Die führende anti-russische Figur des anglo-amerikanischen Establishments und der geopolitische Schachspieler, Zbigniew Brzezinski, hat vor kurzem in einem Gastbeitrag für die Financial Times erklärt, dass die Vereinigten Staaten gegen Russland für dessen Handeln in Syrien „zurückschlagen“ sollten. Auch wenn dies einen Militäreinsatz mit sich bringt.
Brzezinski argumentiert, dass aufgrund der jüngsten russischen Beteiligung in Syrien die amerikanische Glaubwürdigkeit und weltweite Reputation auf dem Spiel steht, und sagt, dass eine solche Situation unerträglich ist. Brzezinski schreibt, dass die russischen Angriffe gegen das, was er und der US-Außenministerium als „Nicht-IS“-Ziele und „Rebellen, die von den Vereinigten Staaten unterstützt werden“ bezeichnet, bestenfalls die „russische militärische Inkompetenz“ widerspiegelt und im schlimmsten Fall signalisiere, dass dies ein „Beweise für einen gefährlichen Wunsch [sei] die amerikanische politische Ohnmacht hervorzuheben“.
„In these rapidly unfolding circumstances the U.S. has only one real option if it is to protect its wider stakes in the region: to convey to Moscow the demand that it cease and desist from military actions that directly affect American assets (Aufgrund dieser sich rasch ausbreitenden Umstände haben die USA nur eine echte Option, wenn es seine weiteren Einsätze in der Region schützen will: nach Moskau die Aufforderung schicken, dass es militärische Aktionen unterlässt die direkte Auswirkungen auf amerikanische Assets haben)„, schrieb er.
„But, better still, Russia might be persuaded to act with the U.S. in seeking a wider accommodation to a regional problem that transcends the interests of a single state (Aber besser noch, Russland könnte überredet werden mit den USA bei der Suche nach einer breiteren Unterstützung für ein regionales Problem, dass die Interessen eines einzelnen Staates übersteigt, zusammen zu arbeiten)„, fügte er später hinzu.
Brzezinski deutete an, dass Russland in einer „neuen Form der neokolonialen Herrschaft“ engagiert ist und bot seine Beurteilung der geopolitischen Lage an, als er erklärte
China would doubtless prefer to stay on the sidelines. It might calculate that it will then be in a better position to pick up the pieces. But the regional chaos could easily spread northeastward, eventually engulfing central and northeastern Asia. Both Russia and then China could be adversely affected. But American interests and America’s friends — not to mention regional stability — would also suffer. It is time, therefore, for strategic boldness.
(China würde zweifellos lieber an der Seitenlinie bleiben. Es könnte kalkulieren, dass es dann in einer besseren Position sein wird, um [dann] die Scherben aufzusammeln. Aber das regionale Chaos könnte sich leicht nach Nordosten ausbreiten, eventuell einschließend das zentrale und nordöstliche Asien. Russland und China könnten dann negativ beeinflusst werden. Aber die amerikanischen Interessen und Amerikas Freunde – nicht die regionale Stabilität zu vergessen – würden auch leiden. Es ist daher die Zeit für strategische Kühnheit.)
Es ist in der Tat eine seltsame Art von „neokolonialer Herrschaft“, wo das „dominierte“ Land den „Dominator“ einlädt, damit dieser unterstützt, obwohl der „Dominator“ unglaublicherweise beständig seit Jahren diese Unterstützung ablehnte. Es ist auch unglaublich scheinheilig zu behaupten, dass Russland der Akteur ist, der eine „neokoloniale Herrschaft“ verfolgt, wenn die Vereinigten Staaten ihre blutgetränkten Stiefel seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt marschieren lassen, die Bevölkerung niedermetzelt, drangsaliert und unterdrückt. Eine Bevölkerung, die das Pech hatte in einem Land mit natürlichem Reichtum oder strategischer Positionierung geboren worden zu sein.
Natürlich ist der Gedanke, dass die Glaubwürdigkeit der USA als Folge der russischen Beteiligung auf dem Spiel steht, berechtigt. Jedoch ist das seit langer Zeit bereits der Fall und die kleinen Fetzen der amerikanischen Glaubwürdigkeit, die übrig geblieben waren, wurden durch jeden Einsatz des russischen Militärs gegen den IS weiter verringert.
Tatsächlich ist es schon erstaunlich, was man erreichen kann, wenn man Bomben auf die tatsächlichen terroristischen Organisationen wirft von denen man behauptet, dass sie der Feind sind. Die Russen haben deutlich gezeigt, dass entweder die Vereinigten Staaten militärisch nicht fähig sind sich selbst aus einer nassen Papiertüte heraus zu kämpfen oder die US-Regierung wollte nie damit beginnen den IS zu bekämpfen. In Anbetracht der Spur der Verwüstung, die die Vereinigten Staaten in ihrem Gefolge hinterlassen haben, ist es sicher zu sagen, dass das letztere die logische Schlussfolgerung ist.
(Teil-/Übersetzung des Artikels Brzezinski Calls For ‘Retaliation’ Against Russia For Fighting ISIS von Brandon Turbeville/ActivistPost.com)
Anmerkung www.konjunktion.info: Leider besitzt der „Russenhasser“ Brzezinski immer noch eine große Hausmacht in Washington und gilt nach wie vor als wichtiger Berater für Obama. Wo immer es für Brzezinski möglich ist, schießt er gegen die Politik Moskaus, um seinen „Wunschtraum“ der Zerstörung Russlands noch zu Lebzeiten miterleben zu können. Menschen wie Brzezinski sind so von Hass und Selbstsucht zerfressen, dass es ihnen egal, ist dass sie mit ihrer Politik Millionen Menschen in den Tod reißen. Daher sind solche Menschen – gerade als „politische Berater“ – so gefährlich.
Quellen:
Brzezinski Calls For ‘Retaliation’ Against Russia For Fighting ISIS
The Grand Chessboard: American Primacy And Its Geostrategic Imperatives
Brzezinski: Obama should retaliate if Russia doesn’t stop attacking U.S. assets