Der Zehnt, Zent, Zehent, Zehnter oder auch der Zehnte war der Anteil der als Geldleistung oder in Naturalien in früheren Zeiten an die Kirche oder den König bzw. Grundherrn ging. Diese zehnprozentige Steuer gab es schon zu Zeiten Jesu und wurde beispielsweise in Deutschland erst im 19. Jahrhundert abgeschafft. Die Ablehnung des Zehnt war zudem Nährboden für die sogenannten Baueraufstände und die Reformation im 16. Jahrhundert.
Heute würde sich jeder glücklich schätzen nur einer 10%-igen Steuer zu unterliegen. Wie der Bund der Steuerzahler gestern, 9. Juli 1015, bekannt gab, liegt die Einkommenbelastungsquote im Jahr 2015 bei 52,4%. Das heißt von jedem verdienten Euro bleiben dem Bürger gerade einmal 47,6 Cent zur eigenen Verfügung.
Doch mit den 52,4% sind wir natürlich noch nicht geügend gemolken worden. Denn es kommen ja noch folgende indirekte Steuern, Abgaben usw. (kein Anspruch auf Vollständigkeit, bezieht sich nur auf Privatausgaben) hinzu:
Rechnet man diese Posten noch hinzu, dürfte man – je nach Lebensstandard, Familie/Single usw. – bei über 80% angelangen.
Von dem her erscheint die Forderung des Bunds der Steuerzahler trollig:
Die Belastung in Deutschland ist eindeutig zu hoch! Deshalb fordert der BdSt die große Koalition auf, endlich finanzielle Entlastungen zu beschließen. Das gilt besonders für die Lohn- und Einkommensteuer, weil diese aufgrund der kalten Progression rasant gestiegen ist.
Man kann es ja mal probieren 😉
Quellen:
Wikipedia – Zehnt
Von 1 Euro bleiben nur 47,6 Cent