Der selbst ernannte Ankläger, Verteidiger, Richter und Henker in einer Person fordert – gemeinsam mit Großbritannien und den UN-Sondergesandten für den Jemen – einen bedingungslosen Waffenstillstand „innerhalb weniger Stunden“. Der ehemalige (Großbritannien) und der jetzige Hegemon (USA) „empören sich gerade“ über einen saudischen Luftschlag, der 140 Menschen in Jemen das Leben kostete. Laut dem Guardian will der notorische Kriegstreiber und das Skull & Bones-Mitglied John Kerry „so schnell wie möglich, d.h. Montag oder Dienstag“ einen Waffenstillstand implementieren:
Der US-Außenminister John Kerry sagte, wenn die jemenitischen Oppositionsparteien einen Waffenstillstand angenommen und vorangetrieben haben, dann würde der Sondergesandte der Vereinten Nationen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, die Einzelheiten durcharbeiten und bekannt geben, wann und wie dieser wirksam werden würde.
„Dies ist die Zeit, um eine bedingungslose Waffenruhe umzusetzen und dann auf den Verhandlungstisch überzuwechseln“, sagte Kerry nach einem kurzen Treffen mit dem britischen Außenminister Boris Johnson und anderen Regierungsoffiziellen in London. „Wir können heute nicht genug auf die Dringlichkeit hinweisen, die Gewalt im Jemen zu beenden.“
Kerry sagte, er, Johnson und Cheikh Ahmed treten für die Umsetzung eines Waffenstillstands „so schnell wie möglich ein, das heißt, Montag, Dienstag.“ Kerry und Johnson trafen sich auch mit dem saudischen Außenminister, Adel al-Jubeir.
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(The US secretary of state, John Kerry, said if Yemen’s opposing sides accepted and moved forward on a ceasefire then the UN special envoy, Ismail Ould Cheikh Ahmed, would work through the details and announce when and how it would take effect.„This is the time to implement a ceasefire unconditionally and then move to the negotiating table,“ Kerry said after a brief meeting with the British foreign secretary, Boris Johnson, and other officials in London. „We cannot emphasize enough today the urgency of ending the violence in Yemen.“
Kerry said he, Johnson and Cheikh Ahmed were calling for the implementation of a ceasefire „as rapidly as possible, meaning Monday, Tuesday.“ Kerry and Johnson also met the Saudi foreign minister, Adel al-Jubeir.)
Der illegale Angriffskrieg des US-Alliierten Saudi-Arabien und seine an Brutalität kaum zu überbietenden Bombenangriffe gegen die jementischen Houthi-Rebellen dauert inzwischen über 18 Monate – ohne dass der Westen in irgendeiner Form eingeschritten oder Sanktionen gegen Riad verhängt und sein übliches Schema des „R2P (Responsibility To Protect, Veantwortung zu Schützen)“ als „demokratischen Wert“ vor sich hergetragen oder ein „humanitäres Eingreifen“ gefordert hätte. Warum auch, schließlich haben allein die USA Millarden US-Dollar mit Waffenlieferungen an den Terrorstaat Nummer 1 verdient. Dass Riad damit auch zivile Ziele bombardiert, ist Washington dabei vollkommen egal. Und dass Jemen in den „Nachrichten der westlichen Hochleistungspresse“ (fast) nicht vorkommt, ist daher auch nicht weiter verwunderlich.
Anfang letzter Woche beteiligte sich auch Washington das erste Mal offiziell an diesem illegalen Angriffskrieg und flog Angriffe gegen den Jemen. Begründung dafür: Selbtsverteidigung nachdem die USS Mason am Sonntag und Mittwoch letzter Woche von Raketen, die aus dem Houthi-kontrollierten Gebiet stammen sollen, angegriffen worden sein soll. USS Liberty lässt grüssen…
Johnsons und Kerrys Aufruf nach einem Waffenstillstand erfolgte laut Reuters nach einem Treffen zwischen dem saudischen Außenminister Adel al-Jubeir und anderen Vertretern der Vereinigten Arabischen Emirate in London:
„Es ist eine Krise von enormen Ausmaßen mit einer zunehmenden wirtschaftlichen, zunehmenden humanitären und gesundheitlichen Krise, und offensichtlich sind die militärischen Komponenten beunruhigend für alle“, sagte Kerry.
Er fügte hinzu, dass die Freilassung von zwei amerikanischen Gefangenen durch die jemenitische Houthi und die Evakuierung von jemenitischen Zivilisten, die in einem saudischen Luftangriff verwundet wurden, „eine wichtige humanitäre Geste der Saudis um die humanitären Sorgen zu adressieren“ seien.
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(„It is a crisis now of enormous proportions with an increasing economic, increasing humanitarian and health crisis, and obviously the military components are troubling to everybody,“ Kerry said.He added that the release of two American prisoners by Yemen’s Houthi and the evacuation of Yemeni civilians wounded in a Saudi airstrike were „an important humanitarian gesture by the Saudis to address the humanitarian concern“.)
„Militärischen Komponenten beruhigend“, „humanitäre Sorge“ – man könnte schier (Entschuldigung) kotzen, wenn man diese verlogenen, menschenverachtenden Doppelstandards mit der Wahrheit vergeicht und diese Heuchelei lesen und hören muss. Glauben solche Typen wie Kerry wirklich, dass alle Menschen so dumm sind und diese offensichtlichen Lügen nicht erkennen?
Dass Kery in seinen „Ausführungen“ geflissentlich vergisst, dass die USA vor kurzem wieder Waffen im Wert von 1,15 Milliarden US-Dollar an Riad verkauft haben oder dass die US-Luftwaffe am Mittwoch den Jemen angegriffen hat, bleibt natürlich unerwähnt. Genauso wie, dass es sich hier um einen illegalen Angriffskrieg Riads handelt.
Der Krieg im Jemen hat inwischen mehr als 6.900 Menschen das Leben gekostet, mehr als 35.000 wurden verletzt und drei Millionen Menschen obdachlos gemacht. Wieder einmal zahlen die Zivilisten den Preis für die hegemonialen Machtbestrebungen der USA. Denn eines dürfte (immer noch) klar sein, Riad würde niemals ohne Zustimmung Washingtons diesen Stellvertreterkrieg (der sich letztlich gegen den Iran richtet) führen.
Quellen:
After Profiting from Weapons Sales and Bombing Yemen, U.S. Calls for Ceasefire
US Reviewing Support for Saudis After Brutal Massacre, But Will Arms Sales Stop?
New Documents Show US Knew Helping Saudis in Yemen Could Be War Crime
Scores Dead After Saudi-Led, US-Backed Coalition Bombs Yemen Funeral
US Officially Enters War with Yemen Amid Charges of Saudi War Crimes
Hiding US Role in Yemen Slaughter So Bombing Can Be Sold as ‘Self-Defense’
„Indifferent to Yemen’s Misery,“ Senate Approves Massive Saudi Arms Deal