Deutschland reiht sich ein – Forderung nach Bargeldabschaffung

Jetzt auch in diesem (deutschen) Theater:

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Handelsblatt – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.handelsblatt.com

Es ist gerade etwas mehr als eine Woche her als ich den letzten Artikel zum Thema Bargeldabschaffung geschrieben habe: Bargeldverbot: Jetzt fordert auch Norwegens größte Bank die Abschaffung von Bargeld. Ich beendete den damaligen Beitrag mit dem Satz:

Ein Bargeldverbot ist ein direkter Anschlag auf die fundamentalen Rechte von Frieden und Freiheit. Ein Bargeldverbot öffnet die Tür für Tyrannei, dessen Ausmass wir uns heute noch nicht vorstellen können. Wie passend ist es, dass ausgerechnet jetzt der Finanzminister und ESM-Vorsitzende Schäuble mehr oder weniger verklausalisiert das deutsche Sparguthaben zur Euro-Rettung freigibt…

Nun wird auch in Deutschland von offizieller Seite eine Abschaffung des Bargeldes gefordert, um Orwells Dystopie bittere Realität werden zu lassen. Zuerst natürlich schön verpackt in einer Bargeldobergrenze von 5.000 €, die bei einer Einführung schon Makulatur sein dürfte. Schließlich begnügen sich ja Griechen auch mit 500 €.

Wie immer dient die faulste Ausrede aller Ausreden als Legitimationsgrund für diesen erneuten Beschneidungsversuch der bürgerlichen Rechte: Terrorismus und Kriminalität. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich unsere Politdarsteller entblöden und glauben, dass ein Großteil der Menschen nicht erkennt, dass es hier um etwas ganz anderes geht: das Ende der persönlichen Autonomie und um die Vorbereitung eines staatlichen Zugriffs auf die Guthaben der Bürger via Bail-Ins, um dem maroden, im Sinken begriffenen Schuldgeldsystem eine Spielverlängerung zu verschaffen. Mit der Abschaffung des Bargeldes kann niemand mehr Negativzinsen durch Barabhebungen entkommen oder alternativ zwinge ich die Menschen dazu zu konsumieren, um den Diebstahl des eigenen Geldes zu verhindern. Beides nützt diesem kranken System und ermöglicht ein „Weiter So“ für einen gewissen Zeitraum, um das Unvermeidliche hinauszuzögern.

Es fügen sich immer mehr Puzzleteile zusammen. Und unsere Hochleistungspresse wird das Ihre dazu tun, um der Öffentlichkeit eine Abschaffung des Bargeldes schmackhaft zu machen. Wollen wir wetten?

Noch eine letzte Bemerkung: Ist es nicht Ironie pur, dass gerade diese Forderung aus einem Ministerium kommt, dessen Chef mal mit 100.000 DM Bargeld erwischt worden ist?

Okay, eine Bemerkung hab ich noch: Erinnert sei an dieser Stelle nochmals an eine Studie namens Collateral Damage – Back to Mesopotamia? The Looming Threat of Debt Restructuring von The Boston Consulting Group aus dem Jahre 2011 (siehe auch den Artikel Boston Consulting Group zur Eurokrise dazu). Darin heißt es unter anderem, dass jeder Deutsche eine 25%-ige Vermögensabgabe (Bargeld, Immobilien, Sparguthaben usw.) leisten muss, um das Problem der (Staats-)Schulden zumindestens zeitweise zu lindern. Einer der Autoren war damals ein gewisser Levin Holle. Heute enger Mitarbeiter von – drei mal dürfen Sie raten – Finanzminister Wolfgang Schäuble. Schließt sich hier ein Kreis?

Sorry, noch eine: Ist es Zufall, dass vor wenigen Tagen im Bundestag Beratungen zum Thema Jedem das Recht auf ein Konto begonnen haben? Auf der Seite der Bundesregierung lesen wir dazu:

Bundesregierung – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.bundesregierung.de

UPDATE: Liegt hierin ein Grund für die „Verschärfung“ der Bemühungen das Bargeld abzuschaffen (Dank an Nobbi für den Hinweis.):

UN-Resolution-2199
Quellen:
Angriff aufs Bargeld
Germany Unveils „Cash Controls“ Push: Ban Transactions Over €5,000, €500 Euro Note
Bargeldverbot: Jetzt fordert auch Norwegens größte Bank die Abschaffung von Bargeld
Der Mann mit dem Geldkoffer
Collateral Damage – Back to Mesopotamia? The Looming Threat of Debt Restructuring
Boston Consulting Group zur Eurokrise
Jedem das Recht auf ein Konto
Quelle Update:
Resolution 2199 (2015)
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