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Bail-Out: Fannie Mae und Freddie Mac brauchen wohl nach Verlusten auf dem Derivatemarkt erneut staatliche UnterstützungLesezeit: 6 Minuten

Fannie und Freddie - Bildquelle: www.konjunktion.info

Fannie und Freddie – Bildquelle: www.konjunktion.info

Fannie Mae und Freddie Mac, deren Versagen dazu beigetragen hat, dass der Immobilienmarkt zusammen gebrochen ist und damit die Wirtschaftskrise 2008 seinen Lauf nehmen konnte, sind wieder einmal in finanziellen Schwierigkeiten.

Die Gewinne der staatlichen Unternehmen nähern sich erneut der Null-Linie – dank Verlusten am Derivatemarkt in dem der größte Teil der Gelder der Hypothekenfinanzierer angelegt ist:

Fannie Mae will make its smallest payment to taxpayers in more than four years after large derivatives losses crimped its fourth-quarter profit, the government-controlled mortgage financier said on Friday.
Fannie Mae said a drop in long-term interest rates sharply reduced the value of the derivatives contracts it uses as hedges in financial markets, adding that low capital buffers are raising the risk it could need taxpayer money in the future.
The derivatives losses helped reduce quarterly profit to $1.3 billion, about 80 percent less than a year earlier, and the $1.9 billion check that Fannie Mae will cut for the Treasury in March will be the smallest since the second quarter of 2010.
(Fannie Mae wird die kleinste Rückzahlung seit mehr als vier Jahren an die Steuerzahler leisten können, nachdem große Verluste aus Derivaten den Gewinn im vierten Quartal pulversisiert haben, so der von der Regierung kontrollierte Hypothekenfinanzierer am Freitag.
Fannie Mae sagte, dass ein Rückgang bei den langfristigen Zinssätzen deutlich den Wert der Derivate reduziert hat, die als Sicherungsgeschäfte auf den Finanzmärkte dienten, und fügte hinzu, dass der niedrige Kapitalpuffer das Risiko erhöht, dass in Zukunft Geld der Steuerzahler gebraucht werden könnte.
Die Derivateverluste liessen den Quartalsgewinn auf 1,3 Milliarden US-Dollar, rund 80 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, sinken und der ausgestellte Scheck von Fannie Mae über 1,9 Milliarden US-Dollar für das Finanzminsterium im März wird der kleinste seit dem zweiten Quartal des Jahres 2010 sein.)

Die Aufsichtsbehörde ist besorgt, dass sich die Probleme im Vorfeld der früheren Immobilienkrise wiederholen. Der ehemalige Federal Housing Finance Agency Direktor Ed DeMarco sagte:

In the past year or so we’ve actually seen a renewed policy focus on questions regarding access to credit, which can risk repeating the approach that contributed to the financial crisis—that being the government’s rather vigorous concern about expanding access to credit. That’s not to blame the conservator, whoever it is, it is pointing out the consequence of having a lack of legislative action and having these two companies continuing to operate in conservatorship.
(Im vergangenen Jahr oder so haben wir tatsächlich einen erneuten politischen Fokus auf Fragen rund um den Zugang zu Krediten gesehen, der die Gefahr der Wiederholung der Vorgehensweise, die zur Finanzkrise beigetragen hat, beinhaltet, was bei der Regierung zu anwachsender Besorgnis bzgl. der Stärkung der Kreditvergabe führte. Das ist nicht die Schuld des Konservators, wer auch immer das ist, er gibt nur den Hinweis auf die Folgen der mangelhaften gesetzgeberischen Maßnahmen und dass diese beiden Unternehmen weiterhin unter staatlicher Aufsicht arbeiten werden.)

Hinter den Kulissen werden die Verluste sozialisiert, während die Gewinne wie gewohnt privatisiert werden.

Mit den aufziehenden Gefahren eines „finanziellen Engpasses“ erhoffen sich Fannie und Freddie wieder die Chance auf eine mögliche Rettungsaktion durch den Staat und die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Infusion mit Bargeld durch das Finanzministerium nimmt zu:

„Future profitability is far from assured,“ Federal Housing Finance Agency Office of Inspector General said in a report, pointing out that the firms could again chalk up losses on their derivatives portfolios, similar to those they reported in the fourth quarter.
„(This) increases the likelihood of additional Treasury investment,“ the report stated.
(„Die zukünftige Rentabilität ist alles andere als gesichert,“ sagte der Federal Housing Finance Agency Office of Inspector General in einem Bericht und wies darauf hin, dass die Unternehmen wieder Verluste aus deren Derivate-Portfolios verbuchen könnten, ähnlich wie sie sie im vierten Quartal auswiesen.
„(Das) erhöht die Wahrscheinlichkeit von zusätzlichen Geldspritzen“, so der Bericht.)

Wie hoch genau die Rechnung, die dem US-Steuerzahler präsentiert werden könnte, ist noch nicht klar.

Beim letzten Mal gab es eine Rettungsaktion bei der der Steuerzahler für fast 200 Milliarden US-Dollar gerade stehen musste, wobei ca. 116 Millarden US-Dollar an Fannie Mae gingen und etwa 71,3 Millarden US-Dollar an Freddie Mac. Diese Beträge wurden zwischenzeitlich zurückgezahlt, aber die größeren, dahinterstehenden Probleme wurden kaum gelöst.

Die Gesetzesreform von 2008 für die Verwaltung von Fannie und Freddie haben den Aufbau einer wesentlichen Liquiditätsreserve verhindert, stattdessen wurde das Geld der Anleger in Derivate verklappt – nicht greifbare Finanzvehikel, die heute hier und morgen dort gehandelt werden. Und in dessen Folge ein großes, schwarzes Loch entstand.

Investment Research Dynamics wies erneut auf den inhärenten Betrug im System hin, der scheitern muss und die mittel- und machtlosen Steuerzahler belasten wird:

Similar to when Fannie was plugged full of derivatives under former CEO Franklin Raines… the Government has once again looked the other way while Wall Street unloaded another avalanche of derivatives onto FNM/FRE. Once again the Taxpayers will pay for this.
This is not a „warning“ – this is a „get ready here it comes“ statement. The fact is that most of FNM/FRE’s „profitablity“ has been driven by the same fraudulent „mark to model“ accounting that has generated most the big bank profits since 2009.
And the Government used this fraudulent accounting to suck money out of FNM/FRE. The “improved” balance sheet has enabled both FNM/FRE to issue debt to investors. The money raised has been used reload their mortgage holdings and for dividend “payback” payments to the Treasury.
(Ähnlich wie unter dem ehemaligen CEO Franklin Raines ist Fannie mit Derivaten vollgesaugt… die Regierung hat erneut weggeschaut, während die Wall Street eine neue Lawine von Derivaten auf FNM/FRE los lies. Wieder einmal werden die Steuerzahler dafür bezahlen.
Dies ist keine „Warnung“ – das ist eine „Haltet euch fest, es geht jetzt los“-Aussage. Tatsache ist, dass der Großteil von FNMs/FREs „Profitabilität“ von der gleichen betrügerischen „mark to model“-Buchhaltung stammt, die seit 2009 den größten Anteil der großen Bankgewinne ausmachte.
Und die Regierung nutzte diese betrügerische Buchhaltung, um Geld aus FNM/FRE abzusaugen. Die „verbesserte“ Bilanz hat es sowohl FNM als auch FRE ermöglicht, Schulden an Investoren auszugeben. Das eingenommene Geld wurde verwendet, um ihre Hypotheken am Laufen zu halten und für Dividenden„rück“zahlungen an die Staatskasse.)

Die Dinge sind am zusammenbrechen und bereit eine weitere Runde Chaos auszulösen…

Eine interessantere Frage wäre: Wer profitiert eigentlich im Hintergrund von diesen sich aufbauenden Schwierigkeiten?

(Teil-/Übersetzung des Artikels Bailout is Back: Fannie and Freddie Likely Need “Additional Treasury Investment” After Derivatives Losses von Mac Slavo/SHTF.com)

Quellen:
Bailout is Back: Fannie and Freddie Likely Need “Additional Treasury Investment” After Derivatives Losses
UPDATE 2-Fannie Mae’s derivatives losses to curb U.S. Treasury payment
Fannie Mae: Former FHFA Head DeMarco Wants To Shift Blame For Problems He Helped Create
Fannie, Freddie could need another bailout as risks rise -watchdog
Fannie And Freddie Are Headed For Another Bailout

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