Der ehemalige Vorsitzende der US-Federal Reserve Ben „Helikopter“ Bernanke sperrte die USA – und damit letztendlich auch die EU und den Rest der Welt – in den letzten Jahren in ein System mit Zinsen nahe der 0-Linie ein. Sparguthaben werfen fast keine Erträge mehr ab und haben im Vergleich zu Aktien mit einem jährlichen Verlust von 30% und zu Immobilien von 15% zu kämpfen. Damit haben die althergebrachten Spareinlagen fast jeglichen Charme für Anleger in den USA verloren.
Damit Bernanke die Zinsen so niedrig halten konnte, mussten Ben und seine Fed mehrere Milliarden pro Monat drucken, was zu einer Aufblähung der Fed-Bilanz auf 4,2 Billionen US-Dollar Blatt Klopapier führte. Und auch die Nachfolgerin Yanet Jelen wird diese Politik des Gelddruckens fortführen – egal, ob dann 4,2, 10 oder noch mehr US-Dollar Blatt Klopapier in den Büchern der Fed stehen. Den Schaden, den Bernanke mit seiner Politik des lockeren Geldes angerichtet hat, bleibt hinter jeder Vorstellung zurück und es ist letztendlich unmöglich diesen wieder zu beheben. Die USA ist 2008 durch eine tiefe Finanzkrise gegangen und leidet seitdem unter einer hohen Arbeitslosigkeit, einer massive Zunahme bei den Menschen, die in Armut leben, und einem finanziellen Chaos, das man teilweise erfolgreich nach Europa und den Rest der Welt verklappen konnte. Wie bei einem Heroinsüchtigen ist es seitens der US-ReGIERung inzwischen schier unmöglich den Prozess der Kapitalvernichtung zu stoppen. Der Süchtige kann nicht aufhören – außer er nimmt sich das Leben.
Früher gab es eine Vielzahl an Gesetzen gegen Wucherei in Europa. Beispielsweise in Großbritannien, wo die Höchstgrenze bei 12% p.a., später sogar nur bei 5% p.a. lag. Aber diese Gesetze wurden Mitte des 19. Jahrhunderts komplett einkassiert, um den Marktmechanismen das „effiziente Kapitaleinsammeln“ zu ermöglichen. Der Geldbetrag, den die Fed druckt, ist de facto nichts anderes als eine Enteignung von Wohlstand durch die Hintertüre – quasi eine ugekehrte Art der Wucherei. Unternommen um das Rekorddefizit zu finanzieren, die Wirtschaft zu stimulieren, die Armut zu reduzieren und um eine Vollbeschäftigung zu erreichen. Auf den ersten Blick wichtige Gründe, die das Verhalten der Fed erklärbar machen können. Aber es gibt auch eine zweite Seite.
Dazu ein kleiner Einschub bzw. ein Zitat von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA und einem ausgesprochenen Gegner des Zentralbanksystems:
I believe that banking institutions are more dangerous to our liberties than standing armies. If the American people ever allow private banks to control the issue of their currency, first by inflation, then by deflation, the banks and corporations that will grow up around [the banks] will deprive the people of all property until their children wake up homeless on the continent their fathers conquered. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs.
(Ich glaube, dass Bankinstitute für unsere Freiheit gefährlicher sind als stehende Armeen. Wenn es das amerikanische Volk jemals erlaubt, dass private Banken die Kontrolle zur Ausgabe ihrer Währung erhalten, werden, zuerst per Inflation, danach per Deflation, die Banken und die Unternehmen, die um die Banken herum wachsen werden, die Menschen all ihres Eigentums berauben bis ihre Kinder obdachlos auf dem Kontinent aufwachen, den ihre Väter erobert haben. Die Macht Geld auszugeben sollte von den Banken genommen und an die Bürger, denen es rechtmäßig gehört, zurückgegeben werden.)
Wenn die Fed auch weiterhin die Währung zum Nutzen der Banken zerstört, werden die Ersparnisse der Bürger wertlos werden und Millionen Menschen werden in Armut und Obdachlosigkeit aufwachen. Alles was die Fed bislang getan hat, ist das Geld per Ausweitung der Geldmenge zu zerstören. Bernanke und Co. sind Verfechter von Keynes und auch Marx, die weltweit eine starke Unterstützung erfahren. So auch durch Top-Universitäten und Nobelpreisträger. Beide Ideologien scheinen auf dem Papier zu funktionieren. In der Realität haben sie sich jedoch als zerstörerisch erwiesen. Zahllose Menschenleben wurden in den „roten“ Revolution geopfert, gefolgt von wirtschaftlichen Totalzusammenbrüchen in Russland, Ukraine (!), China und Indonesien.
Es gibt keine ReGIERung auf der Welt, die eine Staatsverschuldung von 140% ihres Bruttoinlandprodukts auf längere Sicht tragen und finanzieren kann. Unter der Last der immensen Schulden haben die ReGIERungen entweder diese weginflationiert, einen Schuldenschnitt vorgenommen oder andere Länder mit Krieg überzogen. Keine ReGIERung konnte bei einer Gemengelage, wie wir sie derzeit in den USA und Europa haben, verhindern in die Hyperinflation und das absolute Chaos zu rutschen. Glücklicherweise für die Fed wird in den USA nur noch eine „Kerninflation“ ausgewiesen, die eine Vielzahl an Produkten des täglichen Lebens nicht mehr beinhaltet. Doch die aufgeblasene Geldmenge von einmal 0,8 auf 4,2 Billionen US-Dollar Blatt Klopapier muss irgendwo hin und sie findet ihr Ziel in den Aktienmärkten und im Immobiliensektor – auch die Lebensmittelpreise haben sich in den letzten Jahren verdreifacht.
Die USA und auch Europa sind auf einem unumkehrbaren Weg ins finanzielle und geldpolitische Chaos. Um den Zusammenbruch des überbewerteten Aktienmarktes zu verhindern und um mit den immensen öffentlichen und privaten Schulden umgehen zu können, müssen die Zentralbanken weiterhin das Geld, die Währungen und die Spareinlagen des einfachen Bürgers zerstören. Oder man versucht Nachschuldner, neue Märkte und neue Ressourcen in anderen Ländern, wie z.B. in der Ukraine, zu finden, um das Spiel noch etwas länger spielen zu können. Kann hier der eigentliche Grund für den Umsturz in der Ukraine und die Unterstützung der rechtsradikalen Kräfte in Kiew durch den Westen liegen? Ist das die Antwort auf das Warum?