemente nicht Bestandteil des Überprüfungsumfangs seitens der EU-Gesetzgebung sind. Man darf also gar nicht eine Analyse nach diesen Stoffen vornehmen.

Fast vergessen: Im Bericht des Spiegels wurde auch die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Jörg Kachelmann und dem Internet-Portal www.sauberer-himmel.de angesprochen. Auch hier wurde in meinen Augen manipulativ dem Zuseher eingetrichtert, dass es sich bei den Menschen, die Chemtrailing befürchten, nur um Spinner und Phantasten handelt. Was jedoch von den Spieglern unterschlagen wurde, ist die Tatsache, dass sich die Chemtrailer gegen die Aussage des Herrn Kachelmanns wehren, dass es sich bei ihnen um „Deppen und Neonazis“ handeln würde. Aber das wird geflissentlich im Sinne einer stringenden Beweisführung gegen Chemtrails unterschlagen.

Und auch der Hinweis, dass Chemtrailer etwas gegen Bill Gates, dem Philantrophen schlechthin haben, wurde von den Spieglern bemüht. Dazu sei dieser kleine Tipp gestattet: Bill Gates beeinflusst mit Millionenbeträgen die Forschung über Klimamanipulation – einfach mal lesen und sich seine Gedanken machen.

Also, liebe Spiegel-Redaktion: Vielleicht beim nächsten Mal einfach ein bisschen besser recherchieren und ohne Vorurteile an eine solche Geschichte rangehen – es würde definitiv nicht schaden. Auf der anderen Seite habt ihr als Presstitutes alles richtig gemacht – ganz im Sinne eurer Auftraggeber…

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