Menschen, die die globalen wirtschaftlichen Ereignisse nicht täglich verfolgen, dürften angesichts der wachsenden Spannungen rund um das britische Referendum zum Ausstieg aus der EU fragend gen Brüssel und London blicken. Oder es ist ihnen vollkommen gleichgültig. Leider besitzt aber das Brexit-Referendum durchaus das Potenzial die ganze Welt zu beeinflussen. Und zwar nicht in der Art und Weise wie wir es seit Tagen in der Hochleistungspresse lesen können.
Unter normalen globalen, wirtschaftlichen Umständen dürfte ein Brexit den Rest Europas wirklich nicht interessieren. Aber das würde voraussetzen, dass die EU finanztechnisch stabil da steht; dass ihre Banken solvent sind; dass die Schuldenstände sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen; dass die EU ein supranationales Konstrukt ist, das erfolgreich und durchdacht wäre, dann wäre der Schaden den eine „Ja“-Abstimmung auslösen könnte wahrlich nicht der Rede wert. Aber das ist eben nicht der Fall. Die EU steht am Rande des ökonomischen Zusammenbruchs. Denn wenn ein kleines Mitgliedsland wie Griechenland Zweifel an der Stabilität der gesamten EU säen kann, dann ist irgendetwas an der Struktur marode.
Der Brexit ist ein entscheidender Moment für die Zukunft der EU. Wenn theoretisch eines der größten Mitgliedsländer „Adios“ sagt, dann dürften kleinere Mitglieder bald folgen. Stand jetzt kann es sich Brüssel nicht erlauben, dass nur ein einziges Mitglied austritt – egal ob groß oder klein.
Und ein Brexit würde auch Folgen für den Rest der Welt haben – inklusive den USA. Denn durch das brillant-destruktive Programm der gegenseitigen Abhängigkeiten und des Globalismus, die unser Finanzsystem seit Jahrzehnte bestimmen, haben wir ein System der Schwäche aufgebaut. Kein noch so großes Land im globalen System hat die Werkzeuge, um ohne die anderen zu existieren. Was die logische Konsequenz in sich trägt, dass das ganze System implodiert, wenn ein Teilstück daraus zusammenbricht.
Es mag ein wahrliche idiotisches System sein, was da in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Aber die Idiotie beinhaltet eben auch, dass wir die Realität akzeptieren müssen, dass es absichtlich so konstruiert wurde, dass es an einem bestimmten Punkt scheitern muss.
Wenn man heute die fiskalischen Grunddaten aller wichtigen Wirtschaftsnationen der Welt untersucht, dann finden wir immer ein Hütchenspiel vor. Und die Fundamentaldaten zeigen uns, dass der globale Export und Import immer weiter sinkt, dass der globale Frachtbedarf für Schüttgüter eingebrochen ist, dass die weltweite Produktion zurückgeht, dass der Konsum schwächelt, dass die Arbeitslosenzahlen steigen (obwohl manipuliert und frisiert wird, dass sich die Balken biegen) und dass die Zahl der Menschen weiter rasant zunimmt, die auf Sozialfürsorge und Lebensmittelhilfen angewiesen sind.
In Wahrheit leben wir in einer Ökonomie, deren äußerste Haut so gespannt ist, dass sie jederzeit platzen kann. Ausgelöst durch einen kleinen Ritzer – wie dem Brexit.
Die EU mit ihren sozialistischen Versuchen hat in den letzten Jahren für alle Kritiker dieses supranationalen Konstrukts ein verhängnisvolles Szenario aufgebaut. Ein erzwungener Multikulturismus hat die Grenzen für ein Millionenheer islamischer Migranten geöffnet, deren ideologische Überzeugungen völlig unvereinbar mit den westlichen Prinzipien und Werten sind, während gleichzeitig die Axt an die Sozialsysteme der europäischen Länder gelegt wurde/wird.
Die EU-Regierung ist für viele Bürger ein gesichtsloses Ding. Mit einer überbordenden Bürokratie, die von oben herab bestimmt, was zu tun ist, während die einfachen Leute keinerlei Einflussmöglichkeiten mehr besitzen. Die EZB und ihre monetäre Politik hält marode und gescheiterte Finanzinstitionen und betrügerische Märkte am Leben, während immer mehr Steuergelder der (noch) erfolgreichen Länder abgesaugt werden, um damit die „Schuldensucht“ anderer (Banken) zu bedienen. Der Motor hinter der EU ist ein vom Kollektivismus getriebenes System. Ein System an dem nur Narren teilhaben wollen.
Es gilt daher sich mit einigen Realitäten zu beschäftigen.
Zum Ersten: Die EU – wie die meisten anderen Wirtschaftsregionen auch – ist eingewebt in ein Abhängigkeitsnetz und muss daher zwangsweise scheitern. Die EU ist nicht die goldene Gans für die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE). Sie ist nur ein weiteres Anhängsel, das jederzeit geopfert werden kann, wenn dadurch größere Ziele erreicht werden können. Die EU ist Mittel zum Zweck, nicht der ultimative Preis, das ultimative Ziel.
Das ultimative Ziel der IGE wäre ein weltweites System wie die EU – mit einer einzigen Währung und einer einzigen Finanzbehörde. Aber ein solches System würde alle Grenzen der Souveränität zerstören und eine Eine-Welt-Regierung und eine Eine-Welt-Religion gleich mit implementieren.
Das Scheitern der EU bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch die IGE gescheitert wären. IGE, die der Ideologie der Fabianer anhängen, können einen Zusammenbruch der EU dazu nutzen, um langfristig noch mehr Zentralismus innerhalb der globalen Machtstukturen zu schaffen. Denn wenn das System fällt (durch den Brexit oder irgendein anderes bewusst ausgelöstes Ereignis), dann werden die IGE sagen, dass die EU nicht aufgrund der Zentralisierung gescheitert ist, sondern weil es nicht stark genug zentralisiert agiert hat.
Daher glaube ich nicht daran, dass ein erfolgreiches Referendum den IGE schaden würde. Vielleicht hoffen sie gerade aus diesem Grunde sogar darauf?
Betrachten wir das Ganze einmal ganz nüchtern. Die globale Wirtschaft steht am Rande der Implosion. Die einzigen Teile des Systems, die bislang noch nicht zusammengebrochen sind, sind die Aktienmärkte. Einfach aus der Tatsache heraus, dass Aktienmärkte in keinster Weise die Fundamentaldaten einer Wirtschaft wiedergeben. Sie geben nur die Wahrnehmung der Investoren wieder. Doch die Wahrnehmung kann eine zeitlang manipuliert und die öffentliche Psychologie kann durch falschen Optimismus „geführt“ werden. Es kann Jahre dauern bis eine Bevölkerung die Idee akzeptiert, dass man sich inmitten einer Rezession oder gar Depression befindet. Und daher kann es auch Jahre dauern bis die Aktienmärkte letztlich diese Gefahren für die Wirtschaft reflektieren.
Die Zentralbanken auf Geheiß der globalistischen Institutionen wie dem IWF und der BIZ haben unglaubliche Mengen an Kapital und Energie, um die öffentliche Wahrnehmung zu steuern. Mit Hilfe einer subversiven Geldpolitik haben sie die Volkswirtschaften bis hin zum Zusammenbruch geschwächt. Und dieser Zusammenbruch ist derart ausgelegt, dass er genug Chaos schafft, damit die Massen aus Angst eine noch stärkere Zentralisierung akzeptieren.
Bestimmte Banken (wie wohl die Deutsche Bank) wird man zusammenbrechen lassen. Aber die Banker haben nicht die Absicht die Schuld für den Kollaps auf sich zu laden.
Wenn man die modernere Geschichte (genauer das letzte Jahrhundert) studiert, findet man in der Zeit nach der Krise globalistische Organisationen, die konsequent Nationalismus und Souveräntität für den Kollaps verantwortlich machten, während sie gleichzeitig Sozialismus und Zentralismus als die einzig wahre Lösungen proklamierten. Um es anders auszudrücken: die IGE schaffen Kriege und (Finanz-)Terror, schieben den konservativen Idealen die Schuld zu, und verargumentieren dann, dass solche Ideale für das Wohl der Menschheit ausgerottet werden müssen.
Wenn wir also den Brexit genauer beleuchten, müssen wir uns ehrlich in die Augen schauen und feststellen: die IGE gewinnen auf jeden Fall.
Wenn der Brexit erfolgreich ist, dann können die IGE die Märkte, die sie Jahre lang aufgeblasen haben, explodieren lassen. Und sie können das Ganze dann den „heimtückischen Rechtsextremisten“ in Großbritannien in die Schuhe schieben, die dann den Dominoeffekt des Zusammenbruchs des globalen Finanzsystems ausgelöst haben. Britische Konservative und Souveränitätsbefürworter als Sündenböcke für einen eventuellen Zusammenbruch, der eh irgendwann eingetreten wäre. Die Lösung wird dann wieder einmal die sein, dass die „barbarischen“ konservativen Ideale abgeschafft werden müssen und dass eine vollständige Zentralisierung und der Sozialismus das Heilmittel sind.
Scheitert aber der Brexit (oder es kommt zu einer Fälschung des Wahlergebnisses), dann können sie vielleicht die Märkte noch ein paar Monate lang aufpumpen und von den Fundmentaldaten ablenken.
Wir sollten zudem die Möglichkeit nicht übersehen, dass das Referendum auf die eine oder andere Weise manipuliert werden wird. Momentan steht es 50:50, wenn man die beiden Lager betrachtet. Und ein solches Ergebnis ist das einfachst zu manipulierende Ergebnis, wenn man nur ein paar Prozenzpunkte in die eine oder andere Richtung muss.
Stellt man die oben erwähnten Gegebenheiten in einen Gesamtkontext, kommt man fast nicht umhin zu glauben, dass ein Brexit durchaus erfolgreich verlaufen könnte. Und in diesen Gesamtkontext gehören meiner Meinung nach auch noch ein paar weitere Geschehnisse:
1. Die IGE (inkl. eines George Soros) haben sich plötzlich entschlossen, ihre Wetten auf der anderen Seite zu platzieren. In dem sie große Aktienpakete auf den Markt geworfen haben, in dem sie Aktien shorten und Gold/Goldminenaktien aufkaufen. Soros hat sein Portfolio auf ein erfolgreiches Brexit-Referendum ausgerichtet, während er gleichzeitig öffentlich vor den vermeintlich fatalen Folgen eines solchen warnt. Das letzte Mal als Soros soviel Geld auf den Markt warf, war 2007, kurz vor dem Crash von 2008.
2. Der IWF und die BIZ warnen seit Ende 2015 (seit nunmehr sechs bis acht Monaten), dass sie 2016 einen globalen Abschwung erwarten. Anfang des Jahres sahen wir eine erhebliche Volatilität an den Märkten und den Märkten dürfte bald der nächste Schlag ereilen. Das letzte Mal als die BIZ und der IWF so entschieden vor einem bevorstehenden Zusammenbruch warnten, war Ende 2007 – kurz vor dem Marktzusammenbruch 2008.
3. Obwohl die Federal Reserve ihre zweite Zinserhöhung nicht durchgeführt hat (auch wenn ich glaube, dass sie sie jederzeit durchführen wird, wenn es ihr legitim erscheint), hat Janet Yellen ein Manöver durchgeführt, dass für die Investoren fast genauso schlecht war. Nach dem Treffen der Fed-Chefs in der letzten Woche waren die Märkte überschwänglich und die Aktien stiegen. Doch dann ging Yellen vor die Presse und machte den Brexit dafür verantwortlich, dass es zu keiner Zinserhöhung gekommen ist.
In dem die Fed die zweite Zinserhöhung um ein weiteres Monat hinausgezögert hat, und in dem sie danach das Ergebnis des Brexit-Referendums als Hauptgrund dafür angab, hat sie ein Paradoxon geschaffen. Wenn der Brexit Erfolg hat, dann behauptet die Fed, dass sie die Zinsen eine zeitlang nicht erhöhen kann und gibt damit den Investoren den Eindruck, dass die ausbleibende Erholung der Weltwirtschaft nicht das einzige ist, was sie daran hinderte. Scheitert der Brexit, dann muss die Fed im Juli die Zinsen erhöhen – ansonsten verliert sie jedwede Glaubwürdigkeit. Ich glaube, dass hinter der Aussage Yellen, dass der Brexit der Grund für die Verschiebung der Zinserhöhung ist, kalkuliert war. Es hat den Zündfunken an das gelegt, was ein riesiger Feuersturm bei den Aktien und Rohstoffen werden könnte.
Aus Sicht der Investoren: Ein erfolgreicher Brexit würde die Höllentore öffnen. Wenn der Brexit dagegen nicht kommt, dann wird die Fed die Zinsen erhöhen und die Höllentore werden ebenfalls aufgerissen. Oder die Fed nimmt keine Zinserhöhung vor, obwohl ihr Sündenbock Nummer 1 nicht mehr zur Verfügung steht. Dann verliert sie jede Glaubwürdigkeit und die Hölle bricht ebenfalls los.
Es ist ein dreifaches Verlierer-Szenario für die Investmentwelt. Darin dürfte wohl auch der Grund liegen, warum die globalen Märkte nach den Bemerkungen Yellen einbrachen. Die Investoren haben sich bereits so lange auf die Vorhersehbarkeit der Interventionen der Zentralbanken verlassen, dass jede entstehende Unsicherheit sie vollkommen irritiert umherirren lässt.
Die Entscheidung der Fed den Aufschub der Zinserhöhung dem Brexit in die Schuhe zu schieben, deutet auf Vorauswissen hin, dass der Brexit erfolgreich sein wird.
4. Der Mord an der britischen Abgeordneten Jo Cox ist vielleicht das undurchsichtigste Puzzlestück beim Brexit. Auf der einen Seite macht es keinen Sinn, dass ein Befürworter des Brexits (Thomas Mair) eine Pro-EU-Abgeordnete angreift und tötet, wenn die Umfragen zeigen, dass die Gruppe der Befürworter vorne liegt. Man könnte es sich einfach machen und sagen, dass der Kerl einfach verrückt ist. Aber die „Einsamer Wolf“-Erklärung ist zu einfach. Mair dürfte kaum wütend genug gewesen sein, um Cox zu töten, wenn der Brexit in den Umfragen vorne lag.
Wenn jemand ihn als Mittel zum Zweck benutzt hat, nur um das Brexit-Referendum zu diskretitieren oder um die Bevölkerung auf die Pro-EU-Seite zu bringen, dann hätte der Mord eigentlich näher am Tag des Referendums liegen müssen, um einen maximalen Effekt zu erzielen. Die von Informationen überflutete Öffentlichkeit hatte Tage, die neuen Daten und Geschehnisse zu verdauen und Jo Cox zu „vergessen“.
Thomas Mair wurde wohl angewiesen oder er ist einfach ein geistig gestörter Sündenbock. Und sein Zweck war es wirklich die Brexit-Bewegung als „böse und verrückt“ darzustellen. Aber das ist nicht gleichbedeutend damit, dass mit dem Cox-Mord die Absicht verfolgt wurde das Rückgrad der Bewegung zu brechen. Vielmehr dürfte das Ziel langfristig gedacht sein: dass damit ein Narrativ geschaffen wird, dass Konservative im Allgemeinen ein destruktives Element der Gesellschaft sind. „Wir töten, wir sind Rassisten, wir haben eine anarchische Denkweise, die ‚Fortschritt‘ verhindert, wir zerstören supranationale Gemeinschaften und sogar globale Volkswirtschaften. Wir sind quasi Bilderbuch-Monster.“
Der Mord an Jo Cox hat die Umfragewerte nicht besonders beeinflusst. Allerdings konnte man dadurch der Brexit-Bewegung das Etikett „spaltend und abscheulich“ anheften, was bei einem erfolgreichen Referendum dann wohl um „wirtschaftliche Saboteure“ erweitert werden wird.
Bei all dem hier geschriebenen sollten wir aber auch immer im Hinterkopf behalten, dass der Brexit nur ein „Spiel für die Massen“ sein könnte. Wir haben in den letzten Jahren so viele Geschehnisse dieser Art erlebt. So viele, dass viele kritische Zeitgenossen schon zynisch geworden sind, so als könnte das System ewig gestützt werden. Aber letztlich geht es immer um das perfekte Timing. Alle Fundamentaldaten zeigen, dass die Weltwirtschaft den Weg nach unten eingeschlagen hat – egal, was die Zentralbanken und internationalen Financiers auf lange Sicht alles tun. Die einzige Frage ist, ob sie denken, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist den Stecker an der letzten verbliebenen (Aktien-)Blase zu ziehen oder nicht. Ein erfolgreicher Brexit könnte ein perfekter Sündenbock sein, um den nächsten Etappenschritt einzuläuten. Und ein gescheitertes Referendum könnte für eine kurze Zeit noch einmal das perfekte Markt-Placebo sein.
Welcher Fall auch immer eintreten mag – wir dürfen davon ausgehen, dass das gewünschte Ergebnis bereits beschlossen wurde.
Quellen:
Brexit: Global Trigger Event, Fake Out Or Something Else?
Yellen Says Brexit Vote Influenced Fed Call to Hold Rates Steady
UK police examine right-wing extremism link to murder of lawmaker