Sanktionen sind eine Vorstufe zum Krieg.
Diesen Satz sagte Willy Wimmer, ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, anlässlich eines Interviews mit Ken Jebsen. Das Interview liegt bereits einige Wochen zurück. Seitdem hat insbesondere Moskau, beispielsweise durch die Vermittlung für eine Waffenruhe, wesentlich mehr dazu beigetragen, dass die vom Westen initiierte Situation in der Ukraine ohne weiteres Blutvergießen gelöst werden kann.
Doch da die „westliche Wertegemeinschaft“ aufgrund wirtschaftlicher Talfahrten, überbordender Schuldenstände und eines dringend benötigten „Wiederhochfahrens des Schuldgeldsystems“ zwingend einen Krieg benötigt, wird nun laut über weitere Sanktionen gegenüber Russland nachgedacht.
Hintergrund sind die – nach westlichem Empfinden bzw. westlicher „Zweifachdefinition“ – illegalen Wahlen in der Ostukraine, die nach deren Duktus nur dazu dienen, dass die
beiden „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk als autonome Teilrepubliken in eine zu schaffende ukrainische Föderation oder Konföderation einzubringen [sind]. Das würde Moskau Einfluss auf die Politik der Ukraine ermöglichen.
Welches Demokratieverständnis und welches Verhältnis der ukrainische Präsident – der anfänglich verniedlichend immer als Schokokönig in den westlichen Erfüllungsmedien bezeichnet wurde, obwohl er mit Nazis und Faschisten paktierte und versteckt (viele Swobobda-Mitglieder schlossen sich vor der Wahl anderen Parteien an und sind weiterhin im ukrainischen Parlament vertreten) immer noch tut – zeigen solche Aussagen zur sonntäglichen Wahl in der Ostukraine wie
[…] den gesamten Friedensprozess in Gefahr gebracht und die Lage im Donbass erheblich verschlechtert.
Gleichzeitig fordert der eigentliche Machthaber des Angriffsbündnisses NATO, der US-Oberbefehlshaber Philip Breedlove, mehr Truppen und Ausrüstung für die – gegen die Absprachen nach der deutschen Wiedervereinigung in die NATO eingegliederten – Staaten Osteuropas. Die North Atlantic Terror Organization nähere sich seiner Meinung nach einem „strategischen Wendepunkt“, was Moskau betrifft.
Das vor sich hinsiechende, ehemalige „Qualitätsblatt“ Frankfurter Zeitung, gab parallel dem russophoben „Journalisten“ James Kirchick eine Plattform, um für eine „Monroe-Doktrin der NATO“ zu werben. Darin versteift sich dieser offensichtliche Kriegstreiber, dass ähnlich der für Mittel- und Südamerika „gelebten Hegemonie“ durch die USA (vgl. Hinterhof Lateinamerika), der Anspruch der USA auch auf andere Länder, wie die Ukraine, Moldawien oder Georgien, auszuweiten sei. Einzubinden wären diese Staaten durch eine „knapp“ unterhalb der NATO-Beistandsklausel anzusiedelnden Vereinbarung, die jedoch in letzter Konsequenz bedeutet, dass alle anderen Länder dieses überholten und abzuschaffenden Clubs der Kriegstreiber zu weitreichenden Schritten verpflichtet sind, wenn eines der oben genannten Länder, unter welchen falschen Argumenten und Belegen auch immer, von respektive Russland angegriffen wird.
Kirchick wünscht sich eine ähnliche Verkettung der verschiedenen Staaten durch Beistandserklärungen, die auch eine entscheidende Rolle beim Ersten Weltkrieg spielten (vgl. hierzu das hoch interessante Buch Die Schlafwandler von Christopher Clark):
Wäre ein solches Prinzip schon in Kraft gewesen, bevor Wladimir Putin sein Ukraine-Abenteuer startete, hätte dies bedeutet, dass sofort schmerzhafte Sanktionen gegen Russland verhängt worden wären. Man hätte Russland diplomatisch komplett isoliert und Kiew zugleich mit Hilfsgütern versorgt. Hätte der Westen zeitig genug klar gemacht, dass Russland für den Versuch, die Ukraine zu zergliedern, einen sehr hohen Preis zahlen würde, hätte die ganze Krise vielleicht verhindert werden können.
Doch nicht nur die FAZ scheint ihren eigentlichen Herren weiterhin uneingeschränkt dienstbar zu sein, was eine weitere Verschärfung des Konflikts in der Ukraine und die gleichzeitige „Scharfmachung der Bevölkerung“ für einen Krieg gegen Russland betrifft. Auch die ARD verkündet als Kommentar getarnt:
Den Friedensprozess an die Wand gefahren
Und schreibt:
Mit den Wahlen wurde der Friedensprozess in der Ostukraine sehenden Auges gegen die Wand gefahren. Man darf Moskau unterstellen, dass das Interesse an einem wirklichen Frieden überschaubar ist. Die Bilder von immer längeren Militärkolonnen rund um Lugansk und Donezk lassen Böses ahnen.
Dabei setzt die vom eigenen Programmrat gerügte ARD einmal mehr auf den journalistischen Komparativ, wie nachfolgendes Beispiel schön unterstreicht:
Die Bilder von immer längeren Militärkolonnen rund um Lugansk und Donezk lassen Böses ahnen.
Als (mit)denkenden Leser stellen sich dann zwangsläufig zu diesem Satz einige Fragen:
Wie man sieht haben die Kriegstreiber und „gekauften Journalisten“ der ARD nichts aus der Rüge des Programmbeirats gelernt und färben weiterhin ihre „Berichterstattung“ zur Ukraine ein. Ganz dem Gusto der „westlichen Wertgemeinschaft“ entsprechend.
Da auch die weitere Demontage des US-Dollars als Weltleitwährung voranschreitet (vgl. BRICS-Entwicklungsbank, Rohstoff-Fakturierung in Rubel und Renminbi) und auch die heute anstehenden US-Kongresswahlen, die wohl die Republikaner „auferstehen“ lassen wird und damit die Außenpolitik des von sich selbst überzeugten „auserwählten Landes“ noch gewaltbereiter werden lässt, scheint ein „Befreiungsschlag“ der „westlichen Wertegemeinschaft“ immer wahrscheinlicher.
Quellen:
Wikipedia – Willy Wimmer
Ukraine-Konflikt: EU und USA drohen Russland mit neuen Sanktionen
Ukraine und Russland – Eine Monroe-Doktrin für die Nato
Eine Monroe-Doktrin für Osteuropa
Kommentar zur Ostukraine – Den Friedensprozess an die Wand gefahren
Kongresswahlen in Amerika – Barack Obama drohen Jahre als „lahme Ente“