CIA: Geheimdienst oder Terrororganisation?

Eine Terrororganisation oder terroristische Vereinigung wird bei Wikipedia als

eine auf eine längere Dauer angelegte Organisation mehrerer Personen (Terroristen), deren Ziel es ist, durch Handlungen, die unter rechtsstaatlichen Voraussetzungen als Straftaten bewertet werden, vor allem politische Ziele zu erreichen [beschrieben]. Terroristische Vereinigungen versuchen, durch Gewaltaktionen Schrecken (lateinisch terror) zu erzeugen, um ihre Ziele zu erreichen.

Als Straftaten werden

Verbrechen wie Mord, Totschlag, Geiselnahme, erpresserischer Menschenraub oder sogar Völkermord zählen. Ferner können auch strafbedrohte gemeingefährliche Aktivitäten wie Brandstiftung, gefährliche Eingriffe in den Eisenbahn-, Schiffs- oder Luftverkehr, Piratentum zu Wasser oder in der Luft, Massenvergiftung, Herbeiführen lebensgefährlicher Überschwemmungen, Sprengstoff- oder Strahlungsverbrechen oder die Störung öffentlicher Betriebe Gegenstand der gemeinschaftlich oder von einem Anführer oder einem Führungskader geplanten Terrormaßnahmen

verstanden.

Logo CIA - Bildquelle: Wikipedia / United States federal governmentLogo CIA - Bildquelle: Wikipedia / United States federal government

Logo CIA – Bildquelle: Wikipedia / United States federal government

Warum steige ich mit diesen beiden Zitaten aus Wikipedia in diesen Artikel über den US-Geheimdienst CIA ein?

Die Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten, denn beide Zitate beschreiben sehr gut, was die Hauptaufgabe der CIA ist. Natürlich nicht nach der offiziellen Lesart. Hier ist die CIA ein ziviler Geheimdienst, der neben der Auslandsspionage, auch Informationen über andere Regierungen oder Vereinigungen/Personen beschafft und analysiert, sowie Geheimoperationen im Ausland durchführt.

Betrachtet man aber die derzeit offiziell bekannten Operationen der CIA (aus Wikipedia) und vergleicht diese mit dem Begriff der Terrororganisation (siehe oben), wird erkennbar, was die CIA in Wahrheit ist:

  • Demagnetize: Eindämmung des Kommunismus in Italien und Frankreich von 1948 an
  • Operation Mockingbird: Beeinflussung der Medien im Sinne der Ansichten und Ziele der CIA in den fünfziger Jahren, beginnend 1948
  • Operationen in der Volksrepublik China: 1952 wurde eine C-47 der CIA in der chinesischen Provinz Jilin abgeschossen. Der Pilot und Copilot starben dabei. Zwei weitere Besatzungsmitglieder überlebten, wurden inhaftiert und konnten erst 1971 und 1973 in die USA ausreisen.
  • Gladio: Aufbau und Unterhalt von paramilitärischen Partisanen-Einheiten in Westeuropa von den 1950ern bis in die frühen 1990er Jahre, die teilweise in Terroranschläge in Italien sowie in den griechischen Militärputsch von 1967 verwickelt waren.
  • Operation Artischocke: Programm zur Erforschung von Gehirnwäsche- bzw. Verhörmethoden unter Anwendung von Drogen und Folter (1952)
  • MKULTRA: Programm zur Bewusstseinskontrolle von 1953 bis in die 1970er Jahre, Nachfolgeprogramm von Artischocke
  • Operation Ajax: Sturz des iranischen Premierministers Mossadegh 1953 in Zusammenarbeit mit dem iranischen General Fazlollah Zahedi
  • Operation Fortune: geplanter Sturz von Präsident Jacobo Arbenz Guzmán in Guatemala in Zusammenarbeit mit der United Fruit Company und dem Diktator von Nicaragua, Anastasio Somoza García. Das Unternehmen wurde 1952 auf Druck des US-Außenministeriums eingestellt. Die konzeptionellen Überlegungen gingen über in Operation Success bzw. Operation PBSUCCESS.
  • Operation Washtub 1954 in Nicaragua.
  • Operation PBSUCCESS: Sturz von Jacobo Arbenz Guzmán, Präsident von Guatemala 1954.
  • Invasion in der Schweinebucht (Operation Zapata): Invasionsversuch von Exilkubanern auf Kuba 1961, um die Revolutionsregierung Castros zu stürzen.
  • Die CIA lieferte der South African Police Services Special Branch Informationen, die 1962 zur Verhaftung Nelson Mandelas im damaligen südafrikanischen Apartheid-Regime führten.
  • Air America: größte Fluggesellschaft Südostasiens während des Vietnamkriegs, von der CIA kontrolliert und seit 1962 intensiv für Geheimoperationen und zum Schmuggel von Heroin eingesetzt.
  • Verfolgung Che Guevaras in Bolivien in Zusammenarbeit mit der bolivianischen Armee im Jahre 1967, die mit seiner Exekution endete.
  • Operation Phoenix: Operation zur Identifizierung und Bekämpfung kommunistischer Führungskader der FNL (Viet Cong) während des Vietnamkriegs Mitte der 1960er Jahre, der nach US-amerikanischen Angaben 6000, nach südvietnamesischen Quellen 20.000 Menschen zum Opfer fielen und bei der es zu etlichen Menschenrechtsverletzungen kam.
  • Operation CHAOS: Bespitzelung von rund 7000 Personen und 1000 Organisationen in den USA, die in Opposition zum Vietnamkrieg standen oder der Bürgerrechtsbewegung angehörten, aufgedeckt vom Journalisten Seymour Hersh.
  • Project FUBELT: Von 1970 bis zum Putsch 1973 verdeckte Operationen zur Unterminierung der Allende-Regierung in Chile. Dabei waren CIA-Agenten auch in die Ermordung des pro-demokratischen Generalstabschefs René Schneider verwickelt. Dem waren bereits seit 1963 umfangreiche Propaganda-Aktionen gegen die Linksparteien in Chile vorangegangen.
  • Azorian-Projekt: Bergung des 1968 vor Hawaii gesunkenen sowjetischen U-Boots K-129 aus 5000 m Tiefe durch das extra gebaute Spezialschiff Hughes Glomar Explorer.
  • Operation Condor war eine multinationale Operation rechtsgerichteter Militärdiktaturen in Südamerika zur gemeinsamen Verfolgung und Tötung politischer Gegner, die von der CIA technisch und logistisch sowie durch Schulungen unterstützt wurde.
  • Operation IAFEATURE: Unterstützung der UNITA und der Intervention Südafrikas im angolanischen Bürgerkrieg, die zum Eingreifen Kubas 1975 führte.
  • Contra-Krieg: Aufbau und Unterstützung der Contra-Guerillas im Krieg gegen Nicaragua von 1981 bis 1990, ausgeführt von der Vorläuferabteilung der Special Activities Division, dem paramilitärischen Arm der CIA.
  • Iran-Contra-Affäre: Unterstützung der Contras in Nicaragua durch Waffenverkäufe an den Iran und die Duldung des Schmuggels von Kokain in die USA.
  • Im Afghanistankrieg Unterstützung des pakistanischen Inter-Services Intelligence bei der Ausbildung und Belieferung afghanischer Mudschahidin mit von den USA und Saudi-Arabien finanzierten Waffen.
  • Operation Cyclone: Anwerbung und Training von über 100.000 muslimischen Rekruten für den Einsatz in Afghanistan in Zusammenarbeit mit ISI und MI6.
  • Operation Rosewood: Nach der deutschen Wiedervereinigung gelang es der CIA, einen Großteil der Klarnamen der DDR-Agenten im Ausland zu erbeuten.
  • 2006 fand ein Journalist der Chicago Tribune über eine Internetrecherche die Namen von 2600 CIA-Mitarbeitern heraus, einige davon verdeckte Ermittler. Auch Flugzeuge für verdeckte Aktionen der CIA und geheime Einrichtungen konnten so enttarnt werden.
  • Am 6. September 2006 wurde US-Präsident George W. Bush durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofes gezwungen, die Existenz und den Unterhalt von CIA-Geheimgefängnissen im Ausland, Black Sites genannt, öffentlich zu bestätigen.
  • 31. Dezember 2009: Homam Khaleel Mohammad Abu Mallal, ein jordanischer Arzt, wurde Berichten zufolge vom jordanischen Geheimdienst angeworben, um al Qaida in Afghanistan zu infiltrieren und Informationen zu beschaffen, die entscheidend für den militärischen Einsatz der USA in Afghanistan sind. Stattdessen richtete sich der 33-jährige Jordanier gegen sie. Er trug einen Sprengstoffgürtel unter der Kleidung, als er sich an Silvester zum Treffen mit Amerikas Agenten in der Forward Operating Base Chapman im Osten Afghanistans nahe Chost aufmachte. Er war ein Doppelagent. Der vermeintliche Überläufer riss sieben CIA-Agenten, darunter die Leiterin der CIA-Basis, Jennifer Lynn Matthews, und seinen jordanischen Führungsoffizier, Sharif Ali bin Zeid vom GID, mit in den Tod.
  • In den 90er Jahren wurden Asylsuchende in Deutschland bei der Einreise von einem Verbindungsoffizier der CIA in Flüchtlingslagern wie z.B. den Adams Barracks im bayerischen Zirndorf befragt.
  • Im Zuge von Untersuchungen der Folter-Vorwürfe kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der CIA und dem Geheimdienst-Ausschuss des US-Senats im Umgang mit Verschlusssachen.

Und das sind nur die in der Öffentlichkeit zugegebenen (ob nun aufgrund des Freedom of Information Acts oder durch Whistleblower) Operationen der CIA.

Die CIA ist de facto eine Terrororganisation und sollte auch so benannt werden. Die Verharmlosung, dass es „nur“ der Auslandsgeheimdienst der USA ist, wurde uns zwar über Jahrzehnte durch unsere „Hochleistungspresse“ „eingeimpft“, entspricht aber nicht der Realität.

Warum nennen wir also in Zukunft nicht das Kind bei seinem richtigen Namen? Wenn es schon unsere „Hochleistungspresse“ nicht darf, weil sie es wie im Falle des Springer-Konzerns sogar zu einem Bestandteil der Arbeitsverträge macht,

Unternehmensgrundsätze Spinger-Konzern – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.axelspringer.de

sollten es wenigstens wir tun. Es wird Zeit, dass wir den Herrschenden die Masken herunterreisen und uns nicht weiter von PR-Firmen und Propaganda steuern lassen.

Schlussbemerkung: Bevor mir hier irgendeiner Anti-Amerikanismus vorwirft, sei denjenigen gesagt, dass es hier nicht gegen die Menschen der USA geht, sondern ausschließlich gegen deren Regierung, gegen den Machtapparat und den steuerenden Machteliten im Hintergrund. Dr. Daniele Ganser bringt beides (CIA gleich Terrororganisation und Machtapparat ungleich gesamte USA) sehr gut in seinem Telefoninterview mit KenFM auf den Punkt:

Quellen:
Wikipedia – Terroristische Vereinigung
Wikipedia – Central Intelligence Agency
Axel Spinger – Grundsätze und Leitlinien
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