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Demonstrationen in den Euro-Rettungsländern

„Der Euro sichert den Frieden in Europa.“

Zumindest in den Augen unserer „Euro“-Bundes“land“kanzlerin Angela Merkel. Dass diese Aussage barer Unsinn ist, dürfte jedem halbwegs mit Geopolitik vertrautem Menschen klar sein. So hätten die USA einen Krieg auf europäischen Boden nie und nimmer zugelassen, da jedwede politisch verfolgte Doktrin der Amerikaner darauf abzielt keinen ernsthaften Konkurrenten auf dem europäischen Boden entstehen zu lassen, der ihnen wirtschaftlich und militärisch gefährlich werden könnte. Dies gilt insbesondere für Deutschland, dass in den Augen der USA – ähnlich wie Japan und auch Russland – das Potenzial hätte ohne Einmischung und Steuerung aus Washington zu einer Bedrohung zu werden. Zusätzlich sei angemerkt, dass nicht der Euro, sondern der europäische Gedanke diese Aussage für sich in Anspruch nehmen kann.

Aber die Vermischung von Euro, EU und Europa wird seitens der Politiker gezielt eingesetzt, um Europa und den Euro gleich zu setzen.

DemonstrantDemonstrant

Bildquelle: Wikipedia / Andrew Selman

Was hat aber nun das obige Merkelsche Zitat mit der Überschrift zu tun? In meinen Augen bedeutet Frieden in dieser Aussage nicht nur Frieden zwischen den einzelnen Ländern, sondern sie muss gleichzeitig auch innenpolitischen Frieden bedeuten. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, denn betrachtet man die Massenproteste in Spanien, Griechenland und Portugal in den letzten Tagen bzw. die Aufrufe zu Generalstreiks und Plünderungsaktionen von Lebensmittelmärkten in Spanien, ist genau dieser innenpolitische Friede nicht mehr gegeben.

Beispiel Spanien:
Ein Ausschnitt aus der Online-Ausgabe der Süddeutschen-Zeitung:

„Ihr vertretet uns nicht“: Bei Protesten gegen den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung in Madrid ist es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Mehr als 60 Menschen sollen verletzt worden sein, fast die Hälfte von ihnen Polizisten.

Interessanterweise werden im Artikel keine Angaben über die Anzahl der Protestierenden gemacht. Man spricht im Artikel davon, dass „sich Tausende beteiligt“ hätten, während man die Anzahl der Polizeikräfte detailliert mit 1.300 angibt. Soll uns hier vermittelt werden, dass nur eine Minderheit an den Demonstrationen in ganz Spanien teilgenommen haben – quasi ein paar autonome Chaoten und alle anderen würden die Politik der spanischen Regierung mittragen? Inoffiziellen Meldungen aus Foren und Blogs zufolge soll die Zahl der Teilnehmer in die Zehntausende gehen.

Beispiel Griechenland:
Wiederum ein Ausschnitt aus der Online-Ausgabe der Süddeutschen-Zeitung:

„So kann es nicht mehr weitergehen“, sagte Babis Nikolakopoulos, der die Steuerbeamten vertritt. Die Belastungen für die Bürger hätten sich deutlich erhöht, zugleich seien die Lebenshaltungskosten gestiegen. „Ich rechne damit, dass es sehr bald eine riesige soziale Explosion geben wird“, sagt Nikolakopoulos. Die griechische Gesellschaft befinde sich in völliger Auflösung.

Sieht so etwas nach innenpolitischen Frieden aus, Frau Merkel? Ist es nicht vielmehr so, dass das genaue Gegenteil der Fall ist? Dass der Euro bzw. die Zwangsmaßnahme Griechenland im Euro zu halten, zu Gewalt, Unruhen und auch Ressentiments gegenüber Deutschland führt? Oder fühlen Sie sich wohl mit SS-Uniform auf der erste Seite von ausländischen Magazinen abgebildet zu werden?

Beispiel Portugal:
Auch hier ein Ausschnitt aus der Online-Ausgabe der Süddeutschen-Zeitung:

In Portugal sprachen Beobachter von einer der größten Protestkundgebungen aller Zeiten. In etwa 40 Städten des Landes gingen die Menschen am Samstagabend auf die Straße. Medien schätzten die Teilnehmerzahl auf ungefähr eine Million.

Eine Millionen Menschen von 10,6 Mio. Einwohnern. Das sind 10% der Bevölkerung, liebe Frau Merkel. Sieht so etwas nach innenpolitischen Frieden aus? Nur mal zum Vergleich: Die 10% würden in Deutschland ca. 8 Millionen Bundesbürger bedeuten, die sich in den deutschen Städten Luft machen würden über die Sparmaßnahmen, Steuererhöhungen und sonstige Zugeständnisse an die Troika von EU-Kommission, IWF und EZB.

Angesichts der Zunahme an Protesten und der damit einhergehenden Zunahme der Gewalt, dürfte es daher nur noch eine Frage der Zeit sein bis die EU den Einsatz von Eurogendfor anordnet. Denn der Druck auf die einzelnen Kessel nimmt stetig zu und dürfte sehr bald zu hoch sein als das er noch von den einzelnen Ländern beherrschbar ist.
Man kann nur froh sein, dass die Proteste bislang „einigermassen“ gewaltfrei geblieben sind, aber da kommt dann der oben erwähnte Druck hinzu.

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