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Euro-Krise: Was die Mainstreammedien zu Italien verschweigenLesezeit: 4 Minuten

Emblem von Italien

Emblem von Italien – Bildquelle: Wikipedia / F l a n k e r

Nicht nur Griechenland, Spanien, Portugal und Irland haben schwer unter der Bürde des Euros um das eigene Überleben zu kämpfen. Auch Italien, dass nach dem Scheitern der Letta-ReGIERung aufgrund der Rücktritte von Berlusconis Steigbügelhaltern wieder einmal im politischen Chaos versinkt, steht vor einer innenpolitischen Zerreissprobe.

Doch vernehmen wir dazu etwas in unseren „Qualitätsmedien“? Dass ein entsprechender Blackout dazu vor den Bundestagswahlen stattfand, war zu erwarten, um den deutschen Wahlmichel nicht zu verunsichern. Aber selbst jetzt halten sich unsere „Lei(t)dmedien“ höflichst zurück.

Deswegen obliegt es anderen die Situation in Italien anhand von Vor-Ort-Schilderungen aufzeigen.

Die Lage in Süditalien – als der immer schon „unproduktivere Teil Italiens“ – verschlechtert sich zunehmend. Die Flucht der Süditaliener Richtung Norden verschärft sich, da sich diese Arbeit in den Metropolen wie Turin oder Mailand versprechen. Doch auch im Norden Italiens gibt es nicht genügend Arbeitsstellen, so dass sich zwischenzeitlich der Strom der Jobsuchenden in Richtung Schweiz, Österreich und Deutschland bewegt. Auch weil im Norden die Mieten astronomische Höhen erreichen – bei gleichzeitig immer schlechterer Bezahlung. Soziale Konflikte um die Sozialprogramme für arbeitslose Neuankömmlinge nehmen im Norden zu, während im Süden die jungen arbeitsfähigen Menschen die Dörfer und Kleinstädte verlassen, um woanders ihr Glück zu finden.

Die öffentliche Ordnung in Süditalien ist immer schwieriger aufrecht zu erhalten, da teilweise nicht einmal mehr genug Geld für Benzin für die Einsatzwägen der Polizei vorhanden ist. Ausnahme bilden Anzeigen für Schwarzarbeit oder andere Möglichkeiten die Bürger abzukassieren (z.B. Geschwindigkeitskontrollen).

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt inzwischen bei 40%. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die frustrierten Jugendlichen auf die Fänger der Mafia einlassen. Immer mehr – meist männliche – Jugendlichen gehen darauf ein, kleinere „Besorgungen“ für die Mafia zu erledigen, um die eigene Familie zumindestens teilweise finanziell zu entlasten bzw. zu unterstützen. Durch das völlige Ausbluten der Menschen schafft sich hier der italienische Staat die nächste Mafiageneration, die sich dann nicht alleine auf irgendwelche sizilianischen Dörfern begrenzen wird.

Italienische Zentralbank

Italienische Zentralbank – Bildquelle: Wikipedia

Die Anzahl der Steuerdelikte nimmt mit wachsender Geschwindigkeit zu, weil Gelder für die Bekämpfung der Kriminalität fehlen. Pfändungen von Eigentum (Häusern, Autos, usw.) nehmen in allen Bevölkerungsschichten zu. Von der „wohlhabenden Familie“ bis zur „armen Unterschicht“ reicht das Spektrum der Betroffenen, die dann durch hohe Strafzahlungen ihren Besitz wiedererlangen können. Vorgänge, die bis bis vor wenigen Jahren absolut undenkbar gewesen wären.

Kosten für Strom, Wasser, Telefon und Müllabfuhr betragen inzwischen das dreifache von Deutschland. Die Versorger gestalten die Rechnungen und Aufschläge so kompliziert, dass eine Nachvollziehbarkeit fast nicht gegeben ist. Der Kunde ist Freiwild und kann sich maximal per Klage wehren, die aber dann 15-20 Jahre dauern kann. Somit scheint Absicht und Strategie hinter diesen Geschäftsgebahren der Versorger zu liegen, da niemand ohne Versorgung auf Dauer überleben kann und zähneknirschend die überteuerten Rechnungen begleicht.

Der Mehrwertsteuersatz liegt in Italien zwischenzeitlich bei 21%. Jedoch soll dieser demnächst erneut angehoben werden. Die Versorgungssituation vieler Italiener wird sich dadurch dramatisch verschärfen. Logische Konsequenz daraus: Italien wird in Kürze das zweite Griechenland sein – nur noch höher besteuert.

Was wir hier sehen sind die immer näher kommenden Einschläge der Euro- und Schuldenkrise. Wer denkt, dass sich eine solche Situation in Deutschland niemals einstellen wird, der sei daran erinnert, dass sich die Italiener vor zwei, drei Jahren – als sie in Richtung Griechenland blickten – auch nicht vorstellen konnten einmal in eine solche Lage zu kommen. Das System des ungedeckten Geldes, das nur auf den Glauben der Menschen an die Werthaltigkeit von ein paar Münzen und Papierschnitzel beruht, ist am zusammenbrechen. Ausgelöst durch immense Schulden, die die Menschen dieses Glaubens berauben. Das debitistische Schuldgeldsystem mit seinen exponentiellen Schuldzuwächsen und der Verlust der Glaubwürdigkeit an die Werthaltigkeit des Fiat Moneys sind nicht mehr steuerbar. Weder durch die Politik, noch durch irgendwelche Finanzjongleure.

Quellen:
Situationsbericht Italien – DGF
Polit-Chaos in Italien: Berlusconis Minister verlassen Regierung
Jugendarbeitslosigkeit in Italien – Unternehmen erhalten Steuervorteile für Einstellung Jugendlicher

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