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Flüchtlingsdrama: Warum reden wir nicht über die wahren Ursachen?Lesezeit: 3 Minuten

Eines vorab:
Jeder tote Flüchtling ist ein toter Flüchtling zuviel. Ich glaube diesen Satz, wird und kann jeder unterschreiben, der Mitgefühl, Empathie und Gerechtigkeitssinn empfindet.

Beim gestrigen EU-Gipfel wurde angesichts von hunderten ertrunkenen Flüchtlingen beschlossen, dass man zukünftig weitere Schiffe, Flugzeuge und Helikopter bereit stellen wird, um die Bootsflüchtlinge zu retten. Zudem gibt es mehr Geld für die EU-Grenzschutzmissionen Triton und Poseidon – monatlich 9 Millionen Euro.

Soweit der offizielle Sprech und soweit auch die offiziellen Pressenachrichten.

Natürlich haben die Politdarsteller, wie auch die „Qualitätspresse“ eines komplett in ihren „Überlegungen und Artikeln“ – na ja, ich will mal gnädig sein – „vergessen“: Die wahren Ursachen für die Flüchtlingswellen zu nennen!

In so gut wie keinem Artikel, von offizieller Seite der EU ganz zu schweigen, finden wir die wahren Gründe für die explodierenden Flüchtlingszahlen. Wieder einmal versuchen die Politdarsteller mit einem Heftpflaster eine schwellende Wunde, die sie selbst mitverursacht haben, zu verarzten. Wieder einmal hören, lesen und sehen wir nichts darüber, dass sich diese Menschen doch nur aus einem einzigen Grund auf diese gefährliche Reise begeben: Die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage durch den Westen.

EU-Maßnahmen - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.tagesschau.de - Keine Nennung der Ursachen und entsprechender Maßnahmen vor Ort!

EU-Maßnahmen – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.tagesschau.de – Keine Nennung der Ursachen und entsprechender Maßnahmen vor Ort!

Sei es die Zerstörung von Wirtschaft und Landwirtschaft durch „Programme des IWFs“, die Kredite als Hebel benutzen, um den westlichen Großkonzernen die Ausbeutuung der afrikanischen Länder und Menschen zu ermöglichen. Seien es die zahlreichen vom Westen initiierten Kriege, Krisen und Umstürze (Libyen, Tunesien, Mali, Syrien, Irak, Afghanistan usw. usf.), die die Menschen dazu veranlassen ihre Heimtländer zu verlassen. Seien es Bürgerkriege/Aufstände der Menschen gegen Diktatoren, die vom Westen gestützt und finanziert werden, weil sie a) Bodenschätze besitzen oder b) im Kampf gegen Russland/China wichtige strategische Bedeutung besitzen.

Es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass ein Mensch seine Heimat freiwillig verlässt, wenn er dort Frieden, Wohlstand und eine Zukunft vorfindet. Kein Afrikaner oder Bürger aus dem Nahen Osten würde seine Freunde, Familie und gewohnte Umgebung verlassen, wenn er dort – wenn auch vielleicht nur rudimentär – die Dinge vorfindet, die man zum Überleben braucht. Natürlich wird es immer jemanden geben, der aufgrund des größeren westlichen Luxus nach Europa will. Aber diese Zahl dürfte meines Erachtens eher klein sein.

Wir sind für die Flüchtlingstragödien auf dem Mittelmeer nicht verantwortlich, aber wir müssen mit den schlimmsten Konsequenzen fertig werden. Und wir müssen viel mehr tun, um die Menschen zu retten. – EU-Ratspräsident Donald Tusk zu den 28 Staats- und Regierungschefs beim EU-Sondergipfel

Mich – sorry – kotzt diese Scheinheiligkeit unserer Politiker und Medien dermassen an. Aussagen, wie die des feinen Herrn Tusk, sind Lügen besseren Wissens direkt in das Gesicht der Menschen. Sowohl in das der Flüchtlinge, als auch in das der Europäer. Wieder einmal machen sie sich Politk und Medien als Erfüllungsgehilfen mit einem perverdierten System gemein. Anstatt einer offenen und ehrlichen Diskussion über die wahren Gründe, versucht man einmal mehr die Menschen für dumm zu verkaufen und präsentiert ihnen „Maßnahmen zur Rettung der Flüchtlinge“. Wieder einmal doktert man an den Symptomen herum, anstattdie Ursachen anzugehen. Wieder einmal versucht man mit Geld die selbst verursachten Probleme zu lösen.

Ich weiß. Es ist natürlich blauäugig und naiv zu glauben, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird. Und auch Artikel wie dieser werden daran nichts ändern. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

Quelle:
Ein bisschen mehr Seenotrettung
EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik – Gelder verdreifacht, Streitpunkte vertagt
Reaktion auf Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer – Zehn-Punkte-Plan der EU

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