USA: Das Ende der weltweiten Dominanz?Lesezeit: 3 Minuten
Als der Kriegsnobelpreisträger Obama vergeblich versuchte die Kriegstrommeln im vom Westen gesteuerten und bezahlten Syrien-Krieg zu schlagen, um die Assad-Regierung wegen ihres angeblichen Einsatzes von Chemiewaffen zu bestrafen, konnte er beim Versuch Mitstreiter hinter sich zu sammeln nur wenige Menschen überzeugen.
So wurde ihm die Gefolgschaft beim G20-Gipfel in St. Petersburg vor wenigen Wochen versagt, als er eine gemeinsame Erklärung zur Verurteilung des syrischen Giftgaseinsatzes formulierte. Fast die Hälfte der anwesenden Staaten hatten sich gegen die Unterzeichnung ausgesprochen. Darunter die BRICS-Staaten, Argentinien, Indonesien und Mexiko, während die üblichen US-Vasallen UK, Frankreich oder Deutschland sich hinter Obama stellten.
Auch in den USA selbst spiegeln die Meinungsumfragen zu einem Eingreifen in Syrien eine ablehnende Haltung der Bevölkerung wieder. Beispielsweise befragten die New York Times und CBS 1.011 Amerikaner, ob die US(t)A(si) eine führende Rolle beim Versuch eine Lösung in Syrien herbeizuführen einnehmen sollten. 62% der Befragten sprachen sich jedoch dagegen aus. Selbst das US-Militär gab bei Umfragen an, gegen einen Einsatz in Syrien zu sein.
Seit dem 2. Weltkrieg sieht sich die US(t)A(si) als letzte Bastion für Demokratie und Menschenrechte, die alleine oder gemeinsam mit anderen internationale Probleme angeht. Aber neuerdings nimmt die US-Bevölkerung die Probleme vor der eigenen Haustür vermehrt war und spricht sich gegen Auslandseinsätze aus.
Es findet derzeit ein schleichender Prozess statt, in dem die US(t)A(si) weltweit an Bedeutung, Einfluss und Macht verliert. Und Syrien ist nur ein Ausfluss dieser Entwicklung.
Syrien ist jedoch auch aufgrund des Widerspruchs der US-Bevölkerungsbasis interessant. Während Obama und auch der britische Premier Cameron ein Eingreifen forderten und forcierten, stellten sich Abgeordnete in Kongress und Parlament dagegen. Damit sehen wir erstmal seit dem Vietnam-Krieg, dass die Stimmungen und ablehnenden Haltungen in den Bevölkerungen die internationale Politik beeinflussen konnten.
Washington konnte die Welt nicht davon überzeugen, dass es im Recht ist, obwohl das US-Regime unbedingt in den Krieg ziehen will. Die Gefahr den Rest an Unterstützung in der eigenen Bevölkerung, wie auch weltweit, zu verlieren, ist enorm groß.
Während China und Russland als Gegenspieler der US-Politik durch ihr diplomatisches Vorgehen an Ansehen gewinnen konnten, wird die Führungsfähigkeit der US(t)A(si) weltweit immer mehr in Zweifel gestellt. Diese Diplomatie schwingt z.B. auch in den Aussagen Putins in seinem New York Times Artikel mit, wenn er davon spricht, dass es
große und kleine Länder gibt […], aber wir dürfern nicht vergessen, dass uns Gott alle gleich geschaffen hat.
Der russische Außenminister Lawrow übernahm geschickt die Initiative, indem er diplomatisch einen Deal zwischen den US(t)A(si) und Syrien einfädelte, der vorsieht, dass Assad seine Giftgaswaffen an die internationale Gemeinschaft übergibt und dafür der US-Angriff abgeblasen wird. National wurde daraufhin Obama scharf von seinen Gegnern kritisiert.
Heute hat die US(t)A(si) weniger Einfluss, weniger Respekt und ist weniger flexibel als früher in diesen Dingen. Aber wir dürfen die Entwicklung in Syrien nicht als US-Niederlage betrachten, vielmehr als Erfolg, dass die Obama-Regierung ihre Grenzen erkannt hat und seinen Kurs geänert hat anstatt einen Krieg vom Zaun zu brechen. (James Paul, ehemaliger Direktor des Global Polica Forum)
Der US-Russland-Deal sollte als Chance genutzt werden, wieder mehr Diplomatie sprechen zu lassen, um gemeinsam mit der UN den Krieg in Syrien zu beenden. Er sollte als Chance angenommen werden, zurück zu den diplomatischen Grundzügen des politischen Miteinanders zu kommen. Statt Gewalt sollten Gespräche den Weg aufzeigen Konflikte zu lösen. Doch es besteht die Gefahr, dass dies ein Wunschtraum bleiben wird.
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