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Warum wir ständig erinnert werden müssenLesezeit: 5 Minuten

Kein Tag vergeht an dem nicht in irgendeinem Spartenkanal der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten oder bei den sogenannten Nachrichtensendern n-tv oder N24 eine Sendung, Reportage oder Dokumentation über das Dritte Reich läuft.

Sicherlich ist geschichtliche Aufarbeitung und die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit sehr wichtig und richtig. Jedoch stellt sich mir mittlerweile die Frage warum eine derartige Dauerpenetration mit diesem Thema in den letzten Monaten erfolgt. Auch will ich hier ganz klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass ich mich von jedwedem rechten Gedankengut distanziere und rechte Gewalt auf schärfste ablehne. Jedoch muss eine kritische Betrachtung mit diesem Themenkomplex möglich sein!

Horst Tappert

Horst Tappert – Bildquelle: Wikipedia / Bundesarchiv, B 145 Bild-F034156-0025 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA

Passend dazu wurde jetzt einmal mehr wie im Fall Horst Tappert, dem 2008 verstorbenen Derrick-Schauspieler, die „Nazi“-Sau durch’s Dorf getrieben. So war der damals 19-Jährige Tappert für kurze Zeit bei der Waffen-SS, bevor er aufgrund einer Verwundung wieder ausschied. Welche Veranlassung Tappert damals dazu brachte bei der SS einzutreten, ob auf Druck, evtl. sogar mit Bedrohung des eigenen Lebens oder aus freien Stücken wird schon gar nicht mehr thematisiert. Aber alle der jetzigen scharfen Kritiker Tapperts sind sich einig, dass sie selbst sich in einer ähnlichen Situation standhaft geweigert hätten der Waffen-SS beizutreten. Wer’s glaubt… Man sieht ja die Einstellung vieler „kritischer Zeitgenossen“, wie sie sich im Falle ESM, Demokratiedefizit, Überwachungswahn, Brüsselbevormundung und Kontrolle Weniger über Viele verhalten: kritisch, nachfragend, Gerechtigkeit fordernd und mahnend. Übrigens hat das ZDF als scharfe Reaktion darauf beschlossen, keine Derrick-Folgen mehr zu wiederholen und die bayrische Polizei hat Tappert posthum seinen „Ehren-Kommissar“ aberkannt.

Doch zurück zum eigentlichen Titel des Artikels: Warum wir ständig erinnert werden müssen

Die derzeitige politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Europa bzw. in den westlichen Staaten führt unausweichlich zu einem Punkt an dem das Kartenhaus Kapitalismus in sich zusammen bricht. Unser Schuldgeldsystem ist mathematisch bereits an seine Grenzen gekommen und wird derzeit mit immer größeren Summen am Leben erhalten, die jedoch aufgrund des Zinseszins-Effekts bald nicht mehr groß genug sein werden. Parallel dazu finden massivste Umverteilungen vom Fleißig nach Reich statt, die nur ein Ziel haben: Die Schaffung einer elitären Gruppe, die nach dem Kollaps die Macht auf sich vereinen will. Doch zuvor wird diese Gruppe alle Gelder, Vermögenswerte und Ressourcen der Menschen einsetzen, um den Zeitpunkt des Zerfalls hinauszuzögern und gleichzeitig ihre Macht für die Zeit danach zu stärken. Das Mittel der Wahl stellt dabei die Enteignung der Bevölkerung dar – die Menschen sollen gezypert werden. Und jetzt kommen wir Deutsche ins Spiel. Als bevölkerungsreichstes, wirtschaftlich stärkstes und mit der höchsten Sparquote versehenes Land besitzt Deutschland ein Gesamtvermögen von ca. 12 Billionen Euro. Diese 12 Billionen Euro sind das Pfand mit denen sich die Eliten ihren Zeitvorsprung und ihre Macht für danach erkaufen wollen. Da jedoch selbst der deutsche Michel irgendwann erkennt, was da mit ihm getrieben wird, versucht man die deutsche Schuld tagtäglich in die Köpfe der Menschen zu pflanzen. Frei nach dem Motto, dass wir aufgrund des 2. Weltkriegs und der dort begangenen Taten kein Recht haben uns zu beschweren, wenn unsere Vermögenswerte enteignet werden. Schließlich sind wir Deutsche – selbst in der dritten und vierten Generation nach Ende des 2. Weltkriegs – im Grund genommen immer noch böse. Indoktrination par excellence. Ganz nach der Kohlschen und Merkelschen Brieftaschen-Politik: Zahlen und Maul halten.

Nun mag mir der eine oder andere Leser bei diesen Zeilen Geschichtsverklärung vorwerfen. Dem entgegne ich, dass ein kritisches Auseinandersetzen mit der deutschen Geschichte unumgänglich ist und dass ein Bewusstsein dafür auch immer in der deutschen Bevölkerung gegeben sein muss. Jedoch macht es einen erheblichen Unterschied, ob ich als Deutscher aktiv an den damaligen Geschehnissen beteilgt war oder ob ich in „Sippenhaft“ genommen werde nur weil ich einen deutschen Pass besitze. Oder werden die US-Amerikaner oder die Briten für ihr Verhalten gegenüber den Ureinwohner Amerikas oder den Menschen in den ehemaligen Kolonien und den dort verübten millionenfachen Morden in einer Art Dauerschuld gehalten?

Ein weiterer Aspekt dürfte die Aussage Merkels „Die Sicherheit Israels sei Teil der deutschen Staatsräson.“ sein. Kritik gegenüber Israel, deren Gewaltexzesse gegenüber den Palästinensern, deren Nichtunterzeichnung wichtiger Verträge wie dem Atomwaffensperrvertrag, deren Forderungen nach durch deutsche Steuergelder zu bezahlende Atom-U-Boote, die wiederum Atom-Raketen abfeuern können, und die Drohungen gegenüber Iran und Syrien, ist sowohl in deutschen Redaktionen wie auch in der deutschen Politik verboten. Das Beispiel Günter Grass und die danach stattgefundene mediale Jagd auf ihn sprechen Bände. Jeder halbwegs vernünftige Mensch muss sich mit der Politik Israels kritisch auseinandersetzen dürfen ohne deswegen gleich als Antisemit bezeichnet zu werden. Doch um ein solches Denken bereits an der Wurzel zu packen, macht eine ständige Erinnerung an die deutsche Schuld durchaus Sinn. Und schon wird in Deutschland alles was Israel tut oder nicht tut anderes gewertet und gewichtet. Auch hier gilt, dass Israel die gleichen Rechte, aber auch Pflichten wie jeder anderer Staat besitzt. Jedoch dürfen an Israel keine anderen Maßstäbe angelegt werden als z.B. an den Iran. Gerade weil Israel bzw. seine Bevölkerung grausamste Verbrechen erlebt hat, sollten sie ein tiefergehendes Verständnis für die Schicksale, Betroffenheiten und auch Forderungen anderer Menschen besitzen. Auge um Auge und Zahn um Zahn sollte besonders bei der Politik Israels nicht im Vordergrund stehen.

Ich spreche Israel in keinster Weise dessen Existenzberechtigung ab, um dies nochmals ganz eindeutig fest zu halten! Aber es muss auch für uns Deutsche möglich sein, sich kritisch mit Israels Politik auseinander setzen zu dürfen. Denn ähnlich wie in Deutschland spiegelt die israelische ReGIERung nicht die Meinung und den Willen des Großteils der Bevölkerung wieder.

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