Nach offiziellen Angaben hat die – noch – autonome Republik Krim 2.353.100 Einwohner, die am morgigen Sonntag, den 16. März 2014 über die Abspaltung der Halbinsel am Schwarzen Meer von der Ukraine abstimmen werden.
2,4 Millionen Krim-Bewohner, die letztendlich darüber entscheiden werden, welchen Lauf das Schicksal der Welt in den nächsten Tagen und Wochen nehmen wird. Liest man die einschlägigen Propagandablätter in Deutschland ist die Sachlage klar. Die Bestrebungen der Krim ein Referendum abzuhalten ist in deren Augen nicht rechtmäßig. Begründet wird dies damit, dass die
ukrainische Zentralregierung in Kiew die Abstimmung über die Sezession der Krim nicht billigt. Nach der ukrainischen Verfassung hat die Krim kein Recht auf selbstbestimmte Abspaltung. Und nach dem Völkerrecht hätte sie es nur, wenn eine Notlage für die eigene Bevölkerung bestünde. Die aber ist derzeit nicht gegeben. Dazu kommt die offensichtliche, bewaffnete Einmischung Russlands auf der Krim, die eindeutig völkerrechtswidrig ist.
Natürlich vergisst man dabei geflissentlich,
Russland als das neue alte Böse, das man wieder aus dem Wandschrank hervor geholt hat, ist sicherlich kein Musterbeispiel für einen demokratischen Staat. Aber verglichen mit dem US-Regime und dem undemokratischen Moloch namens Brüssel, sind seine Defizite weder größer noch kleiner. Hier nimmt sich wahrlich keiner etwas.
Ganz im Auftrag ihrer Herren schreiben jedoch unsere Presstitutes,
dass Putins Expansionsdrang noch nicht gestillt ist und er auch nach den prorussischen Gebieten der Ostukraine greift. Genährt werden diese Befürchtungen durch neue Äußerungen aus Moskau, nachdem in der russisch geprägten Stadt Donezk bei Protesten ein Mann getötet wurde. Man behalte sich das Recht vor, „das Leben der Landsleute“ in der Ukraine zu schützen, teilt das russische Außenministerium mit. Es ist die kaum verhohlene Drohung, Soldaten in die Ostukraine zu schicken – unter dem Vorwand, man müsse dort russischen Bürgern zur Seite stehen.
Expansionspolitik? Mein lieber Herr Gesangsverein. Wenn das Expansionspolitik ist, was sind dann die seit Jahrzehnten stattfindenden territorialen Besetzungen von Afghanistan oder dem Irak durch die USA? Und was ist mit dem Angriff des US-Regimes auf Granada im Jahr 1983? Als man zuerst falsche Behauptungen von russischen Waffenlieferungen lancierte und später den Einmarsch mit der „Präsenz von amerikanischen Bürgern im Land“ (einige Hundert) begründete. Während in der Ukraine ca. 8,3 Millionen Russen leben, die – wie oben bereits erwähnt – durchaus in Gefahr schweben. Wer hat nun das bessere Argument? Die USA im Fall Grenadas oder aktuell Moskau?
Die Gefahr ist immens groß, dass ein positives – in meinen Augen gerechtfertigtes und wohl auch erfolgreiches – Referendum zu einer Eskalation zwischen dem Westen und Russland führen kann wird. Eine Eskalation, die uns auch in einen offenen, bewaffneten Konflikt vor der „eigenen Haustür“ treiben kann wird. Eine Eskalation, die den Auftakt zum 3. Weltkrieg bilden kann wird. Und wer kann das außer den westlichen Eliten wirklich wollen? Ich nicht, Sie nicht, niemand…
Deswegen heißt es jetzt Gesicht zeigen und unsere Politdarsteller und „Medienschaffenden“ auffordern ihre offensichtliche Kriegspropaganda einzustellen und einen diplomatischen Weg einzuschlagen. Noch ist Zeit dafür.
Quellen:
Wikipedia – Krim
Referendum auf der Krim: Auf dem Weg zur nächsten Eskalationsstufe
1983: The US invasion of Grenada
Wikipedia – US-Invasion in Grenada
Wikipedia – Ukraine