Bereits am 5. März 1946 schlossen Großbritannien, USA, Kanada, Australien und Neuseeland ein Abkommen namens United Kingdom – United States of America Agreement (UKUSA) ab. Dieses Abkommen ist eine multilaterale Vereinbarung gemeinsam die Geheimdienstarbeit zu fördern, sich gegenseitig dabei zu unterstützen und Informationen auszutauschen. Dieser Verbund der englischsprachigen Geheimdienste wird oft als Five Eyes (FVEY) bezeichnet.
Soweit zum Begriff Five Eyes. Natürlich spielen auch andere Spieler wie der BND oder der Mossad im Spiel der Totalüberwachung mit. Jedoch sind die Five Eyes so etwas wie die „Rädelsführer“ im Club der Überwacher.
Durch die Zusammenarbeit von FVEY und den anderen Schlapphutträgern werden geschickt die Gesetze der jeweiligen „Mitgliedsländer“ in Fragen der Überwachung der eigenen Bürger ausgehebelt und umgangen:
Britain’s GCHQ intelligence agency can spy on anyone but British nationals, the NSA can conduct surveillance on anyone but Americans, and Germany’s BND foreign intelligence agency can spy on anyone but Germans. That’s how a matrix is created of boundless surveillance in which each partner aids in a division of roles.
They exchanged information. And they worked together extensively. That applies to the British and the Americans, but also to the BND, which assists the NSA in its Internet surveillance.
(Der britische Geheimdienst GCHQ kann jeden ausspionieren außer britische Staatsbürger, die NSA kann die Überwachung von jedem vornehmen außer von Amerikanern, und der deutsche BND kann jeden ausspionieren außer Deutsche. Somit wird eine Matrix der grenzenlosen Überwachung geschaffen, in der jeder Partner im Rahmen seiner Rollenverteilung mithilft.
Sie haben Informationen untereinander ausgetauscht. Und sie haben umfangreich zusammen gearbeitet. Das gilt für die Briten und die Amerikaner, aber auch für den BND, der die NSA bei der Internetüberwachung unterstützt.
Diese eigentlich bekannte Tatsache hat nun Glenn Greenwald bei seiner Aussage vor dem EU-Parlament zur NSA-Abhöraffäre nochmals bekräftigt:
Die NSA will weltweit alle Kommunikation überwachen.
Ziel der Geheimdienste ist nach eigener Aussage der „Vereinigten Spione“ alles zu sammeln (Collect it all), alles auszuwerten (Exploit it all) und alles zu wissen (Know it all) oder wie Greenwald es bei seiner Aussage formulierte, das
größte Überwachungssystem der menschlichen Geschichte
aufzubauen.
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Greenwald fasst in wenigen Worten das zusammen, was viele unabhängige Blogger und alternative Medienschaffende seit Jahren schreiben und wovor sie genauso lange warnen. Vor der immer umfassender werdenden Überwachung, der zunehmenden (Selbst)-Zensur und den immer gravierender werdenden Einschränkungen der Bürgerrechte. Doch weder die – meiner Meinung nach eingeweihte – Politik, noch der Bürger von der Straße hat sich für die eigenen Grundrechte eingesetzt. Selbst jetzt nicht nach Bekanntwerden von Prism, XKeystroke und Co. durch Edward Snowden. Immer noch nicht haben die Menschen begriffen, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern bereits halb eins. Statt sich gegen die Totalüberwachung durch den Staat aufzulehnen, wird die Aufmerksamkeit der Menschen per gleichgeschalteter Medien auf unwichtige Themen wie die Halskette des wandelnden Hosenanzugs gelenkt. Und die Schafe merken nicht einmal, dass sie gleichzeitig geschoren werden.
Die Totalüberwachung ist bereits Realität. Einmal mehr bestätigen sich damit „Verschwörungstheorien“ als gelebte Wahrheiten.
Und das ganze ohne Blockwart oder IM. Diesesmal hat die Gleichgültigkeit, Ignoranz und Dummheit der Bevölkerung ausgereicht, um eine Totalüberwachung einführen zu können.
Quellen:
Wikipedia – UKUSA Agreement
Greenwald vor EU-Parlament: NSA will die Privatsphäre weltweit abschaffen
NSA-Enthüllungsjournalist Greenwald sagt vor EU-Parlament aus
Glenn Greenwald vor dem EU-Parlament – Missionar für das Recht auf Rebellion