Eine große Stadt – die Stadt mit eisernem Turm (Paris?) wird brennen, aber nicht, weil‚ ‚die von Osten’ das Feuer gelegt haben. Die Bewohner werden ihre eigene Stadt in Brand setzen und sie später dem Erdboden gleichmachen. – Hans Burgstaller: Dieser Mann prophezeit den Krieg. Sonderdruck aus der Sonntagspost Kufstein. Frühe 50er Jahre.
Man mag zu Prophezeiungen und Schauungen stehen wie man will. Man mag sie als Phantasterei abtun, als Scharlatanerie, oder gar als Geldmacherei. Letztlich sind viele Aussagen – wie die obige von Alois Irlmaier – für viele nicht greifbar, irrational und unglaubwürdig.
Andere sehen in den Schauungen von Menschen wie Irlmaier Voraussagen über das Ende der Menschheit. Auch ihre Sichtweise und Gedankenwelt ist opportun.
Warum ich aber diesen Artikel mit den Worten Irlmaiers begonnen habe, ist der einfachen Tatsache geschuldet, dass in Frankreich, und damit vornehmlich in Paris, im wahrsten Sinne des Wortes die Luft brennt.
Maskierte Demonstranten liefern sich Straßenschlachten mit der militarisierten Polizei unseres Nachbarlandes, während Streikende Raffinerien und Atomkraftwerke blockieren/besetzen. Der Grund dafür: die Arbeitsmarktreform der französischen Regierung.
Während der deutsche Michel sich still und leise seinem Schicksal fügt und durch Re-Education zu einem folgsamen Hamsterradbewohner degeneriert ist, gelten die Franzosen als Volk, das schnell und bereitwillig seinen Protest auf die Straßen trägt und gerne auch den einen oder anderen Streik anstoßt. Aber im Gegensatz zu den Deutschen scheinen die Franzosen begriffen zu haben, dass es bei dieser Arbeitsmarktreform nicht um ihre Zukunft geht, sondern um die der Großkonzerne, Großaktionäre und des Establishments.
Wie in allen anderen Ländern des Westens auch, ist die Lage in Frankreich finanziell, gesellschaftlich und wirtschaftlich derart angespannt bzw. überspannt, dass zum/r Systemerhalt/-fortsetzung harte, einschneidende Schritte notwendig sind, die allein die normalen Bürger treffen. Der eine oder andere wird jetzt sagen, dass es den Franzosen im Vergleich zu anderen Ländern durchaus gut geht (siehe 35-Stunden-Woche). Aber darum geht es in meinen Augen überhaupt nicht. Es geht darum, dass immer mehr der hart erkämpften Errungenschaften unserer Großeltern und Eltern dem schnöden Mammon zum Fraß vorgeworfen werden. All das wofür unsere Vorfahren gekämpft haben, wird heute scheibchenweise wieder einkassiert. Immer mit dem platten Hinweis auf Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum oder Konkurrenz.
Globalismus als Begründung und Antrieb soziale Errungenschaften zu beschneiden. Ein Konzept, das seit Jahren funktioniert und auch im Falle Frankreichs argumentativ greift.
Das aber genau jenes System, dass zur Begründung für solche „Reformen“ herangezogen wird, sich selbst „ernährt“, in dem es immer mehr Einschnitte bei den Menschen zum eigenen Erhalt einfordert, wird schlichtweg von unseren Politikern und unserer Hochleistungspresse unterschlagen, gar negiert.
Frankreichs Situation ist nur ein Spiegelbild dessen, was uns in ganz Europa, im Ganzen viel gerühmten Westen in den nächsten Monaten erwartet. Das System ist an seinem natürlichen Ende angekommen – auch wenn viele davor die Augen verschließen wollen.
Frankreich stehen harte Tage/Wochen bevor. Dies weiß auch die Pariser Regierung, die seit den „November-Anschlägen“ per Notstandsgesetze agieren kann. Deswegen gehe ich davon aus, dass Hollande mit aller Härte gegen Demonstranten und Streikende vorgehen wird. Allein um das Bild einer „funktionierenden“ Nation per Fernseher in die Welt übertragen zu können. Gilt es doch die Fußball-Europameisterschaft im Lande auszutragen.
Quellen:
Weltenwende Bibliothek – Alois Irlmaier
France labour dispute: Wave of strike action nationwide
Violent protests in France raise questions over Euro 2016
France protests: Clashes breakout amid fresh wave of labour strikes, unions warn of rolling disruption
Flexiblere Arbeitszeiten, weniger Kündigungsschutz
Hollande beharrt trotz Protesten auf Arbeitsrechtsreform