Fukushima: Extrem hohe Strahlungswerte – und wieder wird alles heruntergespielt

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Politik, Konzerne und die Hochleistungspresse gemeinsame Sache machen, wenn es darum geht bestimmte Themen fast komplett auszublenden. Eines der Beispiele dafür ist die Situation rund um das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, dass seit seiner Havarie 2011 so gut wie keine Rolle mehr in den Mainstreammedien spielt.

Dabei wissen wir, dass Fukushima Tschernobyl schon seit langem in den Schatten stellt, was den Austritt atomarer Strahlung anbelangt. Wie immer, wenn es um heikle Themen geht, versucht man die Gefahren herunterzuschreiben, obwohl die Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi katastrophal ist und uns allen den Angstschweiß auf die Stirn treiben sollte. So will man uns weismachen, dass man jetzt „ganz neu entdeckt“ haben will, dass die Strahlungswerte „erstaunlich hoch“ sind:

Die neuen Messwerte stammen vom Reaktor 2, wo die Strahlungswerte 530 Sievert pro Stunde betragen, so Tepco, der Tokyo Electric Power Company. Das ist sehr radioaktiv – die meisten Strahlungsarten werden in Tausendstel eines Sievert, einer Einheit, die Millisievert genannt wird, gemessen.

Ein Röntgenstrahl beim Zahnarzt entspricht laut dem Guradian gerade 0,01 Millisievert – der [Guardian] wies auch darauf hin, dass 10 Sieverts zum Tod führen können…

Ende Januar sagte Tepco, sie hätten im Reaktor 2 „faszinierende Bilder, die möglicherweise Treibstofftrümmer vom Unfall im März 2011 sein könnten“, aufgenommen, müssten sie aber noch mehr studieren.

(The new readings come from inside reactor two, where the radiation levels are 530 sieverts per hour, according to Tepco, the Tokyo Electric Power Company. That’s highly radioactive – most radiation is measured in thousandths of a sievert, a unit called a millisievert.

One dental X-ray is just .01 millisievert, according to the Guardian— which also pointed out that 10 sieverts can lead to death…

At the end of January, Tepco said that they had taken, from inside reaction two, „intriguing images that may be fuel debris from the March 2011 accident,“ but needed to study them more.)

Die jetzt „überraschend aufgetauchten“ Messwerte sind übrigens die höchsten jemals gemessen nach dem GAU in Fukushima. Die Strahlunsgwerte sind so hoch, dass selbst der Inspektionsroboter, der in den Reaktor 2 geschickt wurde, um dort eine Passage unter dem Kern freizuschaffen, damit ein weiterer Robotor Prüfungen durchführen kann, seine Arbeiten nicht abschließen konnte und wieder aus dem Reaktor herausgefahren werden musste.

Fukushima Roboter - Bildquelle: www.thedailysheeple.comFukushima Roboter - Bildquelle: www.thedailysheeple.com

Fukushima Roboter – Bildquelle: www.thedailysheeple.com

(Der ferngesteuerte Aufräumroboter wurde in diese Passage geschickt, um diese zu reinigen, bevor er Kameraausfälle hatte und wegen starker Strahlungswerte wieder entfernt werden musste.)

Während der Reinigungsmission am Donnerstag fuhr der Roboter nur teilweise in einen Raum unter dem Kern ein, den Tepco genau untersuchen möchte. Er kroch den Durchgang hinunter, während er Schutt mit einem Schaber auf die Seite räumte und mit Wasserspray einigen Schutt wegblies. Die dunkelbraunen Ablagerungen wurden immer dicker und schwerer zu entfernen, als der Roboter weiterfuhr.

Nach etwa zwei Stunden entwickelten die beiden Kameras am Roboter plötzlich eine Menge Geräusche und ihre Bilder verdunkelt sich schnell – ein Zeichen für ein Problem, das durch hohe Strahlung verursacht wird. Die Lenker des Roboters entfernten ihn aus der Kammer, bevor sie die Kontrolle über ihn vollständig verloren.

(During Thursday’s cleaning mission, the robot went only part way into a space under the core that Tepco wants to inspect closely. It crawled down the passage while peeling debris with a scraper and using water spray to blow some debris away. The dark brown deposits grew thicker and harder to remove as the robot went further.

After about two hours, the two cameras on the robot suddenly developed a lot of noise and their images quickly darkened – a sign of a problem caused by high radiation. Operators of the robot pulled it out of the chamber before completely losing control of it.)

Der Roboter, der mit Ausfallerscheinungen zu kämpfen hatte, ist eigentlich so konzipiert, dass er einer Strahlung von 1.000 Sievert widerstehen kann. Nach nur zwei Stunden musste man den Roboter wieder aus der Passage entfernen, wo Tepco annahm, dass die Strahlung durchschnittlich nur 650 Sievert beträgt. Offenbar eine Fehlannahme. Tepco beeilte sich, die jetzt gemessenen Strahlungswerte und auch den Ausfall des Roboters herunterzuspielen und sprach davon, dass es außerhalb des Reaktors zu keinem Strahlungsaustritt gekommen sei.

Die Atomkatastrophe in Fukushima ist die wohl am Besten vertuschte Katastrophe der Menschheitsgeschichte. Es wird alles erdenkliche getan, um die Wahrheit darüber unten zu halten. Weder die japanische Regierung, noch Tepco oder die Internationale Atomaufsichtsbehörde in Wien informieren die Öffentlichkeit ausreichend. Die Gefahren und Folgen Fukushimas, die uns noch Jahrtausende begleiten werden, dürfen in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht thematisiert werden. Auch wenn die Risiken alarmierend sind.

Quellen:
HIGHEST RADIATION LEVELS EVER RECORDED AT FUKUSHIMA, TOO HIGH EVEN FOR AN INSPECTION ROBOT
Incredibly high radiation levels discovered at crippled Fukushima plant
Pre-investigation results of the area inside the pedestal for the Unit 2 Primary Containment Vessel Investigation at Fukushima Daiichi Nuclear Power Station
Radiation levels inside Fukushima too high for robot

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