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Griechenland und der Euro: Geht es jetzt ganz schnell?

Stavros Dimas - Bildquelle: Wikipedia / Greenweek2009Stavros Dimas - Bildquelle: Wikipedia / Greenweek2009

Stavros Dimas – Bildquelle: Wikipedia / Greenweek2009

Heute findet der dritte und damit letzte Wahlgang für den griechischen Staatspräsidenten statt. Sollte auch diesesmal keine Mehrheit von 180 Stimmen für den einzigen Kandidaten, dem ehemaligen EU-Umweltkommissar, Ex-Wall Street-Anwalt und Mitarbeiter der Weltbank Stavros Dimas zustande kommen, muss sich das griechische Parlament auflösen und es kommt zu Neuwahlen.

Dabei dürfte die Partei Syriza als Sieger hervorgehen, die unter ihrem Vorsitzenden Alexis Zypras klarer Favorit gegenüber den anderen Parteien ist. Und dies hätte massive Auswirkungen – nicht nur für Griechenland – zur Folge. Denn Zypras stellt sich ganz klar gegen die Troika und gegen Brüssel bzw. den Euro.

So muss man davon ausgehen, dass ein Euro-Austritt ernsthaft diskutiert werden wird, wenn Syriza die Neuwahlen gewinnt. Was wiederum zu einem Bank Run in Griechenland führen würde, während gleichzeitig die griechischen Staatsanleihen einbrechen und die Renditen nach oben schnellen werden. Letztendlich würde ein solches Szenario die Insolvenz aller griechischen Banken bedeuten, da sie den Großteil der Staatsanleihen halten. Da zudem auch ausländische Banken, vornehmlich französische und deutsche Institute noch so einige Positionen an griechischen Staatsanleihen in ihren Büchern haben dürften, dürfte es äußerst interessant werden. Zudem ist davon auszugehen, dass der Interbankenmarkt austrocknen würde und somit das Target2-System zu Lasten Deutschlands stärker beansprucht werden wird.

Wir sehen, dass die Wahl in Grechenland für einen neuen griechischen Staatspräsidenten durchaus zu einer „Schicksalswahl“ bzgl. des Euros werden kann. Andererseits muss man attestieren, dass sich unsere EU– und Euro-Freunde bislang in allen kritischen Entscheidungen durchsetzen konnten. Nehmen wir hier nur die Abstimmung in Schottland zu deren Unabhängigkeit von England her. Auch hier sah es im Vorfeld danach aus, als würden sich die Befürworter durchsetzen. Am Ende Stand jedoch eine klare (gewollte?) Niederlage.

Fast muss man davon ausgehen, dass auf wunderbare Weise auch in knapp einer Stunde die 180 Stimmen für Dimas zustande kommen und alles beim alten bleibt. Wollen wir wetten?

UPDATE: Wider Erwarten kamen die 180 Stimmen nun doch nicht zusammen. Aber das damit die ersten Schockwellen das System erfasst haben, zeigt für mich nachfolgende Meldung aus dem Focus:

Zahlungsstopp IWF – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.focus.de

Lasset die Spiele beginnen…

Quelle:
Wikipedia – Stavros Dimas
Erreicht Dimas die Mehrheit?: Letzter Anlauf zur Wahl eines griechischen Staatspräsidenten

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