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Human Rights Watch: Im Dienste des Westens, nicht der MenschenrechteLesezeit: 7 Minuten

In einer meiner letzten Antworten auf einen Kommentar schrieb ich,

Letztendlich finde ich es wichtig alle Informationen – egal von wem sie stammen – erst einmal zu hinterfragen, auf Plausibilität zu prüfen, Zweit-, Dritt und Viertquellen zu Rate zu ziehen und sich parallel immer die Frage zu stellen: Cui bono? (oder im Abwandlung davon: Wie sehen die Geldströme aus?)

Dass das auch bei vermeintlich seriösen Quellen gilt, belegt der Fall von Human Rights Watch (HRW), die schon seit längerem in der Kritik stehen nur eine weitere Frontgruppe von George Soros zu sein.

So konnte der Menschenrechtsorganisation vor kurzem der Versuch nachgewiesen werden, dass sie „Beweise“ für den Einsatz von sogenannten Fassbomben (englisch barrel bombs, improvisierte Explosionswaffen, typischerweise aus einem mit Sprengmitteln und Metallteilen gefüllten Fass, das von einem Hubschrauber über dem Einsatzgebiet abgeworfen wird, bestehend) in zivilen Gebieten durch die Assad-Regierung in den Mainstream „drückt“. Sinn und Zweck dürfte dabei insbesondere die weitere Dämonisierung der säkularen syrischen Regierung gewesen sein.

Am 25. Februar veröffentlichte HRW Fotos einer vom Bürgerkrieg zerstörten Gegend mit dem Hinweis „Syria dropped barrel bombs despite ban.(Syrien warf Fassbomben trotz Verbots ab.) Das Verbot auf das sich HRW bezieht, ist das Verbot der Bombardierung ziviler Gebiete, die für beide Seiten der Konfliktparteien in Aleppo gilt, nachdem die Vereinten Nationen in Aktion traten, um die vom Westen unterstützten Terroristen vor der Vernichtung durch Assads Truppen zu retten. Assads Armee hatte die Stadt belagert und die wichtige Versorgungsroute der Terroristen in die Türkei abgeschnitten, was unweigerlich die Terroristen materiell ausbluten hätte lassen.

Die New York Times schrieb am 24. Februar zu den von HWR vorgelegten „Beweisen“:

Human Rights Watch said Tuesday that the Syrian government had dropped so-called barrel bombs on hundreds of sites in rebel-held towns and cities in the past year, flouting a United Nations Security Council measure.
In a report released Tuesday, the group said it relied on satellite images, photos, videos and witness statements to conclude that the Syrian government had bombarded at least 450 sites in and around the southern town of Daraa and at least 1,000 sites in Aleppo in the north.
The report focused on the period since Feb. 22, 2014, when the Security Council specifically condemned the use of barrel bombs, which are large containers filled with explosives and projectiles that can indiscriminately hurt civilians and are prohibited under international law.
(Human Rights Watch sagte am Dienstag, dass die syrische Regierung im vergangenen Jahr sogenannte Fassbomben auf hunderte von Zielen auf von den Rebellen kontrollierte Städte abgeworfen hat, unter Missachtung einer Maßnahme des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.
In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht sagte die Gruppe, dass man sich auf Satellitenbilder, Fotos, Videos und Zeugenaussagen stützte und zu dem Schluss gekommen ist, dass die syrische Regierung mindestens 450 Standorte in und um die im Süden [Syriens] liegende Stadt Daraa beschossen hat und mindestens 1.000 Standorten in Aleppo im Norden [Syriens].
Der Bericht konzentriert sich auf die Zeit seit dem 22. Februar 2014, als der Sicherheitsrat ausdrücklich den Einsatz von Fassbomben, was große Behälter mit Sprengstoff und Geschosse sind, die wahllos Zivilisten verletzen und nach internationalem Recht verboten sind, verurteilte.)

Dabei gab es nur ein Problem mit der Meldung von Human Rights Watch: Die Fotos, die Daraa zeigen sollen, zeigen nicht Daraa.

Tatsächlich war die Zerstörung in den zivilen Gebieten auf den Bildern nicht durch die syrische Armee verursacht worden, sondern durch die USA.

Die Fotos zeigen nämlich die Stadt Kobane (Ayn al-Arab), die in den letzten Monaten Ziel massiver US-Bombardierungen geworden war, um das Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Irak vom Islamic State zu befreien.

HRW - The Telegraph - Bildquelle: www.konjunktion.info (Bitte zum Vergrößern anklicken.)

HRW – The Telegraph – Bildquelle: www.konjunktion.info (Bitte zum Vergrößern anklicken.)

(Zur Erklärung: Der gelb umrandete Ausschnitt zeigt die Bilder, die auf der Webseite von HRW im Artikel Syria: New Spate of Barrel Bomb Attacks gezeigt werden. Der größere Ausschnitt stammt aus dem Artikel Inside Kobane: ‚We are winning. The town will be a cemetery for Isil‘ des Telegraph. Wie leicht erkennbar ist, verwendet HRW Bilder aus Kobane um ihre vermeintlichen Fassbombenabwürfe in Daraa zu belegen.)

Während also HRW die Zerstörung der (im Bild falschen) Stadt als Grund verwendete, um die Assad-Regierung zu verurteilen und somit eine Fortsetzung der US-Militäraktion in Syrien fordern zu können, hatte die „Menschenrechtsorganisation“ offenbar zuvor viel weniger Interesse an der exakt gleichen Zerstörung, die eigentlich von den US-Truppen verursacht worden war.

Oder anders ausgedrückt: Wenn Assads Truppen ein ziviles Gebiet in die Steinzeit zurück bomben, ist es eine Gräueltat, ein Kriegsverbrechen und die Rechtfertigung für ein internationales militärisches Engagement. Wenn aber die Vereinigten Staaten mit Bomben ein ziviles Gebiet in die Steinzeit zurück versetzen, dann ist das kein großes Problem, sondern „irgendwie gerechtfertigt“.

Die teilweise von George Soros finanzierte Organisation Human Rights Watch hat sich wiederholt für den Einsatz der NATO ausgesprochen und unterstützt damit die imperialistischen Ziele Amerikas – vor allem auch in Syrien.

Ein Beispiel: Als die westliche Medienpropaganda ihren Höhepunkt bzgl. der inzwischen offenkundigen Lüge des Giftgaseinsatzes durch syrische Truppen in Hula erreicht hatte, reihte sich HRW nahtlos in die Gruppe um Barack Obama, John Kerry und John McCain in ihren Bemühungen Assads Schuld zu beweisen ein. HRW ging sogar so weit die Lüge, dass der UN-Bericht unterstellen würde, dass Assad Giftgas eingesetzt hatte, zu wiederholen. Letztlich war dies so etwas wie der letzte Sargnagel für jegliche Glaubwürdigkeit von HRW.

Als in einer Last-Minute-Aktion die Vereinbarung zu den syrischen Chemiewaffen von Russland eingefädelt worden war, um einen US-/NATO-Krieg in Syrien zu verhindern, sah HRW nicht die Möglichkeit der friedlichen Vernichtung von Chemiewaffen und die Chance einen Krieg zu vermeiden, sondern HRW griff die Vereinbarung verbal an, indem sie behaupteten, dass damit „versäumt wurde Gerechtigkeit zu gewährleisten“. Natürlich blieb die Gerechtigkeit dabei auf der Strecke, denn niemand forderte die Bestrafung der Terroristen, die tatsächlich das Giftgas eingesetzt hatten, oder die des US-/NATO-Apparats, der den Bürgerkrieg in Syrien initiierte und die Dschihadisten kontrolliert.

Zudem startete HRW eine regelrechte Kampagne gegen die Ordensschwester Agnes Marian und ihre Arbeit, als diese ihren Vor-Ort-Bericht veröffentlichte, der die Behauptungen der USA/NATO im Bezug auf den Einsatz chemischer Waffen durch Assad wiederlegte.

Schon 2009 zeigte die Organisation HRW ihr wahres Gesicht als sie die geheimen Entführungen der US-Regierung „im Kampf gegen den Terror“ unterstützte. Jene Entführungen bei denen Menschen auf offener Straße ohne ordnungsgemäßen Prozess entführt und in Länder verfrachtet werden, wo sie oftmals gefoltert werden.

Sollte HRW jemals so etwas wie Glaubwürdigkeit in Fragen der Menschenrechte besessen haben, so dürfte diese Glaubwürdigkeit vollständig verloren gegangen sein. Human Rights Watch ist nichts weiter als eine weitere Nichtregierungsorganisation Dochregierungsorganisation im Dienste der USA und der NATO, die als Deckmantel im Kampf für Menschenrechte eingesetzt wird – immer dann wenn es gilt die Menschenrechtsverletzungen der Feinde der USA zu benennen.

(Teil-/Übersetzung des Artikels Human Rights Watch FAIL: Uses Photo of American Bombing Destruction To Condemn Assad von Brandon Turbeville/Activist Post)

Quellen:
Human Rights Watch FAIL: Uses Photo of American Bombing Destruction To Condemn Assad
Wikipedia – Human Rights Watch
Wikipedia – Fassbombe – Fassbombe
NATO/UN Desperately Seek Ceasefire To Save ISIS After Syrian Army Encircles Aleppo
Syria Dropped ‘Barrel Bombs’ Despite Ban, Report Says
Syria: New Spate of Barrel Bomb Attacks
Inside Kobane: ‚We are winning. The town will be a cemetery for Isil‘
George Soros to Give $100 million to Human Rights Watch
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8 Antworten

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  1. 12. März 2015

    […] Human Rights Watch: Im Dienste des Westens, nicht der Menschenrechte (konjunktion) […]

  2. 30. März 2015

    […] Konjunktion: “Human Rights Watch: Im Dienste des Westens, nicht der Menschenrechte”, 10.03.15, https://www.konjunktion.info/2015/03/human-rights-watch-im-dienste-des-westens-nicht-der-menschenrech…. […]

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