Fracking sollte für die westlichen Staaten der Schlüssel zur Unabhängigkeit von öl- und Gasimporten werden. Zu unsicher sind und waren die Kantonisten, die das Schmiermittel der Welt in die Öltanks nach Rotterdam und Co. bringen. Mit der neuen Technologie, bei der Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepresst wird, um dort öl- und gashaltige Gesteine aufzubrechen und den wertvollen Inhalt hochpumpen zu können, sollte die US(t)A(si) spätestens 2017 zum weltweiten Ölexporteur Nummer 1 machen.
So zumindestens das mittelfristige Ziel und die allseits bekannte Meinung zum Thema Fracking. Jedoch scheint es so zu sein, als würde sich das Märchen der „Öl- und Gasunabhängigkeit via Fracking“ schneller in Luft auflösen wie gedacht.
Denn die Produktivität der bislang errichteten Fracking-Anlagen kann mit den gemachten Prognosen nicht mithalten. Bereits nach einem Jahr sinkt die Förderung der kleinteiligen Anlagen auf durchschnittlich 42%, während man zuvor davon ausging, dass die Anlagen mindestens 5 bis 7 Jahre auf Volllast produzieren würden. Förderungsrückgänge von 60% bis 90% wurden ebenfalls bereits nach kurzer Zeit vermeldet.
Um jedoch das angedachte Ziel des Ölexporteurs Nummer 1 auch zu erreichen, müssten in den nächsten Jahren tausende neuer Anlagen errichtet werden, um den Einbruch bzw. die geringe „Produktivitätsdauer“ der bestehenden Einrichtungen auszugleichen und aufzufangen. Ein Unterfangen, das in die Milliarden geht.
Milliarden, die die großen Multis bei den momentanen Erlösen nicht bereit sind zu investieren. So nahmen beispielsweise die BG Group 1,3 Milliarden und Shell 2 Milliarden US-Dollar an Abschreibungen im Fracking-Geschäft vor, während der finanziell angeschlagene Fracking-Pioneer Chesapeake Energy verzweifelt versucht Käufer für seine Beteiligungen in Milliardenhöhe zu finden. Auch andere aus der Fracking-Industrie sind auf der Suche nach Käufern, was das Vertrauen in das Fracking-Modell nicht gerade stärkt und Zweifel am Geschäftsmodell aufkommen lässt.
Doch bislang werden solche Meldungen im Strom des Fracking-Hypes kaum beachtet. Zu stark sind die im Hintergrund agierenden Kräfte, die ein Blatzen der Fracking-Lüge noch verhindern können.
Meiner Meinung nach werden wir noch zwei oder drei Jahren mit dieser ausgewachsenen Fracking-Lüge „von hoher Produktivität, Ertrag und vermeintlicher Unabhängigkeit“ leben müssen. Ganz abgesehen von den immensen Umweltzerstörungen, die diese „Technik“ mit sich bringt. Ein Zeitraum in dem die Protagonisten noch zwei Bedingungen erfüllt wissen wollen, bevor man die Blase platzen lassen kann:
Nach der US-getriebenen Internet-Blase und der von den US(t)A(si) ausgelösten ABS-Krise werden uns die Finanzjongleure ein weiteres Mal „Scheiße als Gold verkaufen“. Angetrieben von einer breit angelegten Marketingstrategie wird der Rest der Welt erneut darauf hereinfallen und den Amerikanern ihren Schrott abkaufen. Schließlich leben wir in Zeiten knapper Ressourcen und da ist Fracking die vermeintliche Lösung, um die Party am Laufen zu halten.
Eine kurze Anmerkung noch zum Schluss: Die Bestellungen für Fracking-Pumpen sind bereits um 50% eingebrochen.
Quellen:
Fossile Illusionen – Die Fracking-Lüge
Video – Jim Rogers Cautions ‚Be Prepared, Be Worried, And Be Careful… This Is Going To End Badly‘