Im Auftrag Monsantos?Lesezeit: 2 Minuten
Derzeit sehen wir eine öffentliche und parlamentarisch geführte Diskussion zum Thema Bienensterben. Dass ein weltweit stattfindendes Bienensterben auftritt ist unumstösslich, jedoch wird einmal mehr Monsanto, dem weltgrößten Saatguthersteller und Produzent von Schädlingsbekämpfungsmitteln das Wort geführt.
Was ich damit meine? Ganz einfach: Jährlich sterben etwa 50% der Bienenvölker, die nach Politikermeinung aufgrund des Einsatzes sogenannter Neonicotinoide (versch. Pestizide mit ähnlichem Wirkstoff) zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers stattfindet. Dass sich der gemeine Willi, ähm Politiker seine komplexen biologischen Zusammenhänge durch den Konsum der Biene Maja im Fernsehen „erarbeitet“ hat, darf durchaus als gesetzt betrachtet werden. Anders lässt sich das geplante Verbot der Neonicotinoide nicht erklären. Denn nach einer Untersuchung der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), vertreten durch den österreichischen Gesundheits- bzw. Landwirtschaftsminister, starben 2012 gerade einmal 0,4% der Bienenvölker Österreichs am Einsatz der Pestizide. Im Vergleich dazu wurde bei 50% der Fälle die Varroa-Milbe als Verursacher des Bienensterbens identifiziert. Diese 50% decken sich auch mit den Ergebnissen aus Ländern, die komplett auf den Einsatz von Neonicotinoide verzichten.
Warum findet aber dann trotzdem dieser Medienrummel um diese 0,4% statt, obwohl nachweislich bei den inzwischen eingesetzten Sämaschinen keinerlei Beizstäube ungewollt in die Umgebung gelangen können und somit das Wirkpotenzial der Pestizide auf den gewünschten Bereich beschränkt bleibt? Eine Kontaminierung angrenzender Flächen durch Neonicotinoide ist bei fachgerechter Handhabung also ausgeschlossen und kann somit nicht als Ursache des Bienensterbens in Frage kommen.
Was treibt aber dann unsere Politclowns an? Und hier kommt die Firma Monsanto ins Spiel. Monsanto besitzt mit der transgenen Maissorte MON810, die weltweit führende BT-Maissorte, die selbstständig ein Gift produziert, um sich gegen verschiedene Schädlinge zu schützen. Damit besteht seitens Monsanto ein großes Interesse Neonicotinoide verbieten zu lassen und ihren MON8210-Mais als Alternative zu vermarkten. Betrachtet man die Lobbyarbeit Monsantos in letzter Zeit (Stichwort Saatgutdebatte oder Monsanto Protection Act) und die bestens funktionierende Drehtür zwischen Politik und Monsanto erscheinen solche Rückschlüsse als logische Ableitung.
Leider ist zu befürchten das unsere Bundestagsabnicker selbst diese einfachen Zusammenhänge nicht verstehen und sich damit erneut zu Erfüllungsgehilfen des US-Multis Monsantos bzw. der Gentechnik-Verbrecher machen. Denn anstatt den wahren Schuldigen, die Varroa-Milbe, zu bekämpfen, wird Monsanto mit einem Verbot der Neonicotinoide zu noch mehr Marktmacht verholfen. Vielleicht sollten sich unsere Willis Politiker einfach mal im Mainz-Kinzing-Kreis umhören, in dem seit Jahren die Varroa-Milbe erfolgreich und koordiniert bekämpft wird: Statt 40% wie im restlichen Deutschland sterben hier nämlich nur 8% der Völker… trotz Einsatz von Neonicotinoiden.
Quellen:
Abschlussbericht Monitoring – Bienenschutz 2012
Pflanzenschutz – Neonicotinoide bald verboten?
Wikipedia – Transgener Mais
Mysteriöses Bienensterben auf der Welt – EU will mit Pestizid-Verbot die Bienen retten
Saatgut: Drei Konzerne bestimmen den Markt für Lebensmittel
In den USA steht Monsanto ab sofort über dem Gesetz
Lebensmittel: Wie Monsanto heimlich die EU unterwandert
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