In einer Umfrage der Military Times haben sich der Großteil der befragten 750 US-Soldaten gegen einen Einsatz der USA in Syrien ausgesprochen und ihre Ablehnung auch verbal zum Ausdruck gebracht:
Airstrikes against Syria – Luftschläge gegen Syrien
75% der Befragten lehnen Luftschläge gegen militärische Ziele in Syrien ab. Eine eindeutige Antwort, obwohl die Fragestellung impliziert, dass es Beweise für den Giftgaseinsatz durch die Assad-Regierung gibt, obwohl diese nach wie vor durch das US-Regime in Person von John Kerry nicht geliefert wurden.
Nur 21% sprechen sich für begrenzte Luftschläge auf Militäreinrichtungen in Syrien aus. Es ist wohl einmalig in der Geschichte des US-Militärs, dass eine so große Zahl an US-Soldaten einen von den Kriegstreibern um Obama, Kerry und McCain und den eigentlichen Strippenziehern im Hintergrund gewünschten Militäreinsatz ablehnen.
Nationalen Interest – Nationales Interesse
Auf die Frage, ob ein Eingreifen in Syrien von nationalem Interesse für die USA sei, fiel die Antwort sogar noch eindeutiger aus: 81% verneinen, dass ein Militäreinsatz gegen Syrien im nationalen Interesse liegt. Somit wird klar, dass auch die US-Soldaten – wie ein Großteil der US-Bevölkerung – ihre eigene ReGIERung durchschaut und erkannt haben, dass hier das eigene Militär für ausländische Interessen (Saudi-Arabien, Katar, Israel) den Kopf hinhalten soll.
Mit gerade einmal 17% Zustimmung, dass hier ein nationales Interesse vorliegt, wird überdeutlich, dass die Kriegspropaganda selbst bei den Berufssoldaten nicht mehr verfängt und dass fabrizierte (wie im Falle des Iraks 2003) oder überhaupt nicht mehr vorhandene Beweise (wie im aktuellen Fall Syrien), die nur verbal und virtuell vorhanden sind, genau als das was sie sind, erkannt werden: Lügen.
Congressional Authorization For Action – Genehmigung des Kongress für ein Eingreifen
Auch die Frage nach einer Genehmigung für eine auf 60 bis 90 Tage begrenzte Militäraktion durch den Kongress, wird mit einer 3/4-Mehrheit von 77% der Befragten verneint. Die US-Soldaten fordern damit, dass eine Entscheidung im Kongress für ein Eingreifen in Syrien durch die Kongressabgeordneten negativ zu bescheiden ist. Obwohl die Resolution des Kongress neben der zeitlichen Dimension, sogar die Rolle der US-Truppen im Kampfeinsatz stark eingrenzen würde.
Gerade einmal 19% der US-Soldaten bejahen die Frage nach einer Resolution, die ein Eingreifen genehmigen würde. Damit bestätigen sich letztendlich die ersten beiden Umfrageergebnisse, die bereits eine klare, eindeutige Ablehnung für einen Militäreinsatz beinhalten.
Bei der Befragung der US-Soldaten wurde neben den aufgeführten Fragen auch das Stimmungsbild in Schrift und Wort festgehalten. Auch hier wird die ablehnende Haltung der US-Truppe offensichtlich:
I haven’t heard one single person be supportive of it.
(Ich habe keine einzige Person gehört, die es (ein Eingreifen, Anm. d. Verf.) unterstützt.)People are just sick of it.
(Die Leute habe einfach die Schnauze davon (einen weiteren Kriegseinsatz, Anm. d. Verf.) voll.)In my eyes, the rebels in Syria are the same as the insurgents in Iraq.
(Für mich sind die Rebellen in Syrien die Gleichen wie die Aufständischen im Irak (die dort von den US-Soldaten bekämpft wurden, Anm. d. Verf.).)
Es ist erstaunlich, dass die Ablehnung im US-Militär sogar höher ist als die der US-Landsleute, die „nur“ zu 64% gegen ein völkerrechtswidriges und damit illegales Eingreifen in Form eines Angriffskriegs sind.
Es bleibt zu hoffen, dass dann, bei einer Entscheidung für eine illegale Flächenbombardierung durch den Kriegsnobelpreisträger und seine Auftraggeber, die US-Truppen sich an ihre Aussagen erinnern und dagegen opponieren werden und ihren Einsatz ablehnen. Leider fehlt mir der Glaube daran…
Quelle:
Troops oppose strikes on Syria by 3-1 margin