Jedem halbwegs vernünftig denkenden Menschen war klar, dass Alexis Tsipras nach seinem Einknicken gegenüber der EU und nach der Verabschiedung des 3. Rettungspakets für Griechenland Bankenrettungspakets zurück treten wird. Zum einen weil der Druck auf ihn in Griechenland (Volk und Partei) viel zu groß geworden ist und zum anderen, da er keine Mehrheit mehr im Athener Parlament hinter sich vereinen kann.
Aber einen dritten (möglichen) Grund sollte man aber auch nicht aus den Augen lassen:
Wurde Tsipras gar bei seinen Verhandlungen mit der EU ein Hintertürchen angeboten, das wie folgt aussieht?
Zu weit hergeholt? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht:
Die internationalen Geldgeber wollen Griechenland mit weiteren Hilfen in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro weiter über Wasser halten. Geholfen ist dem Land damit aber aller Voraussicht nach nicht. Führende Ökonomen sind mehrheitlich davon überzeugt, dass sich der Grexit nicht mehr vermeiden lässt. Wie eine Umfrage von Bloomberg unter 34 Volkswirten führender Banken und Finanzdienstleister zeigt, rechnen 71 Prozent mit einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone bis Ende 2016. Knapp die Hälfte ist der Auffassung, dass sich das dritte Hilfspaket als zu klein erweisen wird. Kaum ein Experte glaubt, dass sich mit Hilfe von Privatisierungen 50 Milliarden Euro erlösen lassen. Gleichzeitig befürchten die Ökonomen, dass das neue Sparpaket die griechische Wirtschaft gänzlich in den Abgrund reißen könnte. Die meisten Experten sind sich einig, dass es ohne einen Schuldenschnitt nicht gehen wird.
Quellen:
Griechenland: Tsipras tritt zurück
Volkswirte erwarten Grexit bis Ende 2016