Irlands Banken wurden seit 2008 mit der unfassbaren Summe von 70 Milliarden Euro durch den Staat gestützt, um eine Pleite der Finanzinstitute zu verhindern. Zum Großteil über neue Schulden, die der irische Staat aufgenommen hat. Zu einem anderen Teil durch direkte Hilfszahlungen der anderen EU-Staaten. Vornehmlich durch Deutschland, das aufgrund des Verteilungsschlüssels immer mit gut 27% der Gesamtsumme dabei ist.
Nun hat die irische Zeitung Independent Live-Mitschnitte veröffentlicht, die zeigen wie im Jahre 2008 die Spitzen der Anglo Irish Bank CEO David Drumm und Senior Manager John Bowe feixend, singend und kichernd die Hilfszahlungen „in Empfang nehmen“.
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Unter anderem singt dabei Drumm das verbotene Deutschland-Lied als die Überweisung aus Deutschland auf dem Konto der Aglo Irish Bank eintrifft. Bezahlt durch den deutschen Steuerzahler aufgrund der von Schäuble und dem Bundestag gegebenen Garantien für die Banken.
Drumm gibt in dem Mitschnitt sogar zu, dass er die Garantien für die Banken mißbraucht und warnt seinen Kollegen davor bei dieser Tatsache erwischt zu werden:
We won’t do anything blatant, but . . . we have to get the money in . . . get the f***in‘ money in, get it in.
Auch die Verstaatlichung der AIB sah Drumm im Gespräch mit einer weiteren Führungskraft aus seinem Pleiteladen Peter Fitzgerald als fantastisch an, da sie dadurch ihren Job behalten konnten und zu Beamten werden würden.
Die vom Independent veröffentlichten Aufnahmen zeigen einmal mehr die Arroganz, Überheblichkeit, Gier und die Schamlosigkeit, die wir heute in den Banken – meist Großbanken – sehen. Während der kleine Bankangestellte in der Regel weniger bis nichts für die Machenschaften seiner Vorstände kann, reissen sich die feinen Herren aus den oberen Etagen alles unter den Nagel was nicht niet- und nagelfest ist. Wälzen Risiken auf die Steuerzahler ab, vereinnahmen Profite für die Bank und damit durch die Boni-Zahlungen für sich und gehen dem Steuerzahler skrupellos an das Ersparte und den Geldbeutel.
Gerade solche Veröffentlichungen verdeutlichen, dass die Finanzbranche der Krebs in unserer Gesellschaft ist dem wir uns entledigen müssen. Too Big To Fail kann und darf kein Grund sein um daraus Too Big to Jail zu machen. Hier sind Staatsanwaltschaften, Politiker und Verbraucher gefordert die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Banken dürfen die Gemeinschaft nicht mehr durch ihre schiere Größe erpressen oder wegen ihrer vermeindlichen Systemrelevanz vom Steuerzahler gerettet werden. Auch hier ist der Markt als Regulativ gefordert. Erst wenn die ersten Banken Pleite gehen, wird sich an vielen Stellen in der Bankenlandschaft etwas ändern. Nicht jedoch wenn Draghi, Merkel, Schäuble und die anderen gekauften Bankenunterstützer weiter alles für die Banken und deren Rettung tun.
Quelle:
Staatsgeheimnis Bankenrettung
Bankenrettung in Irland – Dublin pumpt Milliarden
Abuse the bank guarantee, don’t get caught – David Drumm