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Smartphone und Co.: Die perfekten Werkzeuge, um das zukünftige Verhalten aller vorauszusagenLesezeit: 10 Minuten

Einzelpersonen tun es. Unternehmen tun. Und der Staat tut es. Allen dreien wohnt die Obsession inne, Daten jedweder Colour zu sammeln, zu speichern und zu verteilen. Facebook, Twitter, WhatsApp, Google und wie sie alle heißen, sind die Mittel der Wahl, um einen Datenbestand ungekannten Ausmasses zu schaffen. Es werden Unsummen an Zeit, Energie, Geld und Arbeitskraft investiert, um immer mehr Daten über alles und jeden zu erfassen.

Aber warum ist das so? Warum gibt man so bereitwillig Daten von sich preis? Warum wollen Unternehmen Daten sammeln? Und vor allem warum will dies der Staat?

Vorgeschoben geht es letzterem um die Sicherheit der Menschen. Dass dies eine Mär ist, wissen wir. Denn den Staaten und den Unternehmen wie Google geht es darum, alles über uns zu wissen. Während der eine (Unternehmen) uns dadurch gläsern machen will, um uns irgendwelche Dinge zu verkaufen von denen wir gestern noch nicht einmal wussten, dass wir sie brauchen, sammelt der Staat diese Daten, weil er uns als potenzielle Gefahr sieht. Und wenn ich in diesem Fall von Staat schreibe, meine ich eigentlich die dahinterstehenden, die Strippen ziehenden Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE).

Unsere Systeme sind heute so ausgelegt, dass sie alles an Informationen von jedermann/-frau aufsaugen. Dabei werden diese Daten nicht notwendigerweise gleich analysiert – meist werden sie nur für den Fall der Fälle abgespeichert, um bei „Bedarf aus der Schublade“ herausgezogen werden zu können, wenn eine bestimmte Person sich zu einer Gefahr für das System und den globalen Machtstrukturen entwickelt.

Früher wurde das alles gerne ins Eck der Verschwörungstheorie gesteckt – heute mit all den Veröffentlichungen von WikiLeaks, Edward Snowden, Anonymous und Co. ist es so etwas wie Allgemeinwissen geworden, dass die Regierungen/IGE uns massiv überwachen. Leider verstehen viele Menschen immer noch nicht die Gefahren, die damit einhergehen. Oder es ist ihnen schlichtweg egal, dass sie 24/7/365 überwacht werden.

Doch gilt es bei der Frage der Massenüberwachung einen Schritt „weiter zu denken“. Es geht hierbei nicht um einen reinen Selbstzweck. Und es geht auch in keinster weise um die Sicherheit der Menschen – dem Pseudoargument schlechthin für die Überwachungsmaßnahmen. Es geht um etwas ganz anderes. Es geht darum mittels all dieser Daten ein vollumfängliches, in die Zukunft gerichtetes Informationsbewusstsein zu schaffen.

Die IGE hoffen nicht nur, dass sie en detail unser heutiges Verhalten mit all diesen Daten kennen. Ihre Hoffnung liegt darin, dass sie durch diese Datensammelwut im Jetzt, unser Verhalten in der Zukunft voraussagen können. Und sie stehen kurz davor dieses Ziel zu verwirklichen.

Makroanalyse der Websites

Die meisten, die eine Website betreiben, versuchen mehr über ihre Besucher zu erfahren, indem sie Webanalyse-Werkzeuge einsetzen. Die wenigsten setzen auf selbstgehostete Software wie Piwik und die meisten verlassen sich dabei sich auf Google Analytics. Doch Google heißt gleichzeitig NSA.

Mittels der Webanalyse kann man ganz einfach die Besucheranzahl bestimmter Websiten oder einzelner Artikel analysieren – aber auch woher der Besucher kommt, wie lange der Besucher auf der Website verweilte, wie viele davon reguläre oder wie viele davon Einmalbesucher sind. Und diese Daten, die dabei entstehen, interessieren logischerweise auch die IGE, weil man dadurch das Verhalten eines Großteils der Bevölkerungen erkennen und ableiten kann.

Eric Schmidt, Bilderberg-Teilnehmer und ehemaliger CEO von Google, ist bekannt für seine offenen Worte. So auch 2010 als er Folgendes vom Stapel liess:

Mit Ihrer Erlaubnis geben Sie uns mehr Informationen über sich, über Ihre Freunde, und wir können die Qualität unserer Recherchen verbessern. Wir brauchen Sie [deswegen] nicht anzuschreiben. Wir wissen, wo Sie sind. Wir wissen, wo Sie gewesen sind. Wir können mehr oder weniger wissen, worüber Sie nachdenken.

(With your permission, you give us more information about you, about your friends, and we can improve the quality of our searches. We don’t need you to type at all. We know where you are. We know where you’ve been. We can more or less know what you’re thinking about.)

Schmidt sagt also frank und frei (und das ist auch nur logisch), dass man mittels Makroanalyse der Seitenaufrufe ein Gruppenverhalten voraussagen kann. Die Fähigkeit das Surfverhalten einer ganzen Bevölkerung zu sammeln, erlaubt es den IGE frühzeitig eine Veränderung im Bewusstsein und im Verhalten der Menschen zu erkennen. Liegt hierin vielleicht auch der Grund, warum plötzlich „populistische Ideen“ in 2016 so aufkamen? Soll heißen, dass die IGE diesen Trend frühzeitig mittels Makroanalyse erkannt haben und dann gezielt konservative Bewegungen aufkommen liessen (bis hin zum Brexit und dem Trump-Sieg), statt diese Entwicklung zu bekämpfen? Denn die IGE sehen (wie ich schon mehrmals schrieb) in diesen Bewegungen den idealen Sündenbock, wenn sie dann das System kollapieren lassen.

Letztlich müssen die IGE heute ihre Energie nicht dafür einsetzen, jeden Einzelnen von uns zu überwachen (was sie bei bestimmten Personen natürlich trotzdem tun), weil die Menschen selbstständig informelle, ideologische Gruppen bilden und weil man daher das Verhalten der Menschen viel leichter vorhersagen kann. Die Makroanalyse der Websites ermöglicht es, dass die Zugriffszahlen auf systemkritischen Seiten mit einfachen Mitteln beobachtet werden können bzw. es ist dann ein leichtes vorauszusehen, wann eine Bevölkerung einen bestimmten „Dreh-/Kipppunkt“ erreicht hat. Die IGE können also im Voraus soziale Bewegungen „lesen“ und dann entscheiden, ob sie diese kooptieren oder zerstören.

Für die IGE ist das Internet das allsehende Auge, dass ihren Zwecken und Interessen mehr als dienlich ist.

Transhumanismus

In einem anderen Interview mit dem Hollywood Reporter sagte Eric Schmidt zur „menschlichen Integration in das Netz“ (als Teil der Idee des Transhumanismus) Folgendes:

Eric Schmidt - Bildquelle: Wikipedia / Charles Haynes, CC-BY-SA-2.0

Eric Schmidt – Bildquelle: Wikipedia / Charles Haynes, CC-BY-SA-2.0

Es gibt so viele IP-Adressen… so viele Geräte, Sensoren, Dinge, die Sie bei/an sich tragen, Dinge mit denen Sie interagieren, wobei Sie das nicht einmal spüren. [… ] Es wird ein Teil Ihrer Präsenz die ganze Zeit werden. Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Zimmer, und das Zimmer ist dynamisch. Und mit Ihrer Erlaubnis und all dem, interagieren Sie mit den Dingen, die im Zimmer vor sich gehen.

(There will be so many IP addresses… so many devices, sensors, things that you are wearing, things that you are interacting with that you won’t even sense it. […] It will be part of your presence all the time. Imagine you walk into a room, and the room is dynamic. And with your permission and all of that, you are interacting with the things going on in the room.)

Interessanterweise spricht Schmidt hier immer noch von „Erlaubnis geben“, wenn man bis ins kleinste Detail das Leben der Menschen beobachten will. Die IGE lieben den Gedanken der Zustimmung. Das heißt, die Menschen sollen freiwillig ihrer Überwachung, Versklavung und Kontrolle zustimmen – wobei die Einwilligung dabei am Besten als unbewusste Handlung vonstatten geht, weil die Menschen ansonsten nicht mehr glauben Teil der Gesellschaft zu sein. Leider ist es so, dass selbst wenn der Durchschnittsnutzer wüsste, wie sehr seine Daten im Sinne der IGE benutzt und genutzt werden, die Menschen nicht die Gefahren erkennen können/wollen und sich dementsprechend auch nicht aus diesem System ausklingen würden. Die Ignoranz und der gesellschaftlich aufgebaute Zwang zur Teilnahme bei WhatsApp und Co. spielt den IGE in die Hände.

Das allseits propagierte Internet der Dinge, das auch Schmidt in seinem Zitat erwähnte, greift immer mehr um sich. Nicht nur haben SmartTVs oder Spielekonsolen heute Bewegungssensoren bzw. Kameras, auch Computer/Laptops haben Mikrophone und Kameras, die aus der Ferne gesteuert werden können. Und von unseren Smartphones ganz zu schweigen. Diese Wanzen und Bewegungsprofilersteller (GPS) sind der Traum eines jeden George Orwell in der Politik und in der Kaste der IGE. Zudem sind die heutigen Smartphones mächtige Werkzeuge, wenn es um das Thema der Videoüberwachung geht. Immer mehr Hersteller gehen dazu über, ihre Geräte mit Gesichtserkennungssoftware auszustatten, was es Geheimdiensten wie der NSA erlaubt, nicht nur ein Bewegungsprofil des Besitzers zu erstellen, sondern auch ein Bewegungsprofil mittels ALLER anderen Smartphones, wenn diese Ihr Gesicht aufzeichnen. Kommt das nicht sehr Nahe an das allsehende Auge heran, wenn man überall wo man hingeht von einer Smartphonekamera mit Biometriesoftware erkannt und erfasst wird? Denn wer sagt uns denn, dass die Kamera im Smartphone wirklich inaktiv ist, wenn man in der U-Bahn einem Mitmenschen gegenübersitzt, der gerade googelt, whatsappt oder was weiß ich. Weil das LED am Smartphone nicht brennt? Träumen Sie weiter…

Neue Entwicklungen gehen sogar noch weiter. Amazons letzter „Technikschrei“ namens Echo inklusive der Software Alexa, die es Echo erlaubt Kommandos der Nutzer zu interpretieren und darauf Antworten zu geben, ist de facto ein Überwachungs- und Kontrollgerät mit spezieller Spracherkennung. Viele Leute zahlen Geld dafür, dass sie sich eine „Rund-um-die-Uhr-Wanze“ ins Wohnzimmer stellen. Orwell hätte es sich nicht besser ausdenken können.

Auch wenn Amazon behauptet, dass Echo nur 60 Sekunden lange Audioschnitzel speichert und es ablehnte Daten an die Regierung zu geben, die in zwei Gerichtsfällen verwendet werden sollten, ist es Fakt, dass Amazon die Daten auf seinen Servern hat. Und wenn sie Amazon hat, dann hat sie auch die NSA. Wer etwas anderes glaubt, ist einfach nur naiv. Man kann sich dem Eindruck nicht verwähren, dass die Ablehnung der Herausgabe der Daten durch Amazon bei den Gerichtsfällen nichts weiter wie eine reine Show ist. Denn alsbald wird Amazon hier einknicken (weil auch so seitens Amazon gewollt) – schließlich kann niemand etwas dagegen haben, dass diese Daten bei der Aufklärung eines Mordfalles verwendet werden. Dient es doch damit dem Allgemeinwohl – und schon hat man die gesellschaftliche Akzeptanz geschaffen.

In der Vorstellung Eric Schmidts und auch in der der IGE stehen Millionen solcher Echos (oder die anderer Anbieter) in den Wohnzimmern, Küchen, Schlafzimmern der Menschen. Sie träumen sogar davon, dass die Menschen immer mehr von diesem „Internet der Dinge“ abhängig werden. Sie wollen eine Welt in der man keinerlei Aktivitäten mehr durchführen kann ohne online zu sein, ohne mit dem Netz zu kommunizieren. Sie wollen eine Welt in der alles, was man sagt und macht, aufgezeichnet, modelliert und analysiert wird. Noch sind wir dort nicht angekommen, aber wir sind auch nicht mehr allzu weit davon entfernt. Und sollte eine solche Welt Realität werden, dann sind die IGE wirklich umfassend in der Lage nicht nur das Gruppenverhalten, sondern das einer JEDEN EINZELNEN Person voraussagen zu können.

Was bleibt dagegen zu tun?

Die wohl beste Lösung ist, sich dem Netz soweit wie möglich zu entziehen. Ich weiß, dass dies immer schwieriger wird. Aber warum muss man sein Smartphone immer und überall dabei haben? Früher ging es auch ohne.

Zudem sollte man bewusster und kritischer im Umgang mit Technik, technischen Geräten und dem Internet werden. Brauche ich wirklich so etwas wie Amazons Echo? Einen Computer, der rund um die Uhr online ist? Muss man wirklich jeden Mist seines Lebens online stellen? Jeden Pupps kommunizieren und als Bild hochladen? Brauche ich wirklich jedes elektronische Spielzeug, das es gibt?

Wir benötigen wieder eine gesunde Skepsis und Distanz zur Technologie. Das bedeutet nicht, dass wir zurück in die 1980er müssen. Es bedeutet vielmehr mit mehr Sinn und Verstand diese Dinge zu nutzen. Das Potenzial der Massenüberwachung durch die IGE ist nicht nur eine Gefahr für die Menschen, die nichts Gutes im Schilde führen. Es ist eine Gefahr für uns ALLE. Die Fähigkeit das Verhalten der Menschen vorhersagen zu können, ermöglicht die vollumfängliche Kontrolle der Bevölkerungen. NIEMAND ist moralisch so gefestigt, dass man ihm mit dieser Macht in den Händen vollständig vertrauen kann. NIEMAND. Jeder, der diese Macht anstrebt, sollte mit Argwohn und Misstrauen bedacht werden. Nur die bösartigsten Menschen wollen Mittel und Wege besitzen, auf das Leben und die Gedanken anderer Menschen einzuwirken.

Quellen:
How Globalists Predict Your Behavior
Eric Schmidt at Washington Ideas Forum 2010
Google Chairman Eric Schmidt: „The Internet Will Disappear“
FBI taps cell phone mic as eavesdropping tool
Big data is watching you
ECHO CHAMBER Amazon Echo murder trial evidence could FINALLY reveal whether device is spying on millions of innocent people

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20 Antworten

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  1. 13. Januar 2017

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  2. 14. Januar 2017

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  5. 27. Januar 2017

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