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Bargeldabschaffung: Deutsche Bundesbank als Spielverderber oder bewusste Hinhaltetaktik?Lesezeit: 4 Minuten

Geldscheine - Bildquelle: Wikipedia / Veronidae

Geldscheine – Bildquelle: Wikipedia / Veronidae

Die Abschaffung von Bargeld ist für viele Politiker, Notenbanker und Ökonomen bereits beschlossene Sache. Bargeld soll durch „elektronische Formen“ des Geldes ersetzt werden. Dieser „Krieg gegen das Bargeld“, der in den letzten Wochen an Schärfe zugenommen hat, ist nicht nur ein Krieg gegen das physische Geld, sondern auch ein Krieg gegen die Privatsphäre und der letzte Sargnagel für Kleinstgeschäfte auf dem freien Markt.

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis selbst Barzahlungen von 100 Euro Verdacht erregen werden, obwohl durch die Inflation diese 100 Euro schon lange nicht mehr die Kaufkraft haben wie die gleichen 100 Euro bei der Einführung der ungeliebten Gemeinschaftswährung. Der Tag an dem Bargeld obsolet wird, rückt unaufhaltsam näher.

Und wenn dieser Tag gekommen ist, dann wissen die dafür Verantwortlichen lückenlos alles über jede einzelne Person.

Jedwede Transaktion außerhalb des digitalen Kreditsystems wird nicht nur immer schwieriger, sondern wohl bald auch als kriminelles Verhalten gewertet werden. Und macht aus jedem einen potenziellen Terroristen – zumindestens in den Augen der „Abschaffer-Befürworter“:

Es gibt zwei Seiten im globalen Krieg gegen das Bargeld. Auf der einen Seite stehen viele der Regierungen der Welt, Zentralbanken, FinTech-Firmen, Banken, Kreditkartenunternehmen, Telekommunikationsungetüme, Finanzinstitute, große Einzelhändler usw. Nach deren Meinung sind die Tage der physischen Währung gezählt, also warum nicht damit beginnen den Stecker bereits bei den größten Scheinen wie der 100 US-Dollar-Note und insbesondere dem 500 Euro-Schein zu ziehen?
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die Geld verwenden möchten – von denen die meisten, laut der dominierenden offiziellen Meinung, entweder Kriminelle oder Terroristen sind. Schließlich müssen sie etwas zu verbergen haben; warum sonst würden sie eine private, nicht nachvollziehbare (ganz zu schweigen von einer archaischen, schmutzigen, gefährlichen und unhygienischen) Form der Bezahlung wie Bargeld verwenden?

(There are two sides in the global war against cash. On one side are many of the world’s governments, central banks, fintech firms, banks, credit card companies, telecommunication behemoths, financial institutions, large retailers, etc. According to them, the days of physical currency are numbered, so why not pull the plug already, beginning with the largest denomination bills such as the $100-note and particularly the €500-note?
On the other side are people who like to use cash – most of whom, according to the dominant official narrative, are either criminals or terrorists. After all, they must have something to hide; otherwise, why would they use a private, untraceable (not to mention archaic, dirty, dangerous and unhygienic) form of payment like cash?)

Es scheint eine ausgemacht Sache zu sein, Bargeld zu verbannen, doch noch erfolgt in Europa der Großteil der Transaktionen bar – auch wenn die Tendenz (auch Dank entsprechender Propaganda) nach unten zeigt.

Immer lauter wird der Ruf der Bargeldabschaffung. Was aber nichts anderes ist, wie der Versuch den Polizeistaat weiter auszubauen, in dem man jede Transaktion, jeden Kauf, jede Aktivität überwacht und speichert. Die Verwendung von Bargeld ist in den Augen der Kritiker gleichzusetzen mit Terroristen und Kriminellen – analog zu den Tagen als es noch keine Handys gab, sondern die damals gebräuchlichen Pager, die man damals auch mit Drogendealer gleichsetzte.

Zwar rührt sich gerade etwas wie Widerstand von offizieller Seite, wenn die Deutsche Bundesbank oder der  stellvertretende österreichische Wirtschaftsminister Harald Mahrerals als Verteidiger des Bargelds auftreten, doch dürfte dieses „Sperrfeuer“ entweder orchestriert sein, um die Menschen zu beruhigen, oder eine „Lebensdauer“ von wenigen Wochen besitzen.

Die Überwachung der Geheimdienste, vornehmlich der NSA, war nie darauf begrenzt Terroristen aufzuspüren. Die Massenüberwachung der NSA eines jeden denkbaren Kommunikationsgeräts hat nicht nur ein Big-Data-Tracking-System geschaffen, das auf bestimmte Verhaltensweisen von Personen automatisiert reagiert und die „Überwachten“ gläsern werden lässt. Es hat auch die Fähigkeit geschaffen, dass jedes außergewöhnliche Verhaltensmuster in einer Gesellschaft oder einer Gruppe erkannt und verfolgt werden kann. Und dies gilt explizit für jede Form des digitalen Bezahlens.

Jeder der sich zum Komplizen bei der Beseitigung des Bargelds macht, macht sich zum Komplizen bei der Schaffung einer Gesellschaft, die auf nichts anderem als auf Big Brother und den Großbanken beruht. Und ist schon jemals etwas Gutes aus dieser Verbindung entstanden?

Quellen:
Clamp Down on Cash Is the Ultimate Surveillance State
Americans Face Impoverishing War on Cash: “More Big Banks Are Shunning Cash”
Banning Cash “Necessary to Give Central Banks More Power”
“Freedom Always Dies Bit by Bit”: Bundesbank Takes Sides in War on Cash
As Banks Seek Monopoly Over Economy, “Cash Is Being Gradually Taken Away”
‘Cash Is Being Eradicated’: Digital Payments Take Over Western World
Podiumsdiskussion zum Thema „Developments in the banking industry – How to stabilize our system?“ bei der German Society der London School of Economics
As War on Cash Escalates, Cash Lovers Fight Back

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6 Antworten

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  1. 8. März 2016

    […] Bargeldabschaffung: Deutsche Bundesbank als Spielverderber oder … (konjunktion) […]

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