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Syrien: USA diskutieren über die Lieferung tragbarer Luftabwehrsysteme an die „Rebellen“Lesezeit: 5 Minuten

Die CIA macht sich gerade daran einen Plan zu entwickeln, der zur Anwendung kommen könnte, wenn die fortgesetzten „Waffenstillstandsverhandlungen“ zu Syrien in Genf scheitern sollten.

Stinger MANPAD - Bildquelle: Wikipedia / Senior Airman Jeffrey Allen

Stinger MANPAD – Bildquelle: Wikipedia / Senior Airman Jeffrey Allen

Der Plan sieht dabei folgendes vor: Stärkung der Kampffähigkeit der Terroristen durch Waffen, die gegen die syrische und russische Luftwaffe eingesetzt werden können. Sprich MANPADs (man-portable air defense systems, tragbare Luftabwehrsysteme).

Laut dem Wall Street Journal hat die CIA den „Koalitionsmitgliedern“ eine „vorläufige Versicherung“ gegeben, deren Kampf gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad stärker zu unterstützen, falls der Waffenstillstand gebrochen wird und es wieder zu Kämpfen kommt. Die USA behalten sich aber das Recht vor zu entscheiden, welche Waffen genau an die Terroristen gehen sollen.

Die Diskussion zwischen Washington und den „Koalitionsmitgliedern“ ist Teil eines – wie ihn die Washington Post bezeichnet – „Plan Bs“, wenn die Kämpfe wieder auflodern sollten. Adam Entous vom Wall Street Journal dazu:

In diesen Sitzungen sagten bzgl. den Beratungen informierte Offizielle, dass die Koalitionsmitglieder vorläufige Zusagen von der CIA erhielten, dass sie die Zustimmung zur Unterstützungserweiterung der gemäßigten syrischen Opposition geben würde. Die Mitglieder der Koalition haben sich auf die Umrisse von Plan B geeinigt, aber das Weiße Haus muss noch die Liste der spezifischen Plan B-Waffensysteme genehmigen, bevor sie auf dem Schlachtfeld eingeführt werden können.
Offizielle sagten, dass die CIA ihren Verbündeten deutlich gemacht hat, dass die neuen Systeme, wenn alles dann vereinbart ist, nur an die Rebellen gegeben werden, wenn der Waffenstillstand und die gleichzeitige politische Ausrichtung in Richtung eines dauerhaften Friedens – Plan A – auseinander fällt und die vollumfänglichen Kämpfe fortgesetzt werden.
„Die Vereinbarung wird – falls nötig – noch einen drauflegen“, sagte ein hochrangiger US-Beamter zur Ankündigung der CIA an die Koalition, die die Anti-Regime-Rebellen unterstützen, und fügte hinzu, dass der Schwerpunkt der Regierung es jetzt war, Wege zu finden wie das Einstellen der Feindseligkeiten und politischen Verhandlungen ins Stocken gebracht werden kann.
Ein CIA-Sprecher wollte sich zu den Überlegungen nicht äußern.
Die Gespräche über einen Plan B finden zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich die Vertreter des Regimes von Präsident Bashar al-Assad und der Opposition in dieser Woche vorbereiten, ihre UN-gestützten Verhandlungen in Genf fortzusetzen.
Die Ausarbeitung der Waffenliste ist Teil von weitergehenden, hinter den Kulissen stattfindenden Bemühungen der Obama-Regierung ihre Gegner im syrischen Konflikt zurück zu halten, während sie die Koalitionspartner der USA, die die gemäßigten Opposition unterstützen, daran hindert die Sache in die eigenen Hände zu nehmen.

(In those meetings, officials briefed on the deliberations said, coalition members received provisional assurances from the CIA that they would be given approval to expand support to Syria’s moderate opposition. Coalition members have agreed on the outlines of Plan B, but the White House must still approve the list of specific Plan B weapons systems before they can be introduced to the battlefield.
Officials said the CIA has made clear to its allies that the new systems, once agreed upon, would be given to the rebels only if the truce and the concurrent political track toward a lasting peace—Plan A—fall apart and full-scale fighting resumes.
„The agreement is to up the ante, if needed,“ a senior U.S. official said of the CIA’s message to the coalition supporting antiregime rebels, adding that the administration’s main focus now was to find ways to make the cessation of hostilities and political negotiations stick.
A CIA spokesperson declined to comment on the deliberations.
The discussions of Plan B come as representatives from the regime of President Bashar al-Assad and the opposition prepare to resume U.N.-brokered negotiations in Geneva this week.
Development of the weapons list is part of a broader behind-the-scenes effort by the Obama administration to deter its adversaries in the Syrian conflict while preventing the U.S.’s coalition partners who are supporting the moderate opposition from taking matters into their own hands.)

Anzumerken ist, dass die Gespräche zum „Plan B“ zwischen Washington, Ankara und Riad geführt werden. Weiterer Kommentar eigentlich überflüssig.

Viele Experten sagen, dass es den Terroristen hautsächlich an Waffen mangelt, um die Luftüberlegenheit und die Artillerie der syrischen Armee bzw. russischen Luftwaffe zu brechen. Hierbei dürften vor allem die oben erwähnten MANPADs für die Terroristen interessant sein. Ein Waffensystem, das vor allem die Türkei und Saudi-Arabien den Terroristen zur Verfügung stellen will, während die USA dem noch ablehnend gegenüber steht.

Das eine Bewaffnung mit MANPADs eine völlig neue Qualität in diesem Krieg mit sich bringen würde, dürfte jedem klar sein. Gerade weil man damit Terrorgruppen wie al-Qaida und Daesh ein Waffensystem an die Hand gibt, das nicht nur bei der Zivilbevölkerung in Syrien Ängste auslösen dürfte. Linienmaschinen aller Fluggesellschaften wären dann potenzielle Ziele – weltweit.

Sollte es wirklich zu einer solchen Bewaffnung der Terroristen durch die USA, die Türkei und Saudi-Arabien kommen, sind es auch die genannten, die die Verantwortung zu übernehmen haben, wenn ihre MANPADs gegen zivile Flugzeuge eingesetzt werden. Und die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte nicht gerade klein sein.

Und wie Russland im Falle eines Abschusses eines seiner Kampfjets mit Hilfe von US-MANPADs reagieren wird, kann sich ebenfalls jeder selbst ausmalen.

Die Lage in Syrien ist nach wie vor hochexplosiv und wurde in den letzten Wochen nur durch das „Waffenstillstandsabkommen“ zugedeckt. Doch die USA sind offenbar willens die Gefahr eines direkten Aufeinandertreffens zwischen Moskau und Washington erneut zu provozieren.

Mit Hilfe ihrer Proxies Türkei und Saudi-Arabien.

Quellen:
US, Saudi, Turkey, Discuss Delivering Anti Aircraft Weapons To “Rebels” For Use Against Assad, Russia
U.S. Readies ‘Plan B’ to Arm Syria Rebels
Pentagon, CIA Chiefs Don’t Think Russia Will Abide by Syria Cease-Fire
CIA ‘Plan B’ for Syria would give rebels MANPADs to ‚counter Russia‘ – report

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4 Antworten

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  1. 21. April 2016

    […] …die USA: wie produziert man gezielt Chaos und immer mehr Terroristen? Syrien: USA diskutieren über die Lieferung tragbarer Luftabwehrsysteme an die „Rebellen“ Die CIA macht sich gerade daran einen Plan zu entwickeln, der zur Anwendung kommen könnte, wenn die fortgesetzten „Waffenstillstandsverhandlungen“ zu Syrien in Genf scheitern sollten. Der Plan sieht dabei folgendes vor: Stärkung der Kampffähigkeit der Terroristen durch Waffen, die gegen die syrische und russische Luftwaffe eingesetzt werden können. Sprich MANPADs (man-portable air defense systems, tragbare Luftabwehrsysteme). hier weiter […]

  2. 15. Juni 2016
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