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Hillary Clinton: Geleakte Mail zeigt, dass die USA von der Daesh-Unterstützung durch Katar und Saudi-Arabien wussten

Hillary Clinton - Bildquelle: Wikipedia / United States Department of StateHillary Clinton - Bildquelle: Wikipedia / United States Department of State

Hillary Clinton – Bildquelle: Wikipedia / United States Department of State

Wikileaks neueste Veröffentlichung der Mails von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zeigt, dass die Ex-Außenministerin spätestens seit August 2014 weiß, dass die US-Alliierten Katar und Saudi-Arabien den Daesh und andere radikale Gruppen im Mittleren Osten und in Nordafrika unterstützen. Was schon seit längerem von alternativen Medien anhand anderer Beweise dargelegt wurde, wird durch den Mailverkehr Clintons einmal mehr bestätigt.

Verschwörungstheorie wird wieder einmal zur Verschwörungspraxis.

In einer Mail vom 17. August 2014 schreibt Clinton ihrem Kampagnenchef John Podesta (aus dessen „Fundus“, die meisten bisher geleakten Mails von Wikileaks stammen) über einen Plan, wie man das Problem Daesh angehen könnte und schlägt darin eine US-Unterstützung (Militärberater, Training) für die kurdischen Kräfte vor anstatt eine eigene US-Boden-Initiative zu starten:

Während diese militärische/paramilitärische Operation weiter geht, müssen wir unsere diplomatischen und traditionelleren Geheimdienstmöglichkeiten nutzen, um Druck auf die Regierungen von Katar und Saudi-Arabien auszuüben, die dem Daesh und anderen radikalen sunnitischen Gruppen in der Region geheime finanzielle und logistische Unterstützung bieten.

(While this military/para-military operation is moving forward, we need to use our diplomatic and more traditional intelligence assets to bring pressure on the governments of Qatar and Saudi Arabia, which are providing clandestine financial and logistical support to ISIL and other radical Sunni groups in the region.)

Clinton Mail Katar Saudi-Arabien – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Wikileaks

Clinton fügte hinzu, dass sobald die Anstrengungen der Kurden „durch ein entschiedeneres Engagement verstärkt wird“, dann „würde man die Katarsis und die Saudis in die Lage versetzen eine ausgleichende Politik zwischen ihrem laufenden Konkurrenzkampf die sunnitische Welt zu dominieren und den Folgen eines ernsthaften US-Drucks [zu betreiben] (The Qataris and Saudis [would] be put in a position of balancing policy between their ongoing competition to dominate the Sunni world and the consequences of serious U.S. pressure.)“.

Die Tatsache, dass die damalige Außenministerin Hillary Clinton gerne Druck auf Katar und Saudi-Arabien ausüben würde, unterstreicht das Chaos und die unterschiedlichen Meinungen der „Teilnehmer der Allianz gegen Assad“. Ein Chaos, dass insbesondere im Mittleren Osten durch eine gezielte US-Außenpolitik ausgelöst wurde. Die jetzt bekannt gewordenen „Spenden“ Katars in Höhe von 5 Millionen US-Dollar und die 25 Millionen von Riad an die Clinton Foundation müssen dabei in den Kontext der 165 Milliarden US-Dollar schweren Waffenlieferungen an unter anderem diese beiden Staaten gesehen werden:

Unter Clintons Führung billigte das Außenministerium kommerzielle  Waffenlieferungen im Wert von 165 Milliarden US-Dollar an 20 Staaten, deren Regierungen Geld an die Clinton-Stiftung gespendet haben.

(Under Clinton’s leadership, the State Department approved $165 billion worth of commercial arms sales to 20 nations whose governments have given money to the Clinton Foundation.)

Ausgehend von dieser Mail Clintons erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass Washington die Verwüstung und den illegalen Angriffskrieg Saudi-Arabiens gegen den Jemen unterstützt. Die US-Regierung Das US-Regime hat tatsächlich schon zugegeben eine Mitschuld zu tragen. So veröffentlichte Reuters am Monag einen exklusiven Artikel, der beschreibt, dass sich die Obama-Administration Sorgen darüber macht, dass die „humanitäre Krise in Jemen seit Beginn der saudischen Kampagne“ auf die USA zurückfallen könnte und geht dabei auch auf Waffenlieferungen (hier Munition) ein, die den „Verbrauch“ in Jemen kompensieren sollen:

Seit März 2015 hat Washington über 22,2 Milliarden US-Dollar für Waffenverkäufe an Riad autorisiert, vieles davon muss noch geliefert werden. Das schließt Präzisionsmunition im Wet von 1,29 Milliarden US-Dollar ein, die im November 2015 angekündigt wurden, und speziell die im Jemen verwendeten Vorräte [wieder] auffüllen sollen.

(Since March 2015, Washington has authorized over $22.2 billion in weapons sales to Riyadh, much of it yet to be delivered. That includes $1.29 billion in precision munitions announced in November 2015 and specifically meant to replenish stocks used in Yemen.)

Washington ist also Teil der wohl schlimmsten Kriegsverbrechen, die derzeit auf dem Planeten stattfinden und die die Gräuel in Syrien, Libyen oder dem Irak weit in den Schaden stellen. Und damit mitverantwortlich für das, was sein „Koalitionspartner“ im Jemen anrichtet. Reuters zitiert in diesem Zusammenhang  sogar einen US-Offiziellen:

Wenn wir weiter die Koalition unterstützen werden, dann müssen wir ein gewisses Maß an Verantwortung für das akzeptieren, was im Jemen passiert und sie angemessen anwenden.

(If we’re going to be supporting the coalition, then we have to accept a degree of responsibility for what’s happening in Yemen and exercise it appropriately.)

Schwer vorstellbar, dass Hillary Clinton jemals eine solche Verantwortung für ihr Handeln und Tun im Mittleren Osten und in diesen fortschreitenden Kriegen übernehmen wird.

Genauso schwer vorstellbar, wie dass eine ausgewogene und sachliche Berichterstattung zu den neuen Wikileaks Veröffentlichungen in unserer Hochleistungspresse stattfinden wird. Man darf gespannt sein, ob die Atlantikerbrückenmitarbeiter diese Mail thematisieren werden und wenn ja, wie sie versuchen werden, das ganze so zu drehen, dass Clinton als (russisches Hack-?) Opfer dargestellt werden kann.

Quellen:
Hillary in WikiLeaks Leaked Email: US Allies Are Supporting ISIS
Wikileaks Clinton Mail
Did Hillary Clinton take money from countries that treat women, gays poorly?
Clinton Foundation Donors Got Weapons Deals From Hillary Clinton’s State Department
Saudi Arabia appears to be using U.S.-supplied white phosphorus in its war in Yemen
Did America Accidentally Admit Guilt to War Crimes in Yemen?
Exclusive: As Saudis bombed Yemen, U.S. worried about legal blowback

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