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Council on Foreign Relation: Die US-Präsidentschaftskandidaten für 2016 müssen ein „einheitliches“ Nordamerika schaffenLesezeit: 10 Minuten

Der Ex-General David Petraeus und der ehemalige Weltbank-Chef Robert Zoellick sind führend beim neuesten Versuch des Council on Foreign Relation ein „einheitliches“ Nordamerika zu etablieren.

Diese Männer sind heute Anführer der globalen Finanzmafia: Petraeus leitet inzwischen KKR Global, ein Unternehmen, das auf fremdkapitalfinanzierte Firmenübernahmen spezialisiert ist, währen Zoellick Senior Advisor bei Goldman Sachs International ist. Beide Männer waren auch Teilnehmer an der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Bilderberg-Konferenz 2014.

Petraeus und Zoellick sind die Co-Vorsitzenden des CFR-Projekts North America: Time for a New Focus (Nordamerika: Zeit für einen neuen Schwerpunkt), eine Blaupause des Globalismus, der ihrer Behauptung nach einen Ansatz von „Integration und Souveränität“ in sich trägt, der sich sinnvoll vom Versuch der von der EU präferierten „geteilten Souveränität“ unterscheidet.

Laut Robert Zoellick kann Nordamerika bei einem Zusammenschluss zu einem „neuen Wachstumsmarkt“ werden, voller ausbaufähiger Möglichkeiten durch eine „Verdoppelung“ der an die NAFTA-Verträge angelehnten Politik, von der sie annehmen, dass diese von den  Präsidentschaftskandidaten für 2016 unterstützt wird.

Zoellick erklärt ausdrücklich:

I hope that this report will provide an agenda for both [U.S. political] parties in the presidential elections in 2016.
(Ich hoffe, dass dieser Bericht ein Programm für beide [politischen] Parteien [in den USA] bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 bietet.)

Hillary Clinton hat bereits eingeräumt, dass ihre Anweisungen vom Council on Foreign Relation herausgegeben werden, während Jeb Bush, ebenfalls ein potenzieller Kandidat im Jahr 2016, einen CFR-Bericht über eine Einwanderungsreform verfasste. Er ist der Bruder des Präsidenten, der die Security and Prosperity Partnership of North America
(Partnerschaft für Sicherheit und Wohlstand für Nordamerika) gegründet hat, basierend auf den CFR-Bauplänen für den Aufbau einer nordamerikanischen Gemeinschaft.

Nach der Vision des CFR würde sich Nordamerika auf die US-Märkte „bei Energie, Robotik, Biotechnologie, Software und Big Data“ konzentrieren und sich mit Kanadas entwickelter Wirtschaft und dessen natürlichen Ressourcen und den „Reformen“ in Mexiko, die dazu beigetragen haben die „Harmonisierung“ mit der US-Banker-geführten Vision für den Kontinent zu ereichen, verbinden.

Der CFR-Bericht behauptet:

The development and implementation of a strategy for U.S. economic, energy, security, environmental, and societal cooperation with its two neighbors can strengthen the United States at home and enhance its influence abroad.
(Die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie für die US-Wirtschaft, Energie, Sicherheit, Umwelt und gesellschaftliche Zusammenarbeit mit seinen beiden Nachbarn können die Vereinigten Staaten im Inneren und seinen Einfluss im Ausland stärken.)

Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Thema Energie, auf einer erhöhten Produktion der Keystone-Pipeline, den enorm erweiterten Schiefergas Fracking-Maßnahmen und den neue Märkten für flüssiges Erdgas. Ein weiterer CFR-Bericht in diesem Monat behandelt The Shale Gas and Tight Oil Boom: U.S. States’ Economic Gains and Vulnerabilities (Der Shale Gas-und Tight Oil Boom: Wirtschaftliche Gewinne und Schwachstellen der USA), der sich mit der vorhergesagten Verschiebung weg von der ausländischen Ölabhängigkeit und des gleichzeitigen Dollar-Bedeutungsverlusts bzw. des damit einhergehenden Abstieg des Privilegs des Petrodollars beschäftigt.

Unter einer „intelligenten regionalen Energiepolitik“ würde Mexiko – und seine Erdgaslieferungen – mit dem nordamerikanischen Stromnetz vernetzt werden, während die Amerikaner zur Reduzierung des CO2-Ausstosses und zu einer Umweltsparpolitik verpflichtet werden.

Robert Zoellick erklärte Jonathan Masters (CFR-Mitglied) in einem Interview:

The report recommends expanding the [U.S.] electricity grid with Mexico, which could provide lower cost electricity because of lower cost natural gas. This support would show the Mexican public the benefits of reform.
[…] The United States can also do more to capture the full benefits of energy innovation. For example, the report recommends removing legal restrictions on exports of oil and liquid natural gas, which is important if the U.S. expects to draw continued energy investment, because investors need to receive a competitive world price for their products. The report identifies problems with infrastructure, such as the electricity grid or pipelines. In the case of pipelines, we note that Central America, a nearby region of fragility, has very high energy prices, and the eventual extension of natural gas pipelines and supplies to the region could support Central American democracy and growth.
The report notes that many of the gains of energy so far have been at the exploration and production stages. To truly capture the second stage—dependent on the use of lower priced energy—the three countries need to create the regulatory conditions for greater capital investment. When companies have to make a big capital investment, they need regulatory clarity with regard to topics such as safety, conservation, methane capture, and plans to deal with carbon. All three countries can be more competitive with better and more integrated energy policies. Also, we recommend, in particular, that the XL Pipeline should be approved.
(Der Bericht empfiehlt den Ausbau des [US] Stromnetzes mit Mexiko, was zu geringeren Kosten führen könnte, da die Erdgaskosten niedriger wären. Diese Unterstützung würde der mexikanischen Öffentlichkeit die Vorteile der Reform aufzeigen.
[…]
Die Vereinigten Staaten können auch mehr tun, um den vollen Nutzen der Energieinnovationen zu erzielen. Zum Beispiel empfiehlt der Bericht, die Beseitigung rechtlicher Beschränkungen für die Ausfuhr von Öl und Flüssiggas, was wichtig ist, wenn die USA weiterhin erwartet Energie-Investitionen anziehen zu können, da die Investoren  damit benötigte wettbewerbsfähige Weltmarktpreis für ihre Produkte erhalten. Der Bericht identifiziert Probleme bei der Infrastruktur, beispielsweise beim Stromnetz oder den Pipelines. Im Fall der Pipelines stellen wir fest, dass Mittelamerika, eine nahe gelegenen Region der Fragilität, sehr hohe Energiepreise hat und die eventuelle Verlängerung der Erdgas-Pipelines und die Versorgung der Region könnte die zentralamerikanischen Demokratien und das Wachstum unterstützen.
Der Bericht stellt fest, dass viele der Zugewinne im Energiesektor bisher bei den Explorations-und Produktionsstufen stattfand. Um wirklich die zweite Stufe zu erreichen – abhängig von der Verwendung von billiger Energie – müssen die drei Länder die regulatorischen Voraussetzungen für mehr Investitionen schaffen. Wenn Unternehmen eine große Kapitalinvestitionen vornehmen müssen, benötigen sie rechtliche Klarheit in Bezug auf Themen wie Sicherheit, Erhaltung, Methanbindung und Pläne, wie man mit dem CO2 umgehen will. Alle drei Länder können mit einer besseren und integrierten Energiepolitik wettbewerbsfähiger sein. Insbesondere empfehlen wir auch, dass die XL-Pipeline zu genehmigen ist.)

Im Bericht wird auch weiterhin eine Reform der Einwanderungspolitik, die Öffnung Abschaffung der Grenzen für einen globalisierten Arbeitsmarkt, Wanderarbeiter, ausländische Konsumgüter, Dienstleistungen und Finanzen und natürlich eine „harmonisierte Politik“, wo immer möglich, gefordert.

Bezeichnenderweise empfehlen Petraeus – ehemals ein Vier-Sterne-General und Chef der CIA – und Zoellick auch ein Büro im Nationalen Sicherheitsrat für „Nordamerika“. Damit machen sie die nationale Sicherheit zu einer Frage der kontinentalen und globalen Sicherheit. Dies schafft eine grundlegende und wichtige Hinhaltemöglichkeit, was Themen wie den verfassungsrechtlichen Schutz der Vereinigten Staaten von Amerika, dessen Bürger und deren Souveränität betrifft.

Dieser Bericht stellt ein großes Update bei der Verfolgung einer nordamerikanischen Union dar, die öffentlich um das Jahr 2005 eingeführt wurde, als das CFR vom Aufbau einer nordamerikanischen Gesellschaft sprach und als die Unterzeichnung der trilateralen Vereinbarungen für die Partnerschaft bei Sicherheit und Wohlstand in Nordamerika von Präsident George W. Bush und seine Kollegen Stephen Harper und Vicente Fox in Kanada und Mexiko stillscheigend im Jahr 2006 erfolgte.

Journalisten wie Jerome Corsi und Lou Dobbs führten die Anklage gegen diesen globalen Unternehmenszusammenschluss und die Kritik des kompletten Blackouts bei der  Berichterstattung über diese Ereignisse an, während die meisten der Unternehmensmedien unheimlich still und leise bzgl. dieser tektonische Ereignisse auf dem nordamerikanischen Kontinent blieben.

Darüber hinaus schließt sich diese nordamerikanische Fusion dem größeren Chor der Einführung einer Global Governance an, die bereits lautstark in der EU, etwas leiser in der Afrikanischen Union und in den verschiedenen Gemeinschaften im Pazifik, Lateinamerika/Pan-Amerika und anderen globalen Gemeinschaften gesungen wird.

Wie die investigativen Bilderberg-Reporter Jim Tucker und Daniel Estulin festgestellt haben, war die Europäische Union das Ergebnis eines 50 Jahre andauernden Projekts, das als eine der Hauptanliegen der Bilderberg-Treffen, die erstmals 1954 stattfanden, begann.

Die Insider-Verbindungen zwischen den europäischen und amerikanischen Banken, den politischen und Industriemächten förderten eine Reihe von Bezugsnormen, um den Kontinent durch progressive Vereinbarungen miteinander zu verbinden, in dem man zunächst die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, einen Europäischen Gemeinsamen Markt schuf und dann verschiedene nachfolgenden Verträge unterzeichnete, die zur Schaffung der Europäischen Union führten und sie somit zu einer formalen – und verbindlichen – Institution machten.

Interessant ist, dass Putin vor kurzem eine Russland in den Mittelpunkt stellende Vereinbarung für eine Eurasische Wirtschaftsunion unterzeichnet hat – als Ergänzung zur von Russland angeführten Schaffung der BRICS-Entwicklungsbank, die weithin als weiterer Schritt auf dem Weg das Petrodollar-Paradigma zu zerschmettern angesehen wird. Und zudem ganz eindeutig ein weiterer zusätzlicher BRIC in the Wall (Mosaikstein in der Wand) des neuen globalen Governance-Projekts für eine neue Weltordnung ist.

Die USA haben auch auf zwei wichtige, aber weniger bekannte Vereinbarungen gedrängt, die die Welt unter anglozentrische Handelsbedingungen zwingt.

Die geheime Trans-Pacific Partnership (TPP) – die den Asien-Pazifik-Raum (außer China) umfasst – wurde in den letzten paar Jahren verhandelt, wobei wenig davon das Licht der Veröffentlichung erblickt hat, während gleichzeitig die transatlantische Partnerschaft für Handel und Investitionen (TTIP) Europa einkreisen wird, um eine unternehmensfreundliche Atmosphäre für einen angloamerikanisch dominierten Handel zu schaffen.

Einige haben es als Ausverkauf der nationalen Souveränität zugunsten einer Unternehmenssouveränität bezeichnet.

Dazu Pepe Escobar:

It should be noted that another vision of the Eurasian economic future is also on the horizon. Washington is attempting to impose a Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) on Europe and a similar Trans-Pacific Partnership (TPP) on Asia.
Both favor globalizing American corporations and their aim is visibly to impede the ascent of the BRICS economies and the rise of other emerging markets, while solidifying American global economic hegemony.
(Es ist hervorzuheben, dass es auch eine andere Vision einer eurasischen wirtschaftlichen Zukunft gibt. Washington versucht eine transatlantische Handels- und Investmentpartnerschaft (TTIP) mit Europa und eine ähnliche Trans-Pacific Partnerschaft (TPP) mit Asien einzuführen.
Beide [Partnerschaften] bevorzugen globalisierte amerikanische Unternehmen und deren Ziel ist es den Aufstieg der BRICS-Volkswirtschaften und den Aufstieg der anderen Schwellenländern sichtlich zu behindern, während gleichzeitig die amerikanische, globale wirtschaftliche Hegemonie verfestigt werden soll.)

General Petraeus, Zoellick und Kollegen fordern, dass Kanada und Mexiko in TTIP aufgenommen werden – so wie sie es ohnehin schon in der Trans-Pacific Partnership sind. Im Namen einer größeren nordamerikanischen Integration und als Aufforderung an die US-Führung sich auf die Globalisierung ihrer Heimat in der Zeit nach Obama zu konzentrieren.

Downloaden und lesen Sie den Bericht von der Website des Council On Foreign Relation (PDF).

(Teil-/Übersetzung des Artikels CFR: 2016 Candidates Must Build an ‘Integrated’ North America von Aaron Dykes/Activist Posts)

Quellen:
CFR: 2016 Candidates Must Build an ‘Integrated’ North America
Building a North American Community
Bush, Fox, Harper Stress North American Unity, Cooperation
Security and Prosperity Partnership of North America: An Overview and Selected Issues
The Late Great USA: NAFTA, the North American Union, and the Threat of a Coming Merger with Mexico and Canada
Exporting America: Why Corporate Greed Is Shipping American Jobs Overseas
Jim Tucker’s Bilderberg Diary: Reporter’s 25year Battle to Shine the Light on the world Shadow Government
The True Story of the Bilderberg Group
Russia completes ratification of Eurasian Economic Union, as Putin signs law
Anti-Dollar Alliance Prepares Launch Of BRICS Bank
Trans-Pacific Partnership Breaks Down Sovereignty and GMO Protections
Top EU Politicians Call For TAFTA/TTIP’s Corporate Sovereignty Provisions To Be Removed
Tomgram: Pepe Escobar, New Silk Roads and an Alternate Eurasian Century
Bilderberg Meetings
North America – Time for a New Focus
Amid Global Disorder, North America Should Tighten Bonds
Hillary Clinton ADMITS CFR Runs the Government!
U.S. Immigration Policy
Building a North American Community
The Shale Gas and Tight Oil Boom: U.S. States’ Economic Gains and Vulnerabilities

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5 Antworten

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  1. 7. Oktober 2014

    […] Council on Foreign Relation: Die US-Präsidentschaftskandidaten für 2016 müssen ein “einheitlich… […]

  2. 7. Oktober 2014

    […] Council on Foreign Relation: Die US-Präsidentschaftskandidaten für 2016 müssen ein “einhei… […]

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