Al-CIAda: Wie man es eben brauchtLesezeit: 2 Minuten
Nach einem Bericht der New York Times lieferte die USA letzte Woche 75-„Hellfire“-Raketen und zehn Aufklärungsdrohnen vom Typ „ScanEagle“ in den Irak. An und für sich wäre eine solche Meldung keine Zeile in den Mainstreammedien wert, wenn eben diese Lieferung nach Bagdad nicht mit dem Erstarken der Al-CIAda begründet werden würde.
Um ganz ehrlich zu sein: Es wird damit erklärt, dass Aufständische, die der Al-CIAda nahe stehen, immer mehr an Einfluss, sowie Macht gewinnen und eine „Explosion der Gewalt“ ausgelöst haben.
Wie dem auch sei. Jedenfalls gab Jen Psaki, ihres Zeichens Sprecherin im US-Außenministerium bekannt, dass die Extremisten
common enemy of the United States and the Republic of Iraq, and a threat to the greater Middle East region (ein gemeinsamer Feind der USA und der irakischen Republik und eine Bedrohung für den Nahen Osten)
sind.
Zu dumm nur, dass das Obama-Regime in Syrien genau die andere Seite beliefert. Sprich durch die „offizielle CIA“ Waffen, Material usw. an die Rebellen Terroristen, die ebenfalls der Al-CIAda zu zu rechen sind, schickt. Aber wie immer wenn es um US-Amerikanische Interessen geht, kann der heutige Freund mein morgiger Feind und umgekehrt sein. Eben so wie ich es gerade brauche.
Dass es den USA schon seit geraumer Zeit nicht mehr um Glaubwürdigkeit in ihrem Handeln geht, sondern reine geopolitischen Strategien im Vordergrund stehen, kann dieses ambivalente Verhalten erklären. Denn die Al-CIAda-Unterstützer im Irak sind schlecht für das Ölgeschäft von Exxon Mobile, Chevron, BP, Shell und Total, während die in Syrien gut dafür sind die für den Nahen Osten strategisch wichtige Gaspipeline – ausgehend vom Iran, über den Irak nach Syrien – zu verhindern. Schließlich will man keinen direkten Konkurrenten auf dem europäischen Markt für das eigene Fracking-Gas bzw. für seinen Verbündeten Katar (das neben Saudi-Arabien als Hauptfinanzier der syrischen Rebellen Terroristen gilt).
Passend dazu übrigens die Situation um den türkischen Ministerpräsident Erdogan. Zwar brachten ihm die innenpolitischen Demonstrationen Mitte des Jahres, sein anti-demokratisches Auftreten und die von ihm damals abgesegnete Polizeigewalt keine Kritik seiner westlichen Mitstreiter ein, aber vielleicht hat er bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin den Bogen mit seiner Aussage zur EU überspannt:
Nehmt uns in die SCO auf und befreit uns von der Last der EU-Beitrittsverhandlungen.
Und auch mit der Genehmigung zum
Bau des Seeabschnittes der South-Stream-Gaspipeline im ausschließlichen Wirtschaftsgebiet der Türkei.
Eine „Energie-Gemengelage“, die noch des Öfteren von den USA „Glaubwürdigkeitsspagate“ verlangen wird.
Quellen:
U.S. Sends Arms to Aid Iraq Fight With Extremists
U.S. weapons reaching Syrian rebels
Konzerne am Ziel ihrer Wünsche
Syria’s Pipelineistan war
Erdogan zu Putin: ‚Nehmt uns in die SCO auf‘
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