Reiner Zufall? Die zeitliche Abfolge der (finanz)politischen Großereignisse in den nächsten Monaten

Große Dinge werfen ihren Schatten voraus. Doch zumeist werden diese Schatten von den Menschen nicht wahrgenommen und registriert. Erst wenn sich der eigene Mikrokosmos aufgrund der Änderungen im Makrokosmos (im übertragenem Sinne Wirtschaft und Geopolitik) verändert, sind die Menschen bereit diese Schatten zu erkennen.

Will man diese Schatten frühzeitig erfassen, heißt es, sich mit den Signalen, die innerhalb solcher Veränderungen, solcher neuen Zyklen, innerhalb der politischen und „Finanz“landschaft entstehen, auseinanderzusetzen. Denn diese Signale zeigen oftmals auf, dass größere Veränderungen bevorstehen. Manchmal sind diese Zeichen und Signale subtil und werden daher „im täglichen Vorbeigehen“ nicht registriert. Aber gerade im Erkennen dieser Subtilität liegt die Kunst, Geschehnisse in der Zukunft zu erkennen.

Wenn wir uns die nächsten Monate anschauen, dann stellen wir fest, dass eine Vielzahl an Ereignissen anstehen, die „unsere Welt maßgeblich verändern können“ und wohl auch werden:

Die Sitzung der Federal Reserve am 14./15. März

Janet Yellen - Bildquelle: Wikipedia / United States Federal ReserveJanet Yellen - Bildquelle: Wikipedia / United States Federal Reserve

Janet Yellen – Bildquelle: Wikipedia / United States Federal Reserve

Mehrfach schrieb ich bereits davon, dass die Fed eine Präsidentschaft Trumps dazu nutzen wird, um den „Stecker des billigen, mit Zinsen Nahe Null liegenden Geldes“ zu ziehen und dadurch den wichtigsten Stützpfeiler zu kappen, der die Aktienmärkte „oben hält“ (Stichwort: Aktienrückkäufe). Ohne QE und niedrige Zinsen muss die Aktienblase unweigerlich platzen.

Die Einnahmen und Gewinne der Konzerne rechtfertigen in keinsterweise die derzeitigen Aktienkurse beim Dow Jones. Auch nicht das US-BIP oder der US-Konsum. Die Fed gibt letztlich durch ihre Geldpolitik den Rahmen vor, in dem sich der Bullenmarkt bewegt. Nur Mainstreamanalysten und Daytrader dürften diese Tatsache negieren, weil sie damit noch ihr „Geld verdienen“.

Es ist wenig überraschend, dass die Chancen auf eine Zinserhöhung selbst bei den Mainstreamanalysten innerhalb einer Woche auf 90% angestiegen sind, wenn man sich mit den Gebaren der Fed tiefergehend auseinandersetzt. Die Fed trifft ihre Zinsentscheidungen nicht bei diesen Sitzungen. Sie trifft sie bereits viele Monate im Voraus und diese Treffen sind nur für die „dumme Öffentlichkeit“ als Schauspiel gedacht.

Viele unterliegen der Illusion, dass die Zentralbanken mit ihrer „Politik der Marktunterstützung“ weitermachen werden, weil sie (die Notenbanken) es so sollen. Daher können sie (die Marktteilnehmer) sich nicht vorstellen, dass die Fed die Zinsen erhöhen könnte. Die Wahrheit ist aber, dass die Bühne dafür perfekt vorbereitet wurde. Eine Bühne, die uns ein Platzen der Aktienblase bringen wird. Immer dann, wenn die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) einen perfekten Sündenbock haben, dann setzen sie ihn auch ein. Und die konservativen Bewegungen sind heutzutage dieser perfekte Sündenbock.

Aber der wichtigste Aspekt bei dieser Sitzung ist der Zeitpunkt an dem diese stattfindet. Denn am 15. März haben wir auch…

Das Ende des Aufschiebens der US-Schuldenobergrenze (US Debt-Ceiling Suspension) am 15. März

Bereits 2015 standen die USA vor der wirtschaftlichen Situation, dass die US-Regierung eigentlich offiziell bankrott hätte anmelden müssen. Die Schuldenobergrenze limitiert die Summe, die die US-Regierung aufnehmen kann, um sich selbst zu finanzieren. Dieses Limit wurde unter Obama mehr als ausgereizt, nachdem er in seiner Amtszeit die Schulden verdoppelte. Der US-Kongress ermöglichte es 2015, dass bis eben zum 15. März weiterhin Geld durch die Regierung aufgenommen werden konnte, um den „Staatsbetrieb am Laufen zu halten“. Natürlich wurde ein Großteil dieses Geldes von der Fed „ausgeliehen“, die es wiederum aus dem Nichts geschaffen hat. Jetzt da die Schuldenobergrenze erneut zuschlägt, stellt sich die Frage: Ist der Kongress bereit eine erneute Ausweitung und damit einen Aufschub durchzuwinken? Wird er es angesichts eines Präsidenten Trumps tun? Kann er es tun? Will er es überhaupt tun? Oder liegt hier gar ein bewusst gewolltes Krisenereignis vor?

Der zeitliche Ablauf mutet wahrlich seltsam an. Die Fed erhöht gleich im ersten Jahr unter Trump die Zinsen und destabilisiert damit die Aktienmärkte. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die US-Regierung sich nicht mehr bei der Fed „bedienen“ kann bzw. die Kosten dafür weit höher sein werden als bisher. In beiden Fällen bleibt nur der Schluss übrig, dass dieser Monat offenbar der Anfang von etwas Größerem ist: dem deutlichen Schritt weg von den Vorgehen der IGE der vergangenen Jahre. Und mit solchen Veränderungen gehen immer Konsequenzen einher.

Die offizielle Einleitung des Brexits am 15. März

Kritiker und Skeptiker sagen seit Monaten, dass die IGE es den Briten niemals erlauben werden aus der EU auszutreten. Meiner Meinung nach sieht es genau anders aus. Theresa May plant derzeit der EU offiziell am 15. März den Austritt Großbritanniens aus der EU mitzuteilen. Der 15. März ist damit der Startschuss für zwei Jahre an Gesprächen und Treffen, um den Austritt zu bewerkstelligen. Und diese Gespräche werden in wirtschaftlicher Hinsicht sicherlich nicht folgenlos bleiben.

Natürlich wird der Brexit fortgesetzt werden. Schließlich benötigen die IGE eine sich weiter aufschaukelnde Krisenatmosphäre, um die Massen vor ihrem gewünschten globalen Neuanfang abzulenken. Und sie benötigen zahlreiche Sündenböcke, um vom wirtschaftlichen Desaster abzulenken, das durch ihren Neuanfang unvermeidlich ist. Ist es daher ein Zufall, dass die „Populisten“ auf einmal am „Trog der Macht“ angekommen sind? Oder sind auch sie nur der perfekte Sündenbock?

Die französischen Wahlen vom 23. April bis 7. Mai

Diese Wahlen sind (neben denen in den Niederlanden) von großer Bedeutung in den nächsten Wochen. Gerade was die Zukunft der EU anbelangt. In den derzeitigen Umfragen scheint die Kandidatin der „Populisten“, Marie Le Pen zu verlieren. Welchen Wert diese Umfragen haben, muss man angesichts der Umfragen im Vorfeld zum Brexit und den US-Wahlen wohl nicht mehr extra betonen.

Ich glaube, dass Le Pen eine der zwei Kandidaten sein wird, die Ende Mai noch zur Wahl stehen werden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Sieges diesesmal geringer einzuschätzen ist als beim Brexit und bei Trump, denke ich, dass Le Pen eine sehr gute Chance auf einen Wahlsieg hat. Kommt es gar zu einem „terroristischen Anschlag“ oder zu weiteren Unruhen mit Todesfolgen in den Banlieues von Paris in den nächsten Wochen, dann kann man einen Sieg Le Pens mehr oder weniger garantieren. Und ein solcher Sieg bringt uns ganz Nahe in Schlagweite eines „Frexits“, der dann das „Finanzsystem“ in Panik verfallen lassen wird.

Die Abstimmung zu möglichen Neuwahlen in Italien bis zum 30. April

Matteo Renzi – Bildquelle: Wikipedia / Gobierno de Chile, Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.0 generisch“

Die italienische Politlandschaft ist wahrlich nicht leicht durchschaubar und zeigt einmal mehr in welcher Verfassung die europäischen „Demokratien“ derzeit sind. Der ehemalige Premierminister und derzeitige Anführer der Partito Democratico (PD) Matteo Renzi muss bis zum 30. April festlegen, wann die Abstimmung für Neuwahlen stattfinden werden. Das Ergebnis dieser Abstimmung im italienischen Parlament gibt letztlich vor, wann die Neuwahlen konkret stattfinden werden.

Neuwahlen in Italien sind de facto bis spätestens Mai 2018 abzuhalten, aber der zunehmende Druck lässt die Wahrscheinlichkeit anwachsen, dass es noch 2017 zu Neuwahlen am Stiefel kommt. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir eine kurzfristige Anberaumung von Neuwahlen direkt nach der Abtimmung im Parlament sehen werden.

Doch warum ist Italien so wichtig? Die allgemeine Meinung ist derzeit, dass Renzis PD von Anti-EU-Parteien wie der 5 Sterne Bewegung Grillos oder der Lega Nord „überrannt“ werden wird. Eine mögliche Folge daraus: ein „Italiexit“. Zudem werden die Ergebnisse der verschiedenen Abstimmungen, Wahlen und politischen Neustrukturierungen in Italien weitgehende Effekte auf die „Marktpsychologie“ haben. Und das für mehrere Monate.

Die Bundestagswahlen in Deutschland am 24. September

Auch in Deutschland geht die Angst um, vor einem „populistischen Tsunami“. Angela Merkel mag in den Umfragen immer noch eine der beliebtesten Politikerinnen Deutschlands sein. Aber die Realität sieht meines Erachtens nach anders aus. Immer lauter werden die Stimmen derjenigen, die die Souveränität Deutschlands bewahren und nicht an den Moloch Brüssel abgeben wollen. Auch die Migrantenfrage, die Merkel durch ihre Politk des „par ordre du mufti“ beantwortet haben will, wird eine entscheidende Rolle bei den Wahlen spielen. Es scheint so zu sein, dass immer mehr Deutsche erkennen, dass die „kulturelle Integration“ keine „kulturelle Inklusion“ ist und dass dadurch die alten westlichen Werte zerstört werden.

Ich glaube nicht, dass Deutschland das supranationale Konzept der EU fallen lassen wird – egal wie die Wahlen ausgehen werden. Aber sollte Merkel wirklich scheitern, dann wird Deutschland ein „unzuverlässigerer Kantonist in der EU werden“. Und das bringt unweigerlich wirtschaftliche Ungewissheit mit sich.

Conclusio

Wenn Sie geglaubt haben, dass das Jahr 2016 verrückt war, dann sollten Sie sich langsam an das Surreale gewöhnen. Denn diese Unwirklichkeit wird sich in 2017 noch verschärfen.

Für mich scheinen die obigen Ereignisse (wobei ich nur auf wenige in einer viel größeren Reihe eingegangen bin) bewusst zeitlich so eng zueinander gelegt worden zu sein, dass es kein Zufall mehr sein kann. Die IGE planen seit Jahrzehnten die „finanzielle Neuausrichtung“ und die Schaffung einer einzigen globalen Währung bzw. eines Weltwirtschaftssystems. Die ersten Samen dazu sollen 2018 „aufgehen“ und wollen die IGE an ihrem Zeitplan festhalten, dann benötigen sie eine Serie an „finanziellen Erdbeben“, die dafür geschaffen werden, um die „alte Weltordnung“ in den Grundfesten zu zerstören und somit den Weg für eine „Neue Weltordnung“ zu bereiten.

Möglicherweise wird jedes dieser Einzelereignisse ohne Folgen sein und es gibt keinen Grund sich Sorgen zu machen. Aber ich glaube nicht daran. Die meisten geopolitischen Ergebnisse werden durch „internationale Spieler“ bestimmt, die es uns aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Äußerungen ermöglichen diese Ereignisse vorherzusagen. Das war auch der Grund, warum der Brexit vorhersagbar wurde. Oder warum es so leicht war, den Erfolg Trumps richtig vorherzusagen. Alles innerhalb des politischen und wirtschaftlichen Spektrums, alle anstehenden politischen und wirtschaftlichen Ereignisse im Jahr 2017 schaffen eine Krisenatmosphäre wie wir sie noch nie zuvor in der Geschichte erlebten.

Immer wieder habe ich darüber geschrieben, dass ein Wirtschaftskollaps kein Einzelereignis sein wird, sondern dass es sich hierbei um einen Prozess handelt. Dieser Prozess lullt die Menschen in Selbstgefälligkeit ein. Warnzeichen für Warnzeichen werden dann ignoriert und man wird schnell in die Ecke der Verschwörungstheoretiker und Spinner gestellt. Der schleichende Prozess macht sie passiv und wehrlos, weil sie immer davon ausgehen, dass ein Kollaps mit einem einzigen Knall, einem Finanzkollaps gleichzusetzen ist. Obwohl dieser Knall gerade vor ihrer Nase in Zeitlupe abläuft. Volkswirtschaften explodieren nicht einfach so. Sie versinken langsam im steigenden Wasserspiegel.

Quellen:
Are We Witnessing The Weirdest Moment In Economic History?
Trump vs. Federal Reserve: Lasset den Kampf beginnen
March Rate Hike Odds Reach 90%
Donald Trump: Die Goldwaage der Mainstreampresse
Bloomberg: Narrativ des „Sündenbocks“ Trump verfestigt sich
NWO, die Fed und Donald Trump: Zinserhöhung läuten den gewollten finalen Prozessschritt ein

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