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Monsanto: Klage gegen den Staat Kalifornien, weil dieser Glyphosat auf die Liste der giftigen Chemikalien setzen willLesezeit: 3 Minuten

Glyphosat steht nicht erst seit gestern in der Kritik. Das Pflanzengift als Komponente des vom Konzern Monsanto vertriebenen Herbizids Roundup gilt vielen als Paradebeispiel für skrupellose Konzerninteressen.

Monsandemi - Bildquelle: www.konjunktion.info

Monsandemi – Bildquelle: www.konjunktion.info

Nun soll Glyphosat zudem in die Liste der giftigen Chemikalien, der Proposition 65, im US-Bundesstaat Kalifornien aufgenommen werden. Ein Vorhaben, das dem Konzern natürlich nicht gefällt und der deswegen nun den Staat Kalifornien verklagen wird.

Die Entscheidung Kaliforniens folgte der Einordnung Glyphosats durch die International Agency for Research on Cancer (IARC) der Weltgesundheitsbehörde vom März 2015 als „wahrscheinlich krebserregend (probable carcinogen)“. Grundlage für diese Einordnung bildeten „begrenzte Hinweise (limited evidence)“ auf eine Verbindung zwischen dem Pflanzengift und Non-Hodgkin-Lymphom beim Menschen, wie auch „überzeugende Beweise (convincing evidence)“ auf eine Verbindung mit anderen Krebsformen bei Nagern.

Bereits im September 2015 gab daraufhin Kalifornien bekannt, dass es Glyphosat in die Liste schädlicher Chemikalien, der Proposition 65, aufnehmen werde. Proposition 65 ordnet die Benachrichtungen und Kennzeichnung aller Stoffe an, die Krebs, Geburtsfehler oder andere Fortpflanzungsschäden verursachen und verbietet deren Einleitung ins Trinkwasser des Staates.

Natürlich wies Monsanto die Einordnung von Glyphosat durch die IARC sofort zurück und profitiert nach wie vor davon, dass Roundup weltweit das am meisten eingesetzte Herbizid ist – auch wenn immer mehr Staaten den Einsatz von Glyphosat teilweise oder in Gänze verbieten.

Auch das Center for Food Safety (CFS, Zentrum für Lebensmittelsicherheit) glaubt, dass die Aufnahme Glyphosats in die Liste des Proposition 65 zwingend vorgenommen werden muss. Deswegen hat die Organisation jetzt auch einen Antrag bei der Monsanto-Klage eingebracht:

CFS war eine der ersten Organisationen mit öffentlichem Interesse, dass das Bewusstsein erhöhte, wie der Einsatz von Glyphosat in Roundup Ready-Anbausystemen herbizidresistente Unkräuter fördert und die Verwendung des Herbizids die schädlichen Auswirkungen, die damit verbunden sind, erhöht, und [CFS] hat sich immer bemüht die Pflanzung und Zulassung von Glyphosat-resistenten, gentechnisch veränderten Pflanzen aufgrund von Bundesrechtsstreitigkeiten zu verhindern.

(CFS was one of the first public interest organizations to raise awareness about how the use of glyphosate in Roundup Ready crop systems fosters herbicide-resistant weeds and increases the use of the herbicide and the detrimental effects associated with it, and has repeatedly sought to prevent the planting and approval of glyphosate-resistant, genetically engineered crops through federal litigation.)

Angetrieben von einer Öffentlichkeit, die immer mehr ihr Recht auf Informationen einfordert, fordert das CFS mehr Transparenz und das Recht über Risiken informiert zu werden, die aufgrund des Einsatzes giftiger Substanzen bestehen. Monsantos Klageversuch gegen eine solche Kennzeichnung in Kalifornien verdeutlicht einmal mehr die Gleichgültigkeit, die dieser Konzern an den Tag legt. Gleichgültigkeit gegenüber der weltweiten Schädigung der Bevölkerungen und gegenüber der bewussten Zerstörung des Planeten. Stattdessen steht reine Gier und der Profit im Vordergrund.

Sollte Monsanto vor Gericht gewinnen, wäre das ein schwerer, wohl nicht wieder gut zu machender, Schlag gegen das Recht der Menschen wissen zu wollen, was schädlich und gefährlich für sie ist. Zudem wäre es das falsche Signal, dass Profit auf Kosten aller anderen durch eine arrogante und gierige Industrie wichtiger sind als Menschenrechte und die Unversehrtheit der Bevölkerungen.

Leider ist zu befürchten, dass Monsanto auch diesen Rechtsstreit für sich entscheiden kann. Ein Vorgeschmack auf das, was uns mit TTIP und CETA in Zukunft verstärkt erwartet.

Quellen:
Monsanto is Suing California for Telling People the Truth About Its Chemicals
California Just Announced It Will Label Monsanto’s Roundup as Cancer Causing
Monsanto Is Suing California for Trying to Inform People That Roundup Causes Cancer

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Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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