Google News bietet mit der Option Echtzeit-Berichterstattung eine technische Möglichkeit an, bestimmte Themen live „beobachten“ zu können. Ich habe dort einfach mal nach dem Stichwort PEGIDA gesucht und festgestellt, dass dort allein 1.494 Artikel in den letzten Stunden aufgenommen wurden. Wie immer man zu PEGIDA steht – positiv, negativ oder neutral -, man kann sich immer weniger dem Eindruck erwehren als würde hier gezielt eine Medienkampagne aufgebaut werden, um die „echte Gefahr durch PEGIDA“ zu bannen. Was ich damit sagen will, ist, dass die allgemeine Unzufriedenheit in Deutschland immer mehr zunimmt und die Leute ihren Unmut immer lauter und offenkundiger artikulieren. Und dabei dürfte das Argument der Islamisierung Deutschlands nur eine untergeordnete Rolle für viele der Teilnehmer spielen. Viele haben ganz andere Sorgen „im Gepäck“ und tragen diese auf die Straße. Sorgen, die für die Politdarsteller, Banker und Großkonzernlenker immer mehr zu einer ernsten Gefahr werden und sie eine mediale Kampagne starten lässt, um bereits im Vorfeld ein weiteres Anwachsen dieser Gefahr unterbinden zu können.
Unsere Mainstreammedien haben in den letzten Tagen und Wochen ihre „PEGIDA-ist-gefährlich“-Kampagne eindrucksvoll gefahren und sie scheint auch bestens zu funktionieren, wenn man die zehntausend Gegendemonstranten in allen möglichen Städten (seltsamerweise meist in den westlichen) sieht. Dabei dürften die Wenigsten Anti-PEGIDA-Demonstranten sich mit der Frage auseinander gesetzt haben, warum PEGIDA gefährlich sein soll, wie es uns medial allumfassend verkauft wird. Bitte nicht falsch verstehen: Ich stehe nach wie vor sehr ambivalent zu PEGIDA und deren Thesen, aber ich denke, die wenigsten Demonstranten haben das Positionspapier vom PEGIDA gelesen und sich näher damit beschäftigt. Denn trotz aller (teilweise berechtigter) Kritik kann man ähnlich formulierte Forderungen auch bei den etablierten Parteien und in deren Programmen finden. Vielleicht hat die Dämonisierung PEGIDAs durch unsere Bundeskanzlerdarstellerin Merkel den notwendigen Schub gebracht – auch weil alle darüber berichtet haben. Da stört es dann auch kaum, dass genau jene Berichterstatter und Politiker diese Menschen in 15 Jahren Indoktrination gegen den Islam selbst aufgebracht haben. Fast für- und vor allem vorsorglich haben Medien und Politik dafür gesorgt, dass die Massen gegen ein medial verzerrtes und politisch kontrolliertes „Wut-Ventil mit rechtem Stempel“ auf die Straßen gehen. Denn seien wir doch mal ehrlich: Wann hat es das zuletzt gegeben, dass sich die Politik so vereint mit so deutlichen Worten gegen irgendeine Veranstaltung – aus welchem Lager auch immer kommend – ausgesprochen hat?
Leider haben genau jene politischen „Warner“ dabei – ganz zufällig – vergessen, dass sie doch selbst mit ihren syrischen Freiheitskämpfern, ihren von ihnen selbst finanzierten IS-Terroristen und der seit dem 11. September stetig geäußerten „Gefahr vor islamistischen Terrorismus“ den Weg bereitet.
Man muss auch davon ausgehen, dass die von den Gegendemonstranten geforderte Toleranz demnächst auch politisch karikiert wird, indem eine gewollte Intoleranz gegenüber den PEGIDA-Teilnehmern und Kritikern der europäischen Multi-Kulti-Idee proklamiert wird. Und damit machen sich insbesondere die Gegendemonstranten zu einem Werkzeug, dass das bestehende System weiter unhinterfragt bleibt und bestehen kann, obwohl sie selbst massiv darunter leiden. Sie verschließen bewusst die Augen davor, dass ganz andere Existenzgefahren auf uns zu rollen, die system- und machtbedingt sind, als 18.000 Demonstranten in Dresden.
Und sollte PEGIDA doch weiteren Zulauf erhaltern und/oder die Gegendemonstranten in ihrer Anzahl abnehmen, weil sie begreifen, welches Spiel wirklich gespielt wird, dann wird bei PEGIDA oder bei Anti-PEGIDA die Gewalt in irgendeiner Form explodieren.
Explodieren müssen. Denn wenn die mediale Kreation von Meinung und Gegenmeinung nicht mehr funktionieren sollte, wird die Gefahr zu groß, dass die Menschen damit beginnnen über die wahren Probleme und Ursachen nachzudenken. Und dann wäre der Geist aus der Flasche…
An dieser Stelle sei nochmals auf die neue Rubrik Adjunktion – Gemeinsam hinterfragen hingewiesen.
Mein Hintergedanke zu dieser Rubrik ist der, dass ich gerne euch als Leser mehr in die Themen, die auf www.konjunktion.info behandelt werden, einbinden möchte. Dazu könnt ihr auf verschiedenen Wegen (Text, Bild, Audio, Video) Anregungen, Anmerkungen und Fragen zu bereits behandelten Themen oder komplett neuen Sachverhalten stellen. Diese werde ich dann entweder als Einzelartikel versuchen zu beantworten oder in Form einer Gemeinsamschaftsarbeit über die Kommentarfunktion des Artikels durch die Leser “erarbeiten” lassen – ganz nach dem klassischen Gedanken der Schwarmintelligenz.