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Finanzkrise x.0: Europäische und japanische Bankenwerte brechen ein – Ein Teil des SystemauflösungsprozessesLesezeit: 6 Minuten

Viele Menschen spüren, dass unser heutiges System ein System ist, das seinem Ende zueilt. Viele verbinden dabei das Ende mit einem großen lauten Knall. Mit einem Ereignis, das so groß in seinem Ausmass ist, dass Strukturen und Regelungen von heute auf morgen zerstört werden.

Deutsche Bank Frankfurt - Bildquelle: Wikipedia / Thomas Wolf, www.foto-tw.de

Deutsche Bank Frankfurt – Bildquelle: Wikipedia / Thomas Wolf, www.foto-tw.de

Meiner Meinung nach wird es dieses „Großereignis“ nicht geben. Vielmehr werden wir in einem schleichenden Prozess den Niedergang des Schuldgeldsystems erleben – ein Vorgang der bereits seit Monaten im Gange ist. In diesem Prozess sind für mich auch die jetzigen Geschehnisse um die europäische Bankenkrise x.0 einzuordnen. Allein 8% verlor die Deutsche Bank am Montag an den Börsen und markiert am Dienstag einen historischen Tiefststand. 36% seit Jahresbeginn verlor der Aktienkurs der Deutschen Bank und ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Doch die Deutsche Bank steht nicht allein: Auch die direkten Konkurrenten Commerzbank, Credit Suisse, HSBC und BNP Paribas haben massive Probleme. Von den italienischen und griechischen Banken ganz zu schweigen. Diesesmal sind es die europäischen (im Vebund mit den japanischen, dazu später mehr) Banken, die das finale Finanzarmageddon auslösen – mit massiven weltweiten Folgen.

Bereits jetzt fallen als Antwort auf die europäische Bankenkrise auf allen wichtigen Aktienmärkten die Kurse. Durchschnittlich ein Fünftel verloren die europäischen Börsen seit Mitte des letzten Jahres:

The MSCI Europe index is now down 20.5% from its highest point over the past 12 months, says S&P Global Market Intelligence […].
Europe’s stock implosion makes the U.S.’ sell-off look like child’s play. The U.S.-centric Standard & Poor’s 500 Monday fell another 1.4% – but it’s only down 13% from its high. Some individual European markets are getting hit even harder. The Milan MIB 30, Madrid Ibex 35 and MSCI United Kingdom indexes are off 29%, 23% and 20% from their 52-week highs, respectively as investors fear the worse could be headed for the Old World.
(Der MSCI Europe Index ist nun um 20,5% nach unten von seinem höchsten Wert in den letzten 12 Monaten gefallen, sagt S & P Global Market Intelligence […].
Die Implosion der europäischen Aktien lässt den US-„Sell-off“ wie ein Kinderspiel aussehen. Der US-basierende Standard & Poors 500 fiel am Montag um weitere 1,4% – aber das sind nur 13% von seinem Höchstwert. Einige einzelne europäische Märkte wurden sogar noch härter getroffen. Der Mailänder MIB 30, Madrid Ibex 35 und MSCI United Kingdom fielen um 29%, 23% und 20% von ihren 52-Wochen-Hochs, entsprechend fürchten Investoren, dass das schlimmste für die Alte Welt noch bevorstehen könnte.)

Seit nunmehr sechs Wochen am Stück sind die Bankaktien gefallen – ein Absturz, den wir seit 2008 nicht mehr gesehen haben:

The region’s banking gauge, the Stoxx Europe 600 Banks Index FX7, -5.59% has logged six straight weeks of declines, its longest weekly losing stretch since 2008, when banks booked 10 weeks of losses, beginning in May, according to FactSet data.
„The current environment for European banks is very, very bad. Over a full business cycle, I think it’s very questionable whether banks on average are able to cover their cost of equity. And as a result that makes it an unattractive investment for long-term investors,“ warned Peter Garnry, head of equity strategy at Saxo Bank.
(Der Maßstab für die Bankaktien in der Region, der Stoxx Europe 600 Banks Index FX7 hat 5,59% in sechs Wochen verloren, das ist der längste Wochenrückgang seit 2008, als die Banken 10 Wochen lang Verluste machten, die im Mai begannen, so FactSet-Daten.
„Das aktuelle Umfeld für europäische Banken ist sehr, sehr schlecht. Über einen vollen Konjunkturzyklus gesehen, denke ich, ist es sehr fraglich, ob die Banken im Durchschnitt gesehen in der Lage sind ihre Eigenkapitalkosten  zu decken. Und als Ergebnis, macht es [die Negativzinsen] das zu einer unattraktiven Investition für Langfristinvestoren“, warnt Peter Garnry, Leiter der Aktienstrategie bei der Saxo Bank.)

Zwar gilt derzeit fast ausschließlich die Aufmerksamkeit der Deutschen Bank, aber auch die schweizerische Credit Suisse musste für das 4. Quartal 2015 einen Verlust von 5,8 Milliarden US-Dollar melden, was zu einem Rückgang des Aktienkurses um 34% führte. Russland schloss zwei große Banken und der Zustand der griechischen Banken trug seinen Teil dazu bei, dass die Aktien in Griechenland so billig zu haben sind, wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Doch jenseits der „Bankenscheingeldwelt“ gibt es weitere beunruhigende Meldungen, die den oben erwähnten schleichenden Prozess belegen.

So fiel der Preis für Erdöl auf 28 US-Dollar pro Barrel. Der Nikkei brach um 918 Punkte ein – genauso wie der Dow Jones, was dem größten Tagesverlust seit Einführung des Dow Jones entspricht. Doch Nikkei und Dow Jones sind nicht allein: 16,5 Billionen US-Dollar verloren seit Mitte des letzten Jahres die globalen Aktienmärkte an Wert. Und genauso wie bei der Krise von 2008 spielen die Banken eine, wenn nicht gar die entscheidende Rolle dabei – zumindestens in Japan. Die japanischen Bankaktien implodieren gerade regelrecht:

  • Mitsubishi UFJ Financial Group um 8.7%, 47% Verlust seit Juni 2015
  • Mizuho Financial Group um 6.2%, 38% Verlust seit Juni 2015
  • Sumitomo Mitsui um 6.2%, down 26% Verlust seit Mai 2015
  • Nomura um 9.1%, 42% Verlust seit Juni 2015

Konzentrierten sich die meisten Mainstreamanalysten in den letzten Wochen und Monaten auf China, scheint der Fokus auf Japan angebrachter zu sein. Neben Europa dürfte Japan eine zentrale Rolle in der jetzigen Anfangsphase dieser neuen globalen Finanzkrise spielen. Angeschoben durch die angloamerikanische Finanzmafia wurden seit 2008 die weltweiten Großbanken noch größer, noch krimineller und noch gieriger. Den Preis dafür soll wieder der kleine Mann von der Straße bezahlen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er dies kann, liegt bei Nahe Null.

Wir blicken gerade in das Auge des kommenden Sturms, der wohl „nur noch wenige Kilometer entfernt ist“. Ein Sturm, der als Teil des Prozesses (siehe oben) zu verstehen ist und der durchaus in der Lage ist, der entscheidende Impuls für eine weitere Verschärfung und Begründung für ein Mehr an Zentralisierung und ein Mehr an Globalisierung zu sein.

Und dabei ist das hier geschilderte, wenn man so will, nur der ökonomische Teil. Die Situation in Syrien, der Ukraine und die Migrantenkrise, das Säbelrasseln der Türkei und die Forderungen nach einer Bargeldabschaffung sind weitere Teile, die wir in diesem Kontext sehen müssen.

Der Prozess nimmt an Geschwindigkeit zu.

Quellen:
Yahoo Finance – Deutsche Bank AG
Zerohedge – Deutsche Bank CDS
There Are Indications That A Major Financial Event In Germany Could Be Imminent
A Run On The Banks Begins In Italy As Italian Banking Stocks Collapse
22 Signs That The Global Economic Turmoil We Have Seen So Far In 2016 Is Just The Beginning
Europe clawed by global bear market
Why a selloff in European banks is ominous
Credit Suisse swings to massive loss after write down
Russia shuts down two more banks
Greek stocks fall sharply on banking sector meltdown
The Collapse Of The Too Big To Fail Banks In Europe Is Here
World Equity Market „Wealth“ Crashes $6 Trillion Below 2007 Highs
A banking crisis radiating out from Europe?
A 918 Point Stock Market Crash In Japan And Deutsche Bank Denies That It Is About To Collapse

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Eine Antwort

  1. 17. Februar 2016

    […] ökonomisch, fiskalisch und zwischenstaatlich immer weiter verschärft. Das was ich immer als Auflösungsprozess […]

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