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Syrien: Der Offene Brief der Ärzte von Aleppo – Nur ein weiteres Propagandastück des Westens?Lesezeit: 12 Minuten

Dass die heutige Hochleistungspresse immer mehr Leser verliert und ihre Glaubwürdigkeit fast vollständig eingebüsst hat, zeigen einmal mehr die neuesten Auflage-/Verkaufszahlen, die teilweise um über 10% eingebrochen sind. Trotzdem bleiben die Chefredakteure bei ihren fast als kindisch zu bezeichnenden und leicht als Propaganda nachweisbaren Narrativen. Aktuellstes Beispiel ist der Offene Brief der Ärzte von Aleppo, der wiederum nichts anderes als ein vom US-Außenministerium in Auftrag gegebenes Machwerk ist, das die Propagandaschreiber dienstbeflissen – ganz im Sinne ihrer Auftraggeber und Financiers – „abarbeiten“.

Zeitungsstapel - Bildquelle: Wikipedia - Daniel R. Blume

Zeitungsstapel – Bildquelle: Wikipedia – Daniel R. Blume

Anscheinend reichten die nachweislichen Falschberichte zu den angeblichen von Assad durchgeführten Giftgasangriffen und die Behauptungen, dass Assad seine „eigenen Leute umbringt“ und dass er den Daesh „unterstützt“, nicht aus, um ein „Umdenken in den Redaktionsstuben zu bewirken“. Aber warum sollte man auch seine „Linie“ verlassen, wenn man selbst die offensichtlichste Propaganda des US-Außenministeriums kritiklos übernimmt – wie beispielsweise, dass Gaddafi zu Beginn des vom Westen begonnenen Kriegs in Libyen „Vergewaltigern Viagra ausgab“.

Der Offene Brief der Ärzte von Aleppo reiht sich nahtlos in diese Propaganda ein, die einmal mehr gegen die syrische Regierung gerichtet ist.

In diesem angeblich von Ärzten in Aleppo geschriebenen Brief wird behauptet, dass das syrische Militär angeblich Aleppo eingekreist habe, um angeblich Zivilisten gezielt zu töten. Ein bißchen viel angeblich für mich. Die einzige richtige Behauptung in diesem vom Westen angestossenen Propaganda-Narrativ ist die, dass das syrische Militär Aleppo eingekreist hat. Davon abgesehen wurde schon zigmal aufgezeigt, dass Assads Streikräfte eben nicht unschuldige Zivilisten angreifen. Zudem konnte bislang nicht verifiziert werden, dass die angeblichen Ärzte wirklich Ärzte sind. Selbst die Urheberschaft des Briefes ist derzeit nicht gesichert. In anderen Worten: das Ganze ist bis jetzt lediglich eine auf Behauptungen (vornehmlich des US-Außenministeriums und der Hochleisungspresse) beruhende Geschichte.

Und dennoch wird dieser Offene Brief von der westlichen Hochleistungspresse als echt deklariert und die angeblichen Ärzte als Tatsache. Zu gut passt dieses Narrativ zu den westlichen Interessen in Syrien und zu gut lässt sich mit diesem Offenen Brief an die Gefühle der Menschen appellieren.

Betrachtet man diesen Brief jedoch differenzierter, wird einem schnell klar, dass es sich dabei nur um einen weiteren Versuch handelt eine Pro-Krieg-Propaganda in den Medien zu unterlegen, damit der Westen „endlich eingreift“. Die Vorwürfe gegen die syrische und russische Regierung und die Behauptungen, dass beide Parteien Krankenhäuser angreifen, stehen in direkter Linie zu den nachweislichen Lügen im zweiten Irak-Krieg. Denn im Offenen Brief gibt es eine Art „Wiedersehen“ mit der Brutkastenlüge:

Lieber Präsident Obama,

Wir sind 15 der letzten Ärzte, die die verbliebenen 300.000 Einwohner von Ost-Aleppo versorgen. Regimetruppen haben versucht den gesamten Osten der Stadt einzukreisen und zu blockieren. Ihre Verluste haben dazu geführt, dass zum ersten Mal seit Wochen ein Rinnsal an Lebensmitteln seinen Weg nach Ost-Aleppo finden konnte. Ob wir leben oder sterben, scheint von den Höhen und Tiefen auf den Schlachtfeldern abhängig zu sein.

Wir haben keine Bemühungen im Namen der Vereinigten Staaten gesehen, die Belagerung aufzuheben oder sogar ihren Einfluss zu nutzen, um die Parteien dazu zu drängen Zivilisten zu schützen. Seit fünf Jahren sehen wir uns täglich mit dem Tod von oben konfrontiert. Aber jetzt sind wir dem Tod von überall ausgesetzt. Seit fünf Jahren sind wir Zeuge wie unzählige Patienten, Freunde und Kollegen einen gewaltsamen, schmerzhaften Tod starben. Seit fünf Jahren hat sich die Welt nicht bewegt und [nur] angemerkt wie „kompliziert“ Syrien ist, während sie wenig tat, um uns zu beschützen. Aktuelle Angebote des Regimes und Russlands einer Evakuierung klingen wie kaum verhüllte Drohungen für die Bewohner – jetzt fliehen oder mit der Vernichtung konfrontiert sein?

Im vergangenen Monat gab es 42 Angriffe auf medizinische Einrichtungen in Syrien, von denen 15 Krankenhäuser waren in denen wir arbeiten. Gerade jetzt gibt es alle 17 Stunden einen Angriff auf eine medizinische Einrichtung. Bei diesem Tempo könnte unsere medizinischen Hilfe in Aleppo in einem Monat vollständig zerstört sein, so dass 300.000 Menschen sterben.

Was uns als Ärzte am meisten schmerzt, ist die Wahl, wer leben und wer sterben wird. Manchmal sind junge Kinder, die in unsere Notaufnahme gebracht werden, so schwer verletzt, dass wir diejenigen mit besseren Chancen priorisieren müssen, oder wir haben einfach nicht die Ausrüstung, um ihnen  zu helfen. Vor zwei Wochen erstickten vier Neugeborene, die nach Luft schnappten, nachdem eine Explosion die Sauerstoffzufuhr zu ihren Brutkästen abschnitt. Nach Luft ringend endete ihr Leben, bevor es richtig begonnen hatte. Trotz des Schreckens treffen wir die Wahl hier zu sein. Wir sind ein Versprechen eingegangen, den Bedürftigen zu helfen.

Unser Einsatz für dieses Versprechen ist absolut. Einige von uns besuchten unsere Familien, als wir hörten, dass die Stadt belagert wurde. So eilten wir zurück – einige zu Fuß, weil die Straßen zu gefährlich waren. Denn ohne uns sterben noch mehr von unseren Freunden und Nachbarn. Wir haben die Pflicht zu bleiben und zu helfen. Die Fortsetzung der US-Untätigkeit die Zivilisten in Syrien zu beschützen bedeutet, dass unsere Notlage vorsätzlich seitens derjenigen in den internationalen Korridoren der Macht toleriert wird. Die Last der Verantwortung für die Verbrechen der syrischen Regierung und ihrer russischen Verbündeten müssen daher von denen geteilt werden, einschließlich der Vereinigten Staaten, die es ihnen ermöglichen dies fortzusetzen.

Wenn nicht ein permanenter Rettungs-/Versorgungskorridor nach Aleppo eröffnet wird, wird es nur eine Frage der Zeit sein bis wir wieder von Regimetruppen eingekreist sind, der Hunger anhält und die Versorgung der Krankenhäuser vollständig versiegt. Der Tod scheint zunehmend unausweichlich zu sein. Wir brauchen Ihnen nicht zu sagen, dass die systematischen Angriffe auf Krankenhäuser durch das syrische Regime und russische Kampfflugzeuge ein Kriegsverbrechen sind. Wir brauchen Ihnen nicht zu sagen, dass sie Gräueltaten in Aleppo begehen.

Wir brauchen keine Tränen oder Sympathie oder sogar Gebete, wir benötigen ein Eingreifen. Zeigen Sie, dass Sie der Freund der Syrer sind.

Der Brief wurde von den folgenden Personen unterzeichnet:
Dr. Abu Al Baraa, Kinderarzt
Dr. Abu Tiem, Kinderarzt
Dr. Hamza, Leiter
Dr. Yahya, Kinderarzt und Leiter des Ernährungsprogramms
Dr. Munther, Orthopädie
Dr. Abu Mohammad, Chirurg
Dr. Abu Abdo, Chirurg
Dr. Abd Al Rahman, Urologe
Dr. Abu Tareq, ER Doktor
Dr. Farida, OBGYN
Dr. Hatem, Krankenhausdirektor
Dr. Usama, Kinderarzt
Dr. Abu Zubeir, Kinderarzt
Dr. Abu Maryam, Kinderchirurg
Dr. Abo Bakr, Neurologe

(Dear President Obama,

We are 15 of the last doctors serving the remaining 300,000 citizens of eastern Aleppo. Regime troops have sought to surround and blockade the entire east of the city. Their losses have meant that a trickle of food has made its way into eastern Aleppo for the first time in weeks. Whether we live or die seems to be dependent on the ebbs and flows of the battlefield.

We have seen no effort on behalf of the United States to lift the siege or even use its influence to push the parties to protect civilians. For five years, we have faced death from above on a daily basis. But we now face death from all around. For five years, we have borne witness as countless patients, friends and colleagues suffered violent, tormented deaths. For five years, the world has stood by and remarked how „complicated“ Syria is, while doing little to protect us.  Recent offers of evacuation from the regime and Russia have sounded like thinly-veiled threats to residents – flee now or face annihilation ?

Last month, there were 42 attacks on medical facilities in Syria, 15 of which were hospitals in which we work. Right now, there is an attack on a medical facility every 17 hours. At this rate, our medical services in Aleppo could be completely destroyed in a month, leaving 300,000 people to die.

What pains us most, as doctors, is choosing who will live and who will die. Young children are sometimes brought into our emergency rooms so badly injured that we have to prioritize those with better chances, or simply don’t have the equipment to help them. Two weeks ago, four newborn babies gasping for air suffocated to death after a blast cut the oxygen supply to their incubators. Gasping for air, their lives ended before they had really begun. Despite the horror, we choose to be here. We took a pledge to help those in need.

Our dedication to this pledge is absolute. Some of us were visiting our families when we heard the city was being besieged. So we rushed back – some on foot because the roads were too dangerous. Because without us even more of our friends and neighbors will die. We have a duty to remain and help.  Continued US inaction to protect the civilians of Syria means that our plight is being wilfully tolerated by those in the international corridors of power. The burden of responsibility for the crimes of the Syrian government and its Russian ally must therefore be shared by those, including the United States, who allow them to continue.

Unless a permanent lifeline to Aleppo is opened it will be only a matter of time until we are again surrounded by regime troops, hunger takes hold and hospitals’ supplies run completely dry. Death has seemed increasingly inescapable. We do not need to tell you that the systematic targeting of hospitals by Syrian regime and Russian warplanes is a war crime. We do not need to tell you that they are committing atrocities in Aleppo.

We do not need tears or sympathy or even prayers, we need your action. Prove that you are the friend of Syrians.

The letter was signed by the following names:
Dr. Abu Al Baraa, Pediatrician
Dr. Abu Tiem, Pediatrician
Dr. Hamza, Manager
Dr. Yahya, Pediatrician and head of Nutrition Program
Dr. Munther, Orthopedics
Dr. Abu Mohammad, General Surgeon
Dr. Abu Abdo, General Surgeon
Dr. Abd Al Rahman, Urologic Resident
Dr. Abu Tareq, ER Doctor
Dr. Farida, OBGYN
Dr Hatem, Hospital Director
Dr. Usama, Pediatrician
Dr. Abu Zubeir, Pediatrician
Dr. Abu Maryam, Pediatric Surgeon
Dr. Abo Bakr, Neurologist)

Letztlich fordern die Ärzte nichts anderes als Krieg. Sie wollen, dass der Westen in Syrien direkt interveniert. Sie wollen, dass Syrien „befreit“ wird und dass die noch „vorhandene Demokratie“ gerettet wird – so wie in den anderen vom Westen „befreiten“ Ländern, die heute aus Trümmerfeldern und Chaos bestehen. Sie fordern, dass die Armee Assads besiegt wird, damit die „Rebellen“ – besser bekannt als Al-Qaida, Al-Nusra, Al-Sham, Daesh usw. – ihre Städte übernehmen und ihre prähistorische Herrschaft der Scharia über zivilisierte Menschen verhängen können – inklusive Vergewaltigungen, Mord, Folter und Pädophilie.

Wahrlich kluge Forderungen für die diese Ärzte eintreten.

Oder sollten wir vielmehr dem US-Außenministerium zu ihrem Propganda-Meisterwerk gratulieren? Denn es gibt so gut wie keinerlei Beweise, dass diese Ärzte wirklich existieren. Selbst der Guardian gab unumwunden zu, dass „es nicht möglich war, die Namen all der Ärzte im Brief zu verifizieren (it has not been possible to verify the names of all the doctors listed in the letter).“ Natürlich ist es sehr schwierig die Echtheit der Personen festzustellen. Abe die meisten der Ärzte sind Kinderärzte und der Telegraph – wie auch andere – schrieb, dass der letzte Kinderarzt in Aleppo am 28. April (natürlich durch Assads Streitkräfte, denn die Waffen der „Rebellen“ sind unfähig darin einem Arzt zu schaden, selbst wenn sie es wollten) getötet wurde. Wie passen aber jetzt die vielen Kinderärzte im Offenen Brief mit den Berichten des letzten getöteten Kinderarzts zusammen?

Ist es reiner Zufall, dass die Namen der unterzeichnenden Ärzte auch die Namen bekannter Terroristen sind? Ein Name ist nicht einmal der Name einer Person, sondern der eines bekannten Salons. Wir sollten daher ganz genau beobachten, was die westlichen Regierungen und die Hochleistungspresse aus diesem Offenen Brief machen:

Wir haben uns an eine ganze Reihe von Kriegstreiberei-Propaganda gegen Syrien gewöhnt. Das „letzte Krankenhaus in Aleppo wurde zerstört“ – Woche für Woche für Woche, Berichte der Ärzte für Menschenrechte für Syrien (Physicians For Human Rights on Syria) haben sich als Betrug erwiesen, Videos und Bilder von „Kindern“, die von „White Helmets gerettet“ wurden, die von US und britischen Mediengruppen bezahlt wurden, wurden inszeniert.
[…] Unsere „westlichen“ und die Golf-Regierungen zahlen viel von unserem Steuergeld für solche antisyrische Kriegstreiberei. Die „White Helmets“ allein erhalten 60 Millionen US-Dollar. Wir sollten zumindest  bessere Fakes und plausiblere Lügen für solch große Ausgaben unseres Geldes verlangen.

(We are used to quite a lot of warmongering propaganda against Syria. The „last hospital in Aleppo gets destroyed“ – week after week after week, reports by Physicians For Human Rights on Syria turn out to be scams, videos and pictures of „children rescued“ by the U.S./UK payed media group „White Helmets“ are staged.
[…] Our „western“ and Gulf governments pay a lot of our taxpayer money for such anti-Syrian warmongering. The „White Helmets“ alone receive $60 million. We should at least demand better fakes and more plausible lies for such large expenditures of our money.)

Glaubt der Westen wirklich mit diesem Offenen Brief eine Rechtfertigung zu „schaffen“, um direkt in Syrien eingreifen zu können? Wie verzweifelt muss der Westen sein? Geht den USA und dem Westen gar das Geld aus? Oder sind die Menschen so dumm, dass sie ein solches Narrativ glauben? Oder werden gerade die letzten „Geschosse in Stellung“ gebracht, um den „Weg nach Persien“ doch noch realisieren zu können?

Quellen:
Open Letter Of Aleppo Doctors Is Easily Torn Apart – Bottom Of The Barrel Propaganda
Some of the last remaining doctors in Aleppo tell Obama tears are not enough: ‚We need action‘
5 Ways ‘Incontrovertible Evidence’ on Syria is Controvertible
Aleppo doctors appeal to US as violence continues during Russian ‚pause‘
Aleppo-Doctors-Open-Letter-to-President-Obama
Last paediatrician in rebel-held Aleppo killed as Syrian regime bombs hospital
Twitter – the Lemniscat
Was the ‘Aleppo Medics’ Letter Begging Obama to Stop Russian Airstrikes a Fake?
„Last Hospital In Aleppo Destroyed“ – Week After Week After Week?
Six Killed Pediatricians Sign Letter To Obama
The Physicians For Human Rights „Report“ on „Aleppo“ Is A Scam
The U.S./UK Financed „White Helmets“ Shtick – Fake „Child Rescued“ Videos
„Dramatic Rescue! Man With Kid Runs Towards Camera!“ – 44 Staged Pictures
Nederland steunt Syrische reddingswerkers
Daily Press Briefing
WHICH PATH TO PERSIA?

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9 Antworten

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  1. 18. September 2016

    […] …In diesem angeblich von Ärzten in Aleppo geschriebenen Brief wird behauptet, dass das syrische Militär angeblich Aleppo eingekreist habe, um angeblich Zivilisten gezielt zu töten. Ein bißchen viel angeblich für mich. Die einzige richtige Behauptung in diesem vom Westen angestossenen Propaganda-Narrativ ist die, dass das syrische Militär Aleppo eingekreist hat. Davon abgesehen wurde schon zigmal aufgezeigt, dass Assads Streikräfte eben nicht unschuldige Zivilisten angreifen. Zudem konnte bislang nicht verifiziert werden, dass die angeblichen Ärzte wirklich Ärzte sind. Selbst die Urheberschaft des Briefes ist derzeit nicht gesichert. In anderen Worten: das Ganze ist bis jetzt lediglich eine auf Behauptungen (vornehmlich des US-Außenministeriums und der Hochleisungspresse) beruhende Geschichte. Syrien: Der Offene Brief der Ärzte von Aleppo – Nur ein weiteres Propagandastück des Westens? hier weiter […]

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