Weil es für die westliche Hochleistungspresse trotz besseren Wissens nach wie vor eindeutig und beweissicher ist, dass Russland die Krim annektiert hat und Putin der Wiedergänger Hitlers ist, ist der „Zwischenfall“ an der Grenze Ukraine-Krim auch eine Inszenzierung Putins, und keinesfalls eine geplante Provokation der Nazischergen in Kiew.
Es darf daher auch nicht verwundern, dass unsere „medialen Erfüllungsgehilfen“ kein Problem damit haben, dass der Waffenproduzent, ukrainische Präsident und Statthalter von US-Gnaden Petro Poroschenko die Spannungen im Donbass und an der Grenze zur Krim massivst anschürrt. Sicherlich nicht ohne Rückendeckung der USA bzw. NATO.
(Habe ein Treffen mit den Spitzen der Verteidigungsbehörden und dem Außenministerium geführt… habe alle Einheiten in Nähe der adminstrativen Grenze zur Krim und entlang der gesamten Berührungslinie zum Donbas in höchste Alarmbereitschaft versetzt.)
Zudem werden weitere Truppen in diese Gebiete verlegt:
Truppen und Einheiten der ukrainischen Streitkräfte, die in der Nähe der Verwaltungsgrenze zur Krim stationiert sind, sind in höchste Alarmbereitschaft [versetzt worden]. Ein Aufbau von entsprechenden Truppen wurde durchgeführt.
—
(Divisions and units of the Ukrainian armed forces which are stationed in the vicinity of the administrative border with Crimea are on high alert. A build-up of corresponding groups has been carried out.)
Poroschenkos Anweisung Diese Anweisung der USA/NATO wurde nur einen Tag nach den Aussagen Russland getroffen, dass es einen terroristischen Anschlag auf der Krim vereitelt hat, der durch ukrainische Geheimdienstkräfte organisiert wurde. Moskau sieht darin den Versuch die soziale und politische Situation zu destabilisieren.
Poroschenko versucht derzeit Frankreich und Deutschland, die EU und die USA (letztere wohl als Feigenblatt, da für mich Auftraggeber) als Befürworter hinter den jetzt durchgeführten Truppenaufmarsch zu bringen. Die Provokation Kiews findet just zu dem Zeitpunkt statt, wo neue Gespräche zur Ostukraine stattfinden sollten. Diese hätten abseits des G20-Gipfels in China im nächsten Monaten abgehalten werden sollen. Für Putin sind diese anberaumten Gespräche jetzt „zwecklos“.
Parallel dazu schießt sich westliche Hochleistungspresse erneut auf Russland und Putin ein. So fabuliert Reuters zum Vorfall auf der Krim:
In dem er die mit aggressivste Rhetorik gegen Kiew seit dem Höhepunkt des zweijährigen Kriegs anschlägt, hat Putin versprochen, Gegenmaßnahmen gegen die Ukraine vorzunehmen, die er beschuldigt Saboteure auf die Krim gesendet zu haben, um terroristische Handlungen auszuführen.
—
(Using some of his most aggressive rhetoric against Kiev since the height of the war two years ago, Putin has pledged to take counter-measures against Ukraine, which he accused of sending saboteurs into Crimea to carry out terrorist acts.)
Und auch der US-Botschafter Geoffrey Pyatt, der eine bedeutende Rolle im illegalen Putsch und bei der Installation des Regimes in Kiew spielte, sagte, dass die USA
bisher nichts gesehen hat, dass die russischen Vorwürfe eines Einfalls auf die Krim erhärtet.
—
(has seen nothing so far that corroborates Russian allegations of a Crimea incursion.)
Als Reaktion auf den Truppenaufmarsch an der Grenze zur Krim, hat Moskau ein Manöver im Schwarzen Meer anberaumt. Während Kiew im Gebiet um Donezk und Gorlovka in der Ostukraine militärische Übungen abhalten lässt.
Wie gehabt ist es den Strippenziehern vollkommen egal, dass Tausende Menschen ihr Leben verlieren und unsägliches Leid erdulden müssen. Es ist eine Schande sondersgleichen für den Berufsstand der angeblichen Journalisten, wenn sie die von ihnen geforderte Propaganda gegen Russland ungefragt verbreiten. Auch sie und ihre Familien werden bei einem sich auf Europa und die Welt ausweitenden Konflikt nicht ungeschoren davon kommen:
Das Internationale Rote Kreuz sagt, dass mehr als tausend Menschen immer noch als Folge des Konflikts im Donbass vermisst werden, und dass sich Krankheiten, gefördert durch einen Zusammenbruch der Infrastruktur und durch Tausende von Opfern aufgrund der Kämpfe, schnell ausbreiten.
—
(The International Committee of the Red Cross says that over a thousand people are still missing as a result of the conflict in the Donbass, and disease, fostered by a breakdown in infrastructure and thousands of casualties caused by the fighting, is spreading rapidly.)
Parallel zu den Geschehnissen in der Ukraine schreiben sich die „deutschen Qualitätsmedien“ gerade in bester Stürmer-Manier in einen wahren „Kriegsrausch“. Allein 16 (!) Artikel verfasste gestern das ehemalige Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf seinem Online-Portal zu Syrien. Von angeblichen „Gasangriffen in Aleppo“ bis zu „inszenierten Fluchtkorridoren“ und „Fakten zum Krieg in Syrien“ ist alles dabei. Die Kriegsrhetorik hat in der westlichen Hochleistungspresse massivst zugenommen. Gerade die jetzt medial stattfindende „doppelte Zuspitzung“ in der Ukraine und in Syrien sollte uns mehr als Aufhorchen lasssen.
Es sind keine positiven Zeichen. Sie sollten uns eine Warnung sein…
Quellen:
Full-scale War Possible as Ukraine Masses Troops on Crimea Border
Twitter – Poroschenko
Ukraine Goes on Alert After Russia’s Crimea ‘Terror’ Claim
Twitter – Bloomberg
Russia: Ukraine ‚terrorist attacks‘ in Crimea foiled
Twitter – Al Jazeera News
Russia Accuses Ukraine Of ‚Terrorist‘ Attack In Crimea
Russia announces war games after accusing Ukraine of terrorist plot
The War in Ukraine Is Back—So Why Won’t Anyone Say So?
Spiegel Online – Bürgerkrieg in Syrien (Datum 11.08.2016)