Alle Macht den NotenbankenLesezeit: 3 Minuten
Nun sollen in Zypern bis einschließlich Donnerstag die Banken geschlossen bleiben und Kunden nicht an ihr Geld kommen, um ein „reibungsloses Funktionieren des Banksystems“ zu gewährleisten.
Dabei sprechen unsere Presstitutes beschönigend von Bank Holidays oder Bankferien. Als würde es sich bei der von oben erzwungenen Schließung der Banken um eine Maßnahmen handeln, um seinen „Resturlaub abfeiern zu können“. Die unterschwellige Propaganda der MSM pflanzt damit ein positives Bild in die Köpfe des Lesers – schließlich assoziiert jeder mit Ferien etwas angenehmes oder etwas auf das man sich freut. Die Wahrheit sieht ganz anders aus: Jeder Kunde wird vom Zugriff auf sein Konto, sein Guthaben und seine Einlagen abgeschnitten. Dabei ist es den Bankstern und den Politclowns um Schäuble und Co. vollkommen egal, ob die Menschen noch genug Bargeldbestände besitzen um z.B. Lebensmittel, Medikamente kaufen oder eine einfache Rechnung begleichen zu können. Und wieviel man mit 100€ am Tag heute noch anfangen kann, wenn obige Dinge zu erledigen sind, dürfte angesichts der explodierenden Preise jeder selbst einschätzen können.
Passenderweise stehen am Wochenende die Osterfeiertage an. Vier Tage um weitere Schweinereien auf den Weg zu bringen – ohne dass die Menschen eine Chance haben, dagegen aktiv werden und ihr Vermögen in Sicherheit bringen zu können. Und diese Aussage beschränke ich wohlweislich nicht nur auf Zypern, sondern sehe hier insbesondere für die anderen Südländer (inkl. Frankreich und Luxemburg) eine echte Gefahr am Horizont aufziehen.
Wie vermeindlich planlos die EU, der IWF und die anderen Erfüllungsgehilfen der Bankster die Situation einschätzen und angehen, zeigt nicht zuletzt der Eurogruppen-Chef Jereon Dijsselbloem. Der auf die Frage, ob das Modell Zypern auch auf andere Länder angewandt werden könnte, zuerst solche Sätze von sich gibt:
Das bedeutet: Klärt das, bevor es zu Schwierigkeiten kommt. Stärkt Eure Banken, repariert die Bilanzen und seid Euch im Klaren darüber, wenn Banken in Probleme geraten, kommen wir nicht automatisch, um sie zu lösen.
Um dann – nachdem er wohl gemerkt hat welches Signal diese Aussage aussendet – zurück zu rudern:
EU Dijsselbloom Sprecherin: Dijsselbloem hat nicht gesagt, dass Zypern ein Template für Bank Restrukturierungen ist. Zypern ist ein besonderer Fall mit außergewöhnlichen Herausforderungen, welche die Bail-In Maßnahmen erforderten, auf die wir uns gestern verständigt haben. Makroökonomische Anpassungsprogramme sind für die betroffenen Länder maßgeschneidert und es werden keine Modelle oder Templates benutzt.
Kalkül oder ausgesprochene Dummheit? Da ich davon ausgehe, dass wie bei Schäuble jede Aussage, jede Handlung und jede Geste bewusst und wohlüberlegt sind, ist letzteres anzunehmen. Nichts passiert in dieser Situation zufällig, nichts ist unüberlegt. Selbst die Beratungsmarathons mit „Entscheidungen,“ die gegen 3 Uhr früh getroffen werden, sind gezielt in ihrem zeitlichen Ablauf auf die Nachtstunden gelegt. Denn wie jeder weiß will man bei großer Müdigkeit nur noch ein Ergebnis finden und endlich ins Bett.
Deswegen ist es auch politisch gewollt, dass nicht mehr gewählte Parlamente über das Schicksal einzelner „Schuldnerländer“ entscheiden, sondern deren Notenbanken bzw. die übergeordnete EZB mit ihrem Goldman Sachs-Mann Mario Draghi an der Spitze. Nach der Übernahme der europäischen Bankenaufsicht ist das der zweite Machtzugewinn innerhalb weniger Monate für die EZB. De facto führt damit die EZB die Euro-Zone mit Hilfe ihrer Notkredite, ihrer Aufsicht, der Versorgung der Euro-Länder mit Bargeld und der Zinsfestsetzung für die gesamte Euro-Zone. Zwar wurde ursprünglich die EZB nach der Idee der Deutschen Bundesbank geschaffen und aufgestellt, aber von den ehemaligen Bundesbankzielen Geldwertstabilität, geringe Inflation und vor allem politische Unabhängigkeit, ist die EZB so weit weg wie die Wahrscheinlichkeit, dass es keine weiteren Euro-Rettungsmaßnahmen in den nächsten Wochen und Monaten geben wird.
Quellen:
Cyprus bailout: Banks to stay closed until Thursday
Chaos in Brüssel: Dijsselbloem gegen Dijsselbloem
Zypern: Zentralbank übernimmt Regierungs-Aufgaben
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