Der ehemalige kolumbianische Präsident Ernesto Samper hat den lateinamerikanischen Ländern, die von Washington immer so gerne dispektierlich als US-amerikanischer Hinterhof bezeichnet werden, vorgeschlagen ihre Beziehungen zu den USA zu überdenken und angeregt, dass sie die US-Truppen aus dem Land werfen bzw. die auf ihren Territorien befindlichen US-Militärbasen schließen sollen:
A good point on the new agenda of relations [in Latin America] would be the elimination of US military bases.
(Ein guter Punkt für die neue Beziehungsagenda [Lateinamerikas] würde die Schließung der US-Militärbasen sein.)
Samper fügte zudem hinzu:
In a globalized world like the present one, you can’t ask for global rules for the economy and maintain unilateral rules for politics. No country has the right to judge the conduct of another and even less to impose sanctions and penalties on their own.
(In einer globalisierten Welt, wie der heutigen, kann man nicht globale Regeln für die Wirtschaft einfordern und unilaterale politische Regeln beibehalten. Kein Land hat das Recht über andere zu richten und noch weniger Sanktionen und Strafen diesen gegenüber auszusprechen.)
Es dürfte spannend werden, ob beim nächsten Gipfeltreffen, dem Summit of the Americans, wirklich über eine solche geschlossene Aufforderung zur Schließung gesprochen wird. Angesichts von bis zu 1.000 (offizielle und inoffizielle gleichermaßen) Militär-Basen der USA auf der ganzen Welt – übrigens allein 227 davon in Deutschland – wäre das ein erster, kleiner Schritt.
Quellen:
Latin American Countries Want to Close All US Military Bases Within Their Borders
Remove US military bases from Latin America – UNASUR chief
Around the Globe, US Military Bases Generate Resentment, Not Security