CDU-Parteitag. Karslruhe. 14. Dezember 2015. Eine an eine grenzdebile Masse erinnernde Menschenmenge jubelt einer Frau zu, die nach den Richtlinien eines Rechtsstaates und nach den Statuten der Nürnberger Prozesse längst auf der Anklagebank sitzen müsste.
Stattdessen frenetischer Jubel und minutenlanger Applaus für eine Frau, die aus der CDU ein Abbild der SED – 25 Jahre später – gemacht hat. Parteimitglieder, die wie ihre Führerin und die restlichen Politdarsteller, die das Kabinett bilden, jenseits der Realität zu leben scheinen. Nicht das erste Mal, dass sich deutsche Regierungen und Parteien vollkommen von der Wirklichkeit abkoppeln.
Ein anderer „Politiker“ bezeichnete einmal im Nachgang eine seiner wichtigsten Rede gegenüber Vertrauten als
Stunde der Idiotie. Wenn ich den Leuten gesagt hätte, springt aus dem dritten Stock des Columbushauses, sie hätten es auch getan.
Dieser andere „Politiker“ war Joseph Goebbels, der obiges Zitat nach seiner Rede im Berliner Sportpalast im Jahre 1943 tätigte. Jene Rede, die wohl wie keine zweite die Manipulations- und Redekunst der Nationsozialisten aufzeigt und jedem aufgrund der dort gestellten Frage „Wollt ihr den totalen Krieg?“ bekannt sein sollte.
Jetzt werden viele aufschreien und einwenden, dass man diese beiden Personen nicht miteinander vergleichen kann. Das ist vollkommen richtig und korrekt. Es geht hier auch nicht um den Vergleich der agierenden Personen, sondern vielmehr um einen Vergleich wie die jeweilige Rede die „Massen hinter der jeweiligen Person vereint hat“.
1943 war die Rede Goebbels detailliert inszeniert. Die Nazis hatten das Publikum handverlesen. Nur die treuesten Parteianhänger waren geladen. Sprechchöre wurden einstudiert und minutiös geplant, wann und wie lange applaudiert werden muss. Gegner, Opponenten waren nicht zugelassen. Kritiker im Vorfeld mundtot gemacht.
Und 2015 beim CDU-Parteitag? Mag jeder für sich selbst entscheiden, welche Parallelen er bereit ist zu finden…
Die SED-Kader wussten wohl sehr genau, warum sie Merkel damals zur Agi-Prop-Verantwortlichen machten: Gelernt ist eben gelernt.
Nun mag der eine oder andere einwerfen, dass Merkel doch dem Druck der Basis nachgegeben hat und einige Forderungen, was die Thematik der Migrationswelle betrifft, zukünftig mittragen will:
Doch ich wage die Prognose, dass diese Zusagen nicht umgesetzt werden und zur reinen Beschwichtigung der wenigen Kritiker taugt. Denn wenn ich Aussagen Merkels auf dem Parteitag wie
Ich will, dass Deutschland in 25 Jahren noch immer mein Deutschland, unser Deutschland ist.
höre und dies mit ihren Handlungen vergleiche, tut sich ein gewaltiger Graben auf.
Quellen:
Wikipedia – Nürnberger Prozesse
Merkels stärkste Rede überzeugt die CDU
Sportpalastrede [Goebbels 1943]
Merkel kommt mit Gürtel und Hosenträgern
„Zur Identität unseres Landes gehört es, Großes zu leisten“
Merkel wirft BRD Fahne weg Langversion